... es gibt offenbar nicht nur eine Bereitschaft sondern geradezu ein menschliches Bedürfnis nach Transzendenz, das sich bei manchen/vielen in Religiosität ausdrückt.
Darin würde ich Dir zustimmen, dass Menschen eine Bereitschaft oder Befähigung zum fiktiven Denken besitzen. Wir können uns Dinge vorstellen, die nicht wirklich existieren. Zum Beispiel Geld, Nationen, Götter und so weiter.
Ein Bedürfnis nach übersinnlichen Phänomenen scheint es mir jedoch nicht zu geben. Das meine ich daran zu erkennen, dass kaum jemand als Erwachsener religiös wird, der nicht bereits als Kind mit dem Glauben aufgewachsen ist. Er verspürt dann in der Regel kein Bedürfnis nach Engeln oder Göttern.
Menschen fragen gelegentlich nach den Ursachen oder dem Sinn ihrer Existenz. Die Antworten auf diese Fragen waren früher eine alleinige Sache der Religionen. Heute laufen ihnen die Wissenschaften und die Philosophie bei der Beantwortung existenzieller Fragen den Rang ab. Wer wir Menschen sind, welche Stellung wir auf unserem Planeten und im Universum haben – darauf geben heute vor allem die Philosophie und die Wissenschaften Auskunft.
Die Entdeckung der Evolution hatte eine bedeutende spirituelle Auswirkung auf unser Selbstverständnis, ebenso die Entdeckung unserer Stellung im Universum. Wir sind nicht der Mittelpunkt der Welt, das war über Jahrtausende bloße Einbildung. Wir sind auch nicht die Ebenbilder Gottes, sondern das vorläufige Ergebnis einer natürlichen Entwicklung, die über uns Menschen hinausgehen wird.
Die Erforschung der Welt hat eine spirituelle Dimension. Es war vor allem spirituell bedeutend, als Giordano Bruno erkannte, dass die Welt millionenmal größer ist, als wir dachten; dass alle Sterne am Firnament ebenfalls Sonnen sind (er wurde dafür lebendig verbrannt, was die spirituelle Dimension beweist). Und wer wollte die spirituelle Dimension der Erkenntnis der Astronomen leugnen, dass unsere Welt einen Anfang hatte?
Spirituelle oder existenzielle Fragen und ihre Antworten sind kein Privileg der Religionen mehr. Ganz im Gegenteil, manche halten heute den Glauben an nachweisbar falsche Dinge für wenig spirituell, man denke nur an die Astrologie (Horoskope). Die Wissenschaften sind längst an einem Punkt angelangt, an dem sie spirituelle Fragen stellen und teilweise auch beantworten.
Newton verband Mathe mit Physik. Das sind Basics dessen und seiner Arbeit. Wenn man Newton als besonderen Wissenschaftler vorschlägt, sollte man das verstehen. Ansonsten kann man bei Mariahimmelfahrt bleiben
Gibt es etwas Unsinnigeres als Geburtstag feiern? Auch abschaffen oder nicht? Und wie ist es mit dem Sonntag? In meinen Augen völliger Unsinn.
dx/dy = 1/(dy/dx) oder dy/dx = dy/du * du/dx möchte ich nicht feiern.
Ich denke, dass es diese Gleichgültigkeit gegenüber der Wahrheit ist, welche die Menschen von den Religionen abbringt. Menschen suchen gelegentlich nach Wahrheit. In den Religionen hat sich leider eine bedenkliche Gleichgültigkeit gegenüber der Wahrheit ausgebreitet, sodass die Religionen diesen Menschen immer weniger zu bieten haben.
Kaum ein Gläubiger hält die konkreten Glaubensinhalte seiner Religion heute noch für tatsächliche Wahrheiten. Kaum ein Christ lebt wirklich nach christlichen Geboten. Und anstatt den Glauben zu reformieren, stellen sie ihn in die geistige Vitrine, wo er zügig verstaubt.
Ist das nicht aus Sicht der Gläubigen ein wenig schade?
Newton verband Mathe mit Physik. Das sind Basics dessen und seiner Arbeit. Wenn man Newton als besonderen Wissenschaftler vorschlägt, sollte man das verstehen. Ansonsten kann man bei Mariahimmelfahrt bleiben
Ich erkläre es Dir gerne nochmals: Die Bedeutung Newtons besteht darin, dass er ein Meilenstein innerhalb einer kulturellen Entwicklung der Menschheit war. Es geht nicht so sehr um seine Person, sondern dass er einen Ball ins Tor schoss, den kluge Menschen über Jahrhunderte hinweg bis zum Strafraum gedribbelt hatten.
In gleicher Weise erinnern wir uns heute an Johannes Gutenberg, der den Buchdruck erfand. War das Jonglieren mit metallenen Lettern eine Großtat? Nein, aber was daraus entstand, welche Wendung die Kulturgeschichte der westlichen Welt dadurch nahm, ist außerordentlich bedeutend. Ehrt man Gutenberg, so meint man weniger seine Erfindung, sondern unsere Kulturgeschichte.
Mit Newton ist es ebenso. Er erkannte die universale Gültigkeit der Naturgesetze im gesamten bekannten Kosmos. Für uns ist das heute selbstverständlich, aber damals war es das überhaupt nicht.
Ich erkläre es Dir gerne nochmals: Die Bedeutung Newtons besteht darin, dass er ein Meilenstein innerhalb einer kulturellen Entwicklung der Menschheit war. Es geht nicht so sehr um seine Person, sondern dass er einen Ball ins Tor schoss, den kluge Menschen über Jahrhunderte hinweg bis zum Strafraum gedribbelt hatten.
In gleicher Weise erinnern wir uns heute an Johannes Gutenberg, der den Buchdruck erfand. War das Jonglieren mit metallenen Lettern eine Großtat? Nein, aber was daraus entstand, welche die Wendung die Kulturgeschichte der westlichen Welt dadurch nahm, ist außerordentlich bedeutend. Ehrt man Gutenberg, so meint man weniger seine Erfindung, sondern unsere Kulturgeschichte.
Mit Newton ist es ebenso. Er erkannte die universale Gültigkeit der Naturgesetze im gesamten bekannten Kosmos. Für uns ist das heute selbstverständlich, aber damals war es das überhaupt nicht.
Du brauchst mir das nicht zu erklären, das weiß jeder halbwegs naturwissenschaftlich Gebildete. Nur reitest du auch regelmässig auf Maria´s Jungfernhäutchen, Engeln und Eseln rum und ziehst das ins Lächerliche. Jetzt bin ich halt ebenso detailgetreu bei Newton. Diese Abstraktionsfähigkeit, die du bei Newton hast, solltest du dir vielleicht auch bei der Religion aneignen, sonst ist deine Haltung in meinen Augen unglaubwürdig.