Der Mensch hat seine Umwelt schon immer seinen Bedürfnissen entsprechend gestaltet.
Nicht ganz. Das ist ein Phänomen, welches es in nennenswertem Umfang seit der Industrialisierung gibt, im engeren Sinne sogar erst seit weniger als drei Generationen.
Für unsere Urgroßeltern war unser aktueller Verbrauch von Nutztieren (750 Millionen pro Jahr allein in Deutschland), unser Verbrauch unwiederbringlicher Bodenschätze, unser Energieverbrauch und unser Ausstoß an Umweltgiften noch vollkommen unvorstellbar. Wohlgemerkt, nicht weil sie bessere Menschen gewesen wären, sondern weil sie dazu nicht fähig waren.
Menschen gibt es seit ein oder zwei Millionen Jahren. Breite Deine Arme so weit wie möglich aus. Wenn Deine Armspanne diese Zeit darstellt, dann ist jene Zeit, seit der wir die Umwelt nennenswert manipulieren können, halb so dick wie ein Haar. Das bedeutet, die allermeiste Zeit haben die Menschen ihre Umwelt keineswegs manipuliert, denn sie konnten es nicht, und waren zu wenige.
Edit: Man muss sich nur mal die Zunahme des Energieverbrauchs seit dem zweiten Weltkrieg ansehen. Man muss kein Prophet sein um zu erkennen, dass dieses Wachstum so nicht weiter gehen kann. Man beachte, dass Kohle, Öl und Erdgas sich nicht erneuern. Weg ist weg.
........ das natürliche Umfeld des Menschen ist die "Zivilisation": beheizte Häuser, sterile Umgebung, glatte Straßen, keine Tiere, ...
Es ist natürlich schade, wenn teile der Natur zerstört werden, aber die meisten Menschen werden nichts wirklich vermissen, und brauchen dies auch zunehmend weniger. Darum glaube ich, daß die Warner zu schwarz sehen, was die Auswirkung auf die Menschheit angeht.
Ich bin sprachlos und habe durch deine Aussagen hier, jetzt massive Kopfschmerzen vom dauerhaften Kopf schütteln.
Ich würde dich gerne mal sehen, wenn die Luft knapp wird,
aber egal wir brauchen ja keine, nur die Schwarzseher haben ja Angst davor.
Macht aber auch nichts, wenn kein Schnee mehr fällt, denn dann kann der "Schwarzfahrer" gut behelmt, die "schwarze Abfahrt" einfach zu Fuss runterstapfen.
Kein Schneefall mehr in den Bergen, dann erholen sich auch die Berge!
Ich habe nirgendwo behauptet, es "soll alles weiterlaufen wie bisher". Mir geht es darum, die Motivation zu weiteren Verbesserungen aus den vielen bisherigen Erfolgen im Umweltschutz zu beziehen, als positive Energie, nicht aus Schreckensszenarien und zutiefst negativen, moralischen Urteilen über unsere Mitmenschen.
...
Grundsätzlich wäre es sicher eine gute Sache, wenn die Menschen ihre Motivation aus positiven Erfolgen ziehen würden, nur das ist etwas schwierig. Warum? Menschen, die Umweltschutz als KEINE wichtige Sache ansehen, werden auch die Erfolge nicht sehen und nicht zu würdigen wissen. Sie verknüpfen möglicherweise bestimmte positiv wirkende Ereignisse gar nicht mit dem Umweltschutz.
Eine gute Idee finde ich, dass jeder in seinem kleinen Kreis durchaus etwas tun kann. Nur muss man den Menschen dies auch bewusst machen. Oft fehlt es einfach an diesem Bewusstsein. Wir leben in einer "I come first" Gesellschaft, in der jeder sich in seiner eigenen Welt bewegt und oft nicht so gern über den Tellerrand schauen möchte. Deshalb ist es wahnsinnig schwer geworden, die Menschen überhaupt noch zu erreichen. Es scheint mir leichter zu sein, sie mit nun ja... "negativen Schockereignissen" zu erreichen. Einige dieser Szenarien halte ich jedoch für völlig überzogen und ungeeignet, ein Bewusstsein für unserer Umwelt zu entwickeln. Sie bewirken möglicherweise eher noch mehr Gleichgültigkeit. Das wiederum ist aber eher eine Schwäche des *hüstel* Marketings. Ich sehe auch, dass man mit dem ständig erhobenen Zeigefinger ebenfalls niemanden erreicht.
