Naturwissenschaftler sollen eigentlich Gesetze finden und beschreiben können. Hawking ist dabei überzeugt, dass diese Gesetz der Physik das Universum vollständig beschreiben können. Kritiker sagen, dass Gesetze selbst gar nichts erschaffen, sondern nur beschreiben, was unter Umständen passiert. Aktueller Stand ist der, dass mit den Methoden der Wissenschaft die Existenz von Gott weder bewiesen noch widerlegt werden kann.
Mit keiner Methode kann die Existenz Gottes bewiesen oder widerlegt werden. Das trifft, soweit mir das momentan einfällt, insbesondere für diejengen Wesen zu, die es nicht gibt. (Ist kein Beweis für Nichtexistenz, ich weiß - könnte aber für eine Wahrschienlichkeit sprechen, oder nicht?)
Ob die Beschreibungen der Welt durch die Religionen zutreffend sind, lässt sich überprüfen. Nachdem so vieles nicht stimmte und stimmt, frage ich mich, woher Religion die Chuzpe nimmt, die Erklärungshoheit für die immer kleiner werdenden Bereiche des Unerklärten für sich zu beanspruchen nach dem Motto "Wo die Naturwissenschaft endet, kommen wir zum Zuge".
Naturwissenschaftler sollen eigentlich Gesetze finden und beschreiben können. Hawking ist dabei überzeugt, dass diese Gesetz der Physik das Universum vollständig beschreiben können. Kritiker sagen, dass Gesetze selbst gar nichts erschaffen, sondern nur beschreiben, was unter Umständen passiert. Aktueller Stand ist der, dass mit den Methoden der Wissenschaft die Existenz von Gott weder bewiesen noch widerlegt werden kann.
Sagt das der Film aus oder gibt´s was Neues?
Du schreibst: "Kritiker sagen, dass Gesetze selbst gar nichts erschaffen, sondern nur beschreiben, was unter Umständen passiert".
Tatsächlich hat aber weder Hawkins noch ein anderer Wissenschaftler behauptet, Naturgesetze könnten etwas erschaffen. Hawkins geht in der Sendung genau darauf ein; dass nämlich die Naturgesetze einen beschreibenden Charakter haben, und dass man diese Gesetze nicht in einem christlichen Sinn verstehen dürfe, wo Gesetze etwas vorschreiben, und es dem Willen unterliegt, zu folgen. Die Planeten "folgen" also keinem Gesetz, sondern das Gesetz beschreibt ihre Laufbahn -- und weil diese zwangsläufig ist, heißt es "Gesetz".
Diese Unterscheidung ist nötig, um die universelle Gültigkeit der Gesetze im gesamten Universum zu verstehen.
Du schreibst weiter: "Aktueller Stand ist der, dass mit den Methoden der Wissenschaft die Existenz von Gott weder bewiesen noch widerlegt werden kann".
Das ist nicht der aktuelle Stand und war es auch nie. Die Wissenschaft sagt keineswegs, dass ihre Methoden nicht geeignet wären -- diese Aussage ist auch gar nicht möglich, da man ja überhaupt nicht definiert hat, was "Gott" eigentlich sein soll.
Die Wissenschaft sagt, dass eine Aussage nicht möglich ist über etwas, das nicht existiert (oder nicht definiert ist). Wäre es existent (oder definiert) könnte die Wissenschaft auch eine Aussage darüber machen.
Zitat:
Sagt das der Film aus oder gibt´s was Neues?
Hawkins sagt in dem Film folgendes aus: Wenn wir über Gott und seine Erschaffung der Welt (des Universums) sprechen, dann geht der Erschaffung etwas voraus. Und zwar die Entscheidung, die Welt zu erschaffen. Es ist das Prinzip "Ursache und Wirkung": Die Entscheidung ist die Ursache, und die Entstehung der Welt ist die Folge.
Hawkins erklärt, dass es im Anfang des Universums keine Zeit gab, folglich kein "Vorher" und kein "Nachher", und folglich auch kein "Ursache und Wirkung".
Wenn wir also einen "ersten Verursacher" suchen, dann werden wir ihn niemals finden, weil es keinen ersten Verursacher gegeben haben kann. Stattdessen ist das Universum ohne Ursache zustande gekommen. Gott kann also das Universum nicht verursacht haben (selbst wenn es ihn gäbe). Er ist also "unnötig".
Das zeigt, dass die Wissenschaft eine Aussage über Gott treffen kann, sobald eine konkrete Definition vorliegt. Wenn wir Gott als etwas definieren, was die Welt willentlich erschaffen hat und ergo die Ursache für sie ist -- dann kann die Wissenschaft beweisen, dass diese Definition falsch ist. Denn am Anfang des Universums gab es das Prinzip "Ursache und Wirkung" nicht.
Meine Gedanken, um den Marienkult der katholischen Kirche zu erklären, beschäftigen sich mit der historischen oder psychologischen Ebene.
