Der PM erfüllt am Rad also nur die Funktion Deiner Uhr beim Schwimmen.
Das ist im Wesentlichen korrekt. Ich wollte nur an meinem Beispiel aufzeigen, dass man auch mit ganz wenigen Hilfsmitteln schnell sein kann. Vielleicht mag das für den einen oder anderen der sinnvollere Weg sein. Ist halt auch sehr typabhängig.
Mich verwirren Zahlen auch. Ich denke dann über Rundungsfehler nach, was sich der Programmierer der Software gedacht hat und ob es Zahlen überhaupt gibt.
Geht ja nicht nur um Zahlen sondern um das was hinter den Zahlen steckt - nach gut 20 Jahren konsequentem Radtraining mit rund 7000km pro Jahr war ich überrascht was ich nach den ersten Trainingsintervallen mit dem Powermeter gesehen habe. Nicht nur dass der Beginn der Intervalle zu intensiv war und dann im Lauf des Intervalls die Leistung unter den Zielbereich gefallen ist, war mein Körper so schlau während des Intervalls Mikroregenerationen einzulegen - also ungefähr 10 Sekunden auf der Leistung zu bleiben und dann wieder etwas runterzugehen. Ich hab das mit der Pulssteuerung nicht mal mitbekommen - der Powermeter meldet sowas aber sofort zurück.
... Nicht nur dass der Beginn der Intervalle zu intensiv war und dann im Lauf des Intervalls die Leistung unter den Zielbereich gefallen ist, war mein Körper so schlau während des Intervalls Mikroregenerationen einzulegen - also ungefähr 10 Sekunden auf der Leistung zu bleiben und dann wieder etwas runterzugehen. Ich hab das mit der Pulssteuerung nicht mal mitbekommen - der Powermeter meldet sowas aber sofort zurück.
Klar meldet das der Powermeter zurück, aber wer sagt dir, dass die alte, instinktive" Methode mit der leicht unregelmäßigen Leistungsabgabe nicht physiologisch und physikalisch besser war, als die maximal gleichmäßige Leistungsabgabe? Um wieviel Prozent hat sich denn deine durchschnittliche Plazierung in einem Triathlonwettkampf (bei gleich hohem Trainingsaufwand) durch den Leistungsmesser verbessert?)
Es ist eine unbewiesene Hypothese, dass erstens Training stets gleichmäßig in einem eng definierten Leistungsbereich stattfinden muss und dass zweitens man auch im Wettkampf maximal gleichmäßig die Leistung abgeben muss.
Extreme Leistungsschwankungen im LD-Wettkampf über längere Phasen sind sicherlich kontraproduktiv (aber derartige Schwankungen spürt man auch und sieht sie auch am Pulsmesser). Kleinere Schwankungen dagegen (mal für ein paar Kurbelumdrehungen 40 Watt mehr, weil es kurzzeitig mal bergauf geht, oder man in einer Windböe steckt) halte ich dagegen für durchaus sinnvoll, weil man so Geschwindigkeitsschwankungen und damit auch ansonsten irgendwann erforderliche Beschleunigungsarbeit vermeidet!
Seit ich zumindest im Wettkampf mich wieder mehr an Geschwindigkeit (Tacho), Gefühl und (nur auf der Langdistanz) auch an der Herzfrequenz orientiere sind meine Radzeiten wieder besser geworden und meine Laufzeiten nur unwesentlich schlechter.
In den Jahren, als ich im Wettkampf mit Wattmesser gefahren bin, hatte ich zwar eine gleichmäßigere Leistungsabgabe beim Radfahren, aber auch langsamere Radzeiten.
Die Laufzeiten waren damals zwar in der Regel ziemlich gut, weil das Vermeiden von Lastspitzen beim Radfahren zweifellos hilft Körner fürs LAufen zu sparen, aber unter dem Strich hatte ich das Gefühl, beim Radfahren mehr Zeit liegen gelassen zu haben als danach beim LAufen gewonnen zu haben.