Was ich ganz persönlich oft erschreckend und auch unerträglich finde ist, wie arrogant wir Menschen mit dem Leben anderer (Lebewesen) umgehen. Wir nehmen uns das Recht heraus darüber zu bestimmen, dass zum Beispiel Millionen männliche Küken geschreddert werden dürfen, also nicht leben dürfen, weil sie für uns nicht nützlich sind. Wir selbst haben sie aber zuvor quasi "produziert". Das ist nur ein Beispiel, das es gut veranschaulicht. Ich könnte sicher andere Beispiele nennen, aber ich gebe zu, dass ich vieles auch aus reinem Selbstschutz ausblenden muss, denn ich empfinde Ekel und Abscheu, wenn ich daran nur denke. Ich bin ganz sicher kein "extremer Umweltaktivist".
Bis vor wenigen Jahren dachte ich ganz ähnlich, wie wohl viele Menschen. Es war mir schlicht und ergreifend gleichgültig. Umweltschutz tat ich da als Spinnerei ab. Das Bewusstsein hat sich erst nach und nach entwickelt. Es wäre doch gut, wenn man zumindest ein generelles Grundverständnis dafür bei allen Menschen platzieren könnte.
Die Schweden sind da meiner Ansicht nach sehr weit in der Entwicklung. Ich fand es wahnsinnig spannend, wie sie mit ihrer Natur im allgemeinen und besonderen umgehen und wie normal es für sie ist. JEDER achtet wirklich enorm darauf, dass zum Beispiel kein Fitzelchen Müll hinterlassen wird, dass Tiere nicht gestört werden in ihrem natürlichen Lebensraum etc. Ich durfte ja im September auf einer 5 Tage Bergtour teilnehmen. Ich habe da wirklich SEHR viel mitgenommen und war schwer beeindruckt.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Die Umweltzerstörung hat meiner unmaßgeblichen Meinung nach noch einen weiteren Effekt, der nicht unsere biologischen Grundlagen gefährdet, sondern das friedliche Zusammenleben der Menschen miteinander. Umweltzerstörung bedeutet: Die reichen Industrienationen beeinflussen aus wirtschaftlichen Interessen die globale Umwelt, und die armen Nationen tragen den Großteil der Folgen.
Als Bürger Washingtons, Münchens oder Berlins machen wir uns keine Sorgen wegen des Klimawandels. Er betrifft uns zunächst nur sehr indirekt: Ein heißer Sommer, steigende Preise für Bananen, das war’s. In den ärmeren Ländern sieht das jedoch teilweise dramatisch anders aus.
Riesige Gebiete in Afrika können sich auf abnehmende Niederschlagsmengen gefasst machen. Schon heute beobachtet man das Schrumpfen großer Seen in Afrika. Ganze Fischerdörfer liegen heute 60 Kilometer vom Ufer entfernt, weil der See im Eiltempo austrocknet und sich die Ufer zurückziehen. Es ist allgemein mit einer spürbaren Zunahme an Klimaflüchtlingen zu rechnen. Das sich ändernde Klima und das starke Bevölkerungswachstum in der Dritten Welt gehen dabei Hand in Hand.
Ein US-amerikanisches … Beratungsgremium bezeichnete den Klimawandel in einem eigenen Bericht als eine Gefahr für die Sicherheit der Vereinigten Staaten. Der Bericht sieht den Klimawandel als einen „Gefahrenverstärker“ und erwartet u. a. eine erhebliche Zunahme globaler Migration durch Umweltflüchtlinge. Im Jahr 2014 stufte nun auch das Pentagon den Klimawandel erstmals als Bedrohung für die nationale Sicherheit ein. Das US-Verteidigungsministerium prüft diesbezüglich eine Neuausrichtung des Militärs, etwa bei der Verteilung der Vorräte.
Wir leben in einer "I come first" Gesellschaft, in der jeder sich in seiner eigenen Welt bewegt und oft nicht so gern über den Tellerrand schauen möchte.
Ich denke mal das zu deiner Aussage dieses youtube-video ganz gut passt.
Zwar ein klein wenig off-topic, aber egal.
Die reichen Industrienationen beeinflussen aus wirtschaftlichen Interessen die globale Umwelt, und die armen Nationen tragen den Großteil der Folgen.
Das ist natürlich eine freundliche Umschreibung, wenn ich mir die Einflussnahme z.B. Amerikas (aber nicht nur) auf diverse arabische, südamerikanische und sonstige Länder betrachte, an deren (Kriegs-)Folgen wir dann alle zu tragen haben.
Ich denke, dabei geht es nicht alleine um Bananen.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Ich habe mir das Video angeschaut. Nun ja... nichts Neues. Nur bin ich so gar nicht damit einverstanden ganz pauschal zu sagen, dass die Ossis, die vor 30 Jahren hinter einer Mauer lebten jetzt am lautesten schreien. Immerhin war es ein Ossi, die unsere Willkommenspolitik in die Wege leitete. Das ist mir zu pauschal und führt zu neuen gesellschaftlichen Furchen. Es ist auch zu einfach gedacht und mindestens genauso populistisch.
Aber ja, das ist definitiv OFF TOPIC...
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.