Die psychologische Erklärung und Funktion der Himmelfahrt-Geschichte auf den wesentlichen Kern reduziert:
Mit der leibhaftigen Auferstehung Maria´s muss sich der ewige (Mutter-)Sohn Jesus nicht von seiner von ihm geliebten Mutter trennen und bis zum jüngsten Gericht warten, bis seine einzig von ihm geliebte Frau und Mutter wieder mit ihm vereint ist. Ebenfalls wartet im Himmel sein Vater und Erzeuger. (Josef ist der liebe Stiefvater). Da die katholischen Priester nicht heiraten und dem Sex per Gelübde entsagen, bleiben sie ebenfalls ihr Leben lang "Muttersöhne". Umgekehrt verlieren die Mütter katholischer Priester nie ihren Sohn an eine andere Frau. Diese ewige und einzige Liebe zwischen Mutter/Frau und Sohn drückt sich im Marienkult der katholischen Kirche aus. Für das Zölibat stellt der Marienkult die adäquate psychologische Ausdrucksform dar. Beide gehören untrennbar zusammen.
Zwingli, Calvin, Luther, die z.T. sich noch als katholische Priester verheirateten, brauchten hingegen den Marienkult in Gestalt der Himmelfahrt nicht und schufen ihn konsequenterweise ab.
Das geht ja sehr vielen Menschen so; der Wunsch nach Transzendenz rührt wohl daher daher. Sieh es dochmal so: Bevor Du auf die Welt gekommen bist, hat es Dich nie gegeben - jetzt bist Du für eine gewisse Zeit wunderbarer Weise hier - und dann wird es wieder so sein wie es vorher immer war. Ich finde das für mich nicht so schwer zu ertragen.
:-)
Ähnlich hätte eine Aussage von mir auch lauten können in anderer Gemütsverfassung oder wenn ich die Sache von einer anderen Position aus betrachte.
Der Mensch ansich neigt wohl im Allgemeinen ein wenig dazu sich selbst zu wichtig zu nehmen oder zu sehr in den Mittelpunkt zu rücken ;-).
Im Rückblick auf mein bisheriges Leben, habe ich beispielsweise häufig das Gefühl in Vergleich zu meinem großen Umfeld relativ wenig für meine Anstrengungen u.ä. bekommen zu haben.
Maßgeblich verursacht habe ich das aber wohl selbst bzw. so kann man es sehen einerseits.
Andererseits haben auch andere Menschen Fehler und Schwächen, nur führt das bei so manchen nicht dazu, dass sie relativ wenig bekommen in Relation dazu, was sie geben und sei es nur für sich selbst.
Tja - bei dieser Sichtweise blende ich aber einen großen Teil der Menschheit aus, dem es zweifellos wesentlich schlechter geht als mir.
Das Leben ist sehr ungerecht und von daher wäre es ganz angenehm, wenn es einen guten Grund dafür gäbe oder evt. eine Art (ausgleichende) Gerechtigkeit.
In meinem Fall sieht das dann so aus, dass ich nach meinem Ableben in der Lage bin, wenn ich wirklich will, weiterhin so viel zu trainieren wie in den letzten Jahren aber mit dem Druck und der Power vom Captain oder so ;-).
Vielleicht ist jemand am theologischen Hintergrund von "Maria Himmelfahrt" interessiert? Ich finde das nämlich recht unterhaltsam, egal ob man nun daran glaubt oder nicht.
Die Himmelfahrt von Maria ist in der Bibel nicht beschrieben. Überhaupt spielt Maria in der Bibel allenfalls eine kurze Statistenrolle. Wie also kommt die Theologie darauf, dass Maria in den Himmel aufgefahren sei, und zwar mit intaktem Leib? Woher will man das wissen?
Die Argumentation ist wie folgt:
• Gott ist allmächtig. Jesus aber ist Gott, und Gott ist Jesus. Daraus folgt die Allmacht von Jesus. Jesus hatte also die Macht, Maria von der Verwesung zu bewahren.
• Jesus ist durch die Zehn Gebote verpflichtet, Vater und Mutter zu ehren. (Das erklärt, warum die Ehrung Marias von Jesus ausging, und nicht von Gott). Diese Ehrung muss auch in Taten erfolgen (nicht nur in Gedanken). Hätte er Maria verwesen lassen, obwohl er es durch Allmacht verhindern konnte, wäre das keine besondere Ehrung gewesen.
• Zitat Papst Pius XII: "Da er ihr die große Ehre erweisen konnte, sie vor der Verwesung des Todes zu bewahren, muss man also glauben, dass er es wirklich getan hat".
Beachtenswert ist, dass dies eine logische Herleitung ist (keine Offenbarung, sondern eine Schlussfolgerung). Die Kirche kann also in anderen Debatten nicht behaupten, die Logik sei ungeeignet, theologische Fragen zu erörtern.
Dreisatz-Logik dieser Art ist berühmt dafür, dass man jeden Unsinn logisch "begründen" kann. Auch die Religion selbst lässt sich damit begründen: Warum hätte Gott die Religion erschaffen sollen, wenn sie nicht wahr wäre? Wenn sie nicht wahr wäre, hätte Gott sie gar nicht erst zu erschaffen brauchen.
Was verrät uns diese Logik über den Verbleib eines Tintenfischs nach dem Tode?