Klar meldet das der Powermeter zurück, aber wer sagt dir, dass die alte, instinktive" Methode mit der leicht unregelmäßigen Leistungsabgabe nicht physiologisch und physikalisch besser war, als die maximal gleichmäßige Leistungsabgabe? Um wieviel Prozent hat sich denn deine durchschnittliche Plazierung in einem Triathlonwettkampf (bei gleich hohem Trainingsaufwand) durch den Leistungsmesser verbessert?)
Es ist eine unbewiesene Hypothese, dass erstens Training stets gleichmäßig in einem eng definierten Leistungsbereich stattfinden muss und dass zweitens man auch im Wettkampf maximal gleichmäßig die Leistung abgeben muss.
Extreme Leistungsschwankungen im LD-Wettkampf über längere Phasen sind sicherlich kontraproduktiv (aber derartige Schwankungen spürt man auch und sieht sie auch am Pulsmesser). Kleinere Schwankungen dagegen (mal für ein paar Kurbelumdrehungen 40 Watt mehr, weil es kurzzeitig mal bergauf geht, oder man in einer Windböe steckt) halte ich dagegen für durchaus sinnvoll, weil man so Geschwindigkeitsschwankungen und damit auch ansonsten irgendwann erforderliche Beschleunigungsarbeit vermeidet!
Seit ich zumindest im Wettkampf mich wieder mehr an Geschwindigkeit (Tacho), Gefühl und (nur auf der Langdistanz) auch an der Herzfrequenz orientiere sind meine Radzeiten wieder besser geworden und meine Laufzeiten nur unwesentlich schlechter.
In den Jahren, als ich im Wettkampf mit Wattmesser gefahren bin, hatte ich zwar eine gleichmäßigere Leistungsabgabe beim Radfahren, aber auch langsamere Radzeiten.
Die Laufzeiten waren damals zwar in der Regel ziemlich gut, weil das Vermeiden von Lastspitzen beim Radfahren zweifellos hilft Körner fürs LAufen zu sparen, aber unter dem Strich hatte ich das Gefühl, beim Radfahren mehr Zeit liegen gelassen zu haben als danach beim LAufen gewonnen zu haben.
Äußerst interessanter Feedback.
Erstens ist hier mal einer der meint, durch den Einsatz von PM im Wettkampf langsamer geworden zu sein.
Zweitens wird die schon mehrmals gepostete Vermutung, dass es günstig sein soll ein Trainingsintervall mit konstanter Leistung zu absolvieren, angezweifelt.
Neige dazu, Die Meinung von Hafu bez. PM zu teilen, obwohl ich noch nie mit PM gefahren bin.
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Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.
Erstens ist hier mal einer der meint, durch den Einsatz von PM im Wettkampf langsamer geworden zu sein.
Zweitens wird die schon mehrmals gepostete Vermutung, dass es günstig sein soll ein Trainingsintervall mit konstanter Leistung zu absolvieren, angezweifelt.
Neige dazu, Die Meinung von Hafu bez. PM zu teilen, obwohl ich noch nie mit PM gefahren bin.
Moment... er hat geschrieben, dass er zwar langsamere Radzeiten auf der LD hatte, dafür aber deutlich besser gelaufen ist auf der LD. Das ist schon ein Unterschied. Das macht eine LD etwas planbarer, denn für Leute, die eventuell kein ganz optimales Gefühl dafür haben, kann zu hartes Radfahren dann eben bedeuten, dass der Marathon ein Wanderthon wird... In sofern ist das, was Hafu beschreibt, eher eine Strategiefrage.
Er ist aber mit dem Wattmesser nicht per se schlechter auf dem Rad geworden... Er ist nur im Wettkampf auf der LD langsamer gefahren...
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
...Zweitens wird die schon mehrmals gepostete Vermutung, dass es günstig sein soll ein Trainingsintervall mit konstanter Leistung zu absolvieren, angezweifelt....
Muss aber ergänzen, dass ich meine Wattmesser weiterhin im Training benutze. Wenn man sich im sehr intensiven Bereich bewegt, können einem die Zahlen schon einige Zusatzinfos liefern, die helfen eine gefahrene Leistung zu werten und auch das eigene Körpergefühl zu justieren.
