Wie schon geschrieben war radeln noch nie meine Welt.
Ich hatte diverse Gebrauchträder in meinem Leben, die ich alle eher weniger mochte und die auch nie besonders gut waren.
Als das letzte dann geklaut wurde, war ich regelrecht erleichtert.
Mit diesem Hollandrad war unser Hausberg nicht wirklich gut zu bezwingen (der Gatte behauptete solange, dass es nur am mangelnden Training läge, bis er einmal selber damit den Berg hochfahren musste).
Meinem Wunsch nach einem GUTEN Fahrrad wurde aber schon deshalb stattgegeben, weil der Gatte zwischenzeitlich über 5 hochwertige Räder verfügte und auch der Rest der Familie entsprechend ausgestattet war.
Der Glaube an meine aufkeimenden Radel-Wünsche war allerdings verschwindend klein und wurde entsprechend lange ignoriert.
Bis mein "Zitronenfalter" (ein gelbes Trekkingrad einer Göttinger Radschmiede) da war, bediente ich mich am Rad von K2 und machte damit auch meine erste Testfahrt auf der originalen Triathlonstrecke:
56min für die 20km… danach kam ich kaum noch nach Hause den Berg hoch.
Außerdem brachte mich der Sattel fast um.
3 Sättel habe ich ausprobiert und auf dem Falter befahren, bis ich mit meinem jetzigen zufrieden bin.
Viele Stunden hat es dennoch gebraucht, bis ich mich darauf wohl gefühlt habe.
Um auf der sehr windigen aber relativ flachen Strecke nicht als Windbeutel unterwegs zu sein, leiht mir der Männe auf unbestimmte Zeit sein 2. Rennrad (von mir respektvoll das Alu-Zicklein genannt).
Mein erster Versuch mit Click-Pedalen endete nach 5m: mit einem Tattoo, einem Bluterguss und einigen Schürfwunden…
Es wird auch einen zweiter Versuch mit den Click-Pedalen geben. Früher oder später will ich da durch, aber auch das findet erst NACH dem Triathlon an.
Und dann will ich im Frühjahr auch einen entsprechenden Kurs machen, damit ich bisschen Technik lerne.
Dieses Jahr nutze ich noch um einfach sicherer zu werden.
Ich bin immer noch recht ängstlich in manchen Situationen und das darf erstmal gehen, bevor etwas Neues kommt.
Abgesehen davon ist das Fahrrad mein Haupt-Fortbewegungsmittel geworden und die Berge hoch und runter machen mir keine Angst mehr. Meine weiteste Strecke ist immer noch erst um die 60km, aber die fahre ich gut und gerne und mit Spaß.
Im Herbst/Winter gibt es einen Cycling-Kurs (wiederum vom BGM) und da Gruppentraining einfach viel Spaß bringt, bin ich da diesmal dabei.
Und ich hoffe, dass der Gatte seine eingemottete Rolle entstaubt und ich mir auf seiner Carbon-Perle ein paar Popo-Schwielen holen darf.
Aus den 56min im Februar sind aktuell 42min geworden. Mehr geht noch nicht.
Auch hier kann ich sagen:
es wäre mehr drin (gewesen), aber ich bin auch zufrieden mit dem was ich in den letzten 5 Monaten mit den vorhandenen Gegebenheiten erreicht habe.
Ich brauche immer noch Zeit für Haltung und Schaltung...
Auch wenn es um "nackte Tatsachen" = Zahlen geht, geht es bei mir zu 99% um Emotionen.
Ich hab das Gedöns mal aufgeschrieben, weil es mir wichtig ist nicht vom Bus aufgesammelt zu werden und ich die Zahlen dafür brauche.
Aber ganz ehrlich: die Zeit in deren ich da allein vor mich hin geradelt bin und die ich mit mir selbst ausmachen musste, ist nicht unbedingt mit Zahlen fassbar.
Mich bekommt man eher mit Emotionen wie mit nackten Zahlen.
Auch wenn es um "nackte Tatsachen" = Zahlen geht, geht es bei mir zu 99% um Emotionen.
Ich hab das Gedöns mal aufgeschrieben, weil es mir wichtig ist nicht vom Bus aufgesammelt zu werden und ich die Zahlen dafür brauche. [...]
Mich bekommt man eher mit Emotionen wie mit nackten Zahlen.
Ist angekommen. Dann mal etwas emotionaler:
Satte 25 % Leistungszuwachs! Wie geil ist das denn? Da kriegt der alte Fuchs ja Fellausfall, wenn der sowas liest ... echt krass!
Übrigens: Soweit mir bekannt ist, fährt bei deinem Triathlon gar kein Bus hinterher.
Aber du kannst natürlich die Öffis nehmen...
Laufen - da ist noch seeeehr viel Luft nach oben.
Nennen wir es Entwicklungspotentiel - das klingt freundlicher.
"Eigentlich" ist das die Disziplin aus der ich komme.
Hat mir jahrelang Spaß gemacht und ging auch auf längeren Distanzen (bis zum Halbmarathon) gut und flüssig.
Und dann ging gar nichts mehr.
Blei-Beine, Puls am Anschlag nach den ersten 50m.
Woche für Woche und nie eine Verbesserung.
4 Monate lang hat sich NICHTS getan.
Im Laufkurs war es kein Problem zu laufen, aber auf der HausundHof-Strecke ging nichts.
Monatelang ohne den Hauch einer Verbesserung sich immer wieder neu nach draussen zu prügeln und trotzdem zu laufen hätte beinahe dazu geführt, dass ich das mit dem Triathlon wieder knicke.
Wenn ich wenigstens eine einigermaßen vernünftige Zeit hätte laufen können, wäre es noch ok gewesen aber mit 8min/km brauchte ich mir keine Hoffnungen machen.
Nicht wenn man gerade auch noch schwimmen und radeln aufbaut und dann die Blei-Beine als Letztes hochbringen muss.
Tja - und dann hat es vor 3 Wochen auf einmal Click gemacht und der Schalter stand auf "Spaß".
4 Monate lang hab ich immer und immer wieder meine 42 min auf der hügeligen Hausstrecke gebraucht.
Gestern dann 32.
Ich schöpfe wieder Hoffnung!
Bis dato habe ich mich fast immer nur so vor mich hin geschleppt statt ein wirkliches Trainingsprogramm zu befolgen. Das wird jetzt pasieren...
Ich hab noch 5,5 Wochen.
Und ich freue mich, dass ich mich nun ab August in die Liga von 5 auf 10km beim BGM anmelden kann.
in der Kürze der noch verbleibenden Zeit werde ich mir nochmal alle Mühe geben ein bisschen mehr herauszuholen.
Ein Wunder wird nicht passieren, aber ich bin wieder im Spiel!
Statt immer schon die Krise zu bekommen, wenn es ums Laufen geht, freu ich mich jetzt wieder drauf.
Und wenn dieses Gefühl bleibt, dann wird sich da früher oder später auch die Zeit entsprechend verschieben.