- Gott hat den Tintenfisch geschaffen, weil er es wollte.
- Gott hat die Macht, dessen Verwesung zu verhindern.
- Da er also die Macht hat, seine Schöpfung zu bewahren, muss man davon ausgehen, dass er tut. Ansonsten würde er gegen seinen eigenen Willen verstoßen.
Religiöse Leser sollten bedenken, dass es sich hier nicht um eine göttliche Offenbarung handelt, die man eventuell nicht ganz verstehen kann, die man aber aufgrund der göttlichen Urheberschaft dennoch respektiert. Sondern es ist eine rein menschliche Herleitung, die falsch sein kann, wenn die Herleitung fehlerhaft durchgeführt wurde. Es ist also keine Schande, die Herleitung zu überprüfen.
Wie also hat der Klerus die Herleitung überprüft? Papst Pius XII erläutert es:
"• Nachdem wir also
• ohne Unterlass
• in Demut und mit Fasten
• unsere persönlichen und auch die gemeinsamen Gebete der Kirche
• Gott dem Vater durch seinen Sohn dargebracht haben,
• auf daß er durch den Heiligen Geist Unseren Sinn leite und stärke,
• und nachdem wir auch den ganzen himmlischen Hof [die Engel und Heiligen] um seine Hilfe angefleht und inständigst den Heiligen Geist angerufen haben,
• erklären, verkünden und entscheiden wir (...)"
Quelle: Papst Pius XII in "Ineffabilis Deus", 1854, in der das Dogma verkündet wurde (Wikipedia, Kath.net)
Kurz: Die Logik wurde überprüft durch Fasten, Beten und "Flehen".
Religiöse Menschen könnten sich nun überlegen, ob man eine logische Schlussfolgerung durch "Flehen" oder "Fasten" überprüfen kann. Und falls ja, warum man dann überhaupt die Logik benötigt und nicht von vornherein eine Erkenntnis "erfleht".
Beachtenswert ist auch, dass die angerufenen Engel und Heiligen stumm blieben; jedenfalls wird mit keiner Silbe erwähnt, welche Antworten auf die Gebete erfolgten. Hätte es eine Antwort gegeben, wäre sie sicherlich als Beleg angeführt worden, aber das geschah nicht.
Der Klerus steht auf dem Standpunkt, dass Gott eine Antwort hätte geben können, wenn er das Vorhaben des Klerus hätte verhindern wollen. Also ist die ausbleibende Antwort eine Bestätigung.
Es ist die gleiche Methode wie oben: Man kann damit alles und jedes begründen; auch das Gegenteil. Es ist also in Wahrheit keine Begründung und keine Überprüfung.
Ein weiteres berühmtes Beispiel für diese Art der Rechtfertigung: Verbrennung. Gott könnte durch seine Allmacht verhindern, dass ein Mensch auf dem Scheiterhaufen verbrennt. Verbrennt er jedoch, beweist es, dass Gott seinen Tod wollte, und dass das Urteil gerecht war.
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Fazit: "Maria Himmelfahrt" ist ein Beispiel für eine irrtümlich/falsch angewandte Logik. Es ist weder "spirituell" noch "christlich", sondern einfach die Unkenntnis des Klerus, wie Logik sinnvoll formuliert und überprüft wird.
Mir verknicken sich beim Lesen Klerikaler Texte und Begründungen grad die Gehirnwindungen. Wie um alles in der Welt denkt man sich so etwas aus? Ächz.....
Meine Gedanken, um den Marienkult der katholischen Kirche zu erklären, beschäftigen sich mit der historischen oder psychologischen Ebene.
Die psychologische Erklärung und Funktion der Himmelfahrt-Geschichte auf den wesentlichen Kern reduziert:
Mit der leibhaftigen Auferstehung Maria´s muss sich der ewige (Mutter-)Sohn Jesus nicht von seiner von ihm geliebten Mutter trennen und bis zum jüngsten Gericht warten, bis seine einzig von ihm geliebte Frau und Mutter wieder mit ihm vereint ist. Ebenfalls wartet im Himmel sein Vater und Erzeuger. (Josef ist der liebe Stiefvater). Da die katholischen Priester nicht heiraten und dem Sex per Gelübde entsagen, bleiben sie ebenfalls ihr Leben lang "Muttersöhne". Umgekehrt verlieren die Mütter katholischer Priester nie ihren Sohn an eine andere Frau. Diese ewige und einzige Liebe zwischen Mutter/Frau und Sohn drückt sich im Marienkult der katholischen Kirche aus. Für das Zölibat stellt der Marienkult die adäquate psychologische Ausdrucksform dar. Beide gehören untrennbar zusammen.
Zwingli, Calvin, Luther, die z.T. sich noch als katholische Priester verheirateten, brauchten hingegen den Marienkult in Gestalt der Himmelfahrt nicht und schufen ihn konsequenterweise ab.
Wow, danke, spannende Gedanken!
Ich denke, dass es der Kirche damit auch noch gelungen ist, Gläubige anderer Religionen leichter zu absorbieren, weil in vielen Religionen eine Frau verehrt wird, der man auf diese Weise ein katholisches Gesicht geben konnte.