Beim Grundlagenausdauertraining halte ich den Wattmesser dagegen für entbehrlich. Ob ich drei Stunden streng 180 Watt fahre +/- 10 Watt oder sich ein 180er-avg in derselben Zeit aus längeren Phasen mit 200 oder 210 Watt (z.B. Bergau) und daneben Phasen mit 140 Watt (bergab, Rückenwind oder auch im Windschatten ergibt), scheint (bei mir) keinen großen Unterschied zu machen. Und da die zuletzt beschriebene Fahrweise bei weitem nicht so langweilig ist wie sehr konstantes Fahren mit ständigem Schielen auf den Wattmesser, bevorzuge ich das auch in der Praxis.
Es ist eine unbewiesene Hypothese, dass erstens Training stets gleichmäßig in einem eng definierten Leistungsbereich stattfinden muss und dass zweitens man auch im Wettkampf maximal gleichmäßig die Leistung abgeben muss.
Teils, teils. Ich habe in einer Sendung mal eine Studie vorgestellt, nach der eine intuitive, ungleichmäßige Leistungsabgabe auf dem Ergometer zu besseren Durchschnittsleistungen geführt hat, als eine exakt gleichmäßige Fahrweise. Ich meine mich zu erinnern, dass die Fahrzeit unter einer Stunde lag (bin grad zu faul nachzuschauen, aber hole das bei Interesse gerne nach). Dies spricht überraschenderweise für ein intuitives Pacing auf kurzen Distanzen.
Andererseits sieht man selbst Profis in Rennen über die Langdistanz scheitern, wenn die Schwankungen in der Leistungsabgabe (Variabilitätsindex VI) über 1.05 liegen. Das unterstreicht wiederum die Bedeutung einer gleichmäßigen Fahrweise.
Noch eine Zahl: Man weiß heute anhand der Auswertungen zahlloser Rennen über die Langdistanz, dass bei Fahrern, welche im Bereich von 5:00 Stunden fahren, die relativ zur persönlichen anaeroben Schwelle erbrachte Leistung einen bestimmten Wert nicht überschreiten darf, sonst wird’s ein Wandertag:
5 Stunden lang bei 74% der Schwellenleistung ackern: alles ok!
5 Stunden lang bei 76% der Schwellenleistung ackern: riskant.
5 Stunden lang bei 78% der Schwellenleistung ackern: wird ein Wandertag.
Zwischen einem sicheren Rennen und einem Wandertag liegen 4% Leistung. Ausgedrückt in Watt sind das überschlägig 280*0.04≈10 Watt.
Zwischen einem ambitionierten Rennen und einem Wandertag liegen demnach 5 Watt Durchschnittsleistung auf dem Rad über 5 Stunden. Das ist eine scharfe Klinge, auf der man da reitet. Aus diesem Grund können erfahrene Langstreckler bei einer bekannten Radstrecke ihre Radzeiten auf wenige Minuten genau vorhersagen. Für Außenstehende wirkt es bizarr, wenn wir sagen "4:50 Stunden müsste ich drauf haben, aber 4:45 Stunden wären wohl mein Untergang".
Du bist natürlich ein äußerst erfahrener Langstreckler, Hafu, der auch ohne Wattmesser genau weiß, was er tut. Außerdem kommst Du recht weit vorne aus dem Wasser und siehst deshalb vielleicht nicht, was sich im Feld hinter Dir abspielt. Als mäßiger Schwimmer kann ich Dir versichern, dass geschätzt ein Drittel der Fahrer sich auf den ersten 60 Radkilometern heillos übernimmt. Da grassiert das Rennfieber. Selbst bei 260 Watt (75kg) werde ich an Hügeln von ganzen Gruppen überholt, die dann eine halbe Stunde nach mir in T2 sind. Da könnte etwas mehr Selbstkontrolle, sei es mittels Watt oder Puls, viel Gutes tun. Rennfieber bedeutet ja, dass die subjektive Selbsteinschätzung etwas Amok läuft.