Was die Behandlung Homosexueller angeht, erkenne ich positiv an, dass sich die evangelische Kirche in manchen Regionen öffnet. Das ist gut. Verrechnet wird das mit dem negativen Umstand, dass die Kirchen den Hass auf diese Leute überhaupt erst eingeführt und "salonfähig" gemacht haben. Denn dieser Hass auf Homosexuelle ist eine rein religiöse Angelegenheit. In die Politik wird sie hineingetragen von religiösen Leuten. (Das ist natürlich verkürzt dargestellt, reicht aber für den Zweck des Postings aus.)
Ach ja, die Kirchen mal wieder...
Ich bin täglich in einer Großstadt unterwegs und sehe sehr viele Pärchen. Das sind praktisch immer Männlein und Weiblein. Gelegentlich sieht man mal ein gleichgeschlechtliches Paar. Es ist also etwas ungewöhnlich und wenn man gelangweilt in der S-Bahn hockt, guckt man vielleicht zweimal hin oder sonstwas. Das liegt daran, dass der Anteil der homosexuellen Menschen konstant niedrig ist. Von daher wirst du eine zahlenmässige Normalität nie erreichen, es wird immer etwas "Ungewöhnliches" bleiben und zwar mit oder ohne Kirchen. Und manche Menschen finden leider immer irgendwelche Randgruppen, die sie hassen und verachten werden und zwar mit oder ohne Kirche und auch im Jahr 2016.
Keko, welche Institutionen in Deutschland diskriminieren heute noch offen Frauen, Juden, Schwarze, Homosexuelle, Zigeuner und so weiter? Sieht man von politischen Gruppierungen am äußersten rechten Rad des Spektrums ab, werden solche Diskriminierungen bei uns nicht mehr toleriert.
Aus meiner Sicht, die freilich falsch sein kann, ist die Diskriminierung gleichgeschlechtlich liebender Menschen in Deutschland ein Privileg der katholischen Kirche. Das ist kein Geheimnis und die katholische Kirche steht ja auch dazu.
Damit es nicht zu Missverständnissen kommt: Ich rede in diesem Thread von der standesamtlichen Ehe. Die katholische Kirche stellt sich gegen die standesamtliche Ehe von gleichgeschlechtlich liebender Menschen (gegen die kirchliche sowieso).
... Von daher wirst du eine zahlenmässige Normalität nie erreichen, es wird immer etwas "Ungewöhnliches" bleiben und zwar mit oder ohne Kirchen. Und manche Menschen finden leider immer irgendwelche Randgruppen, die sie hassen und verachten werden und zwar mit oder ohne Kirche und auch im Jahr 2016.
Ja, es wird immer etwas Ungewöhnliches bleiben, wenn man damit "Minderheit" meint. Aber wird es deswegen auch als etwas Verworfenes bewertet?
Diese Bewertung haben vor allem die Kirchen propagiert. Das zeigt sich auch an dem vehementen Widerstand der Kirchen, sobald dagegen argumentiert wurde. Da wurde sogar behauptet, die Verdammnis wäre ausdrücklich von Gott befohlen. Und die entsprechenden Bibelverse wurden umgehend präsentiert.
Erst in den letzten fünf Jahren gibt es eine Öffnung von einigen wenigen evangelischen Gemeinden, die zahlenmäßig vermutlich keine große Rolle spielen. Aber selbst diese liberalen Gemeinden gehen nicht so weit zu behaupten, dass die entsprechenden Bibelverse falsch oder unmoralisch wären.
Niemand käme auf die Idee, in Jubel auszubrechen, wenn die Deutsche Bahn jetzt auch homosexuelle Schaffner akzeptieren würde. Warum? Weil es dort nie ein Kriterium war, und weil es nie ein Statut gab, das es verbot. Nur und ausschließlich bei den Kirchen gibt es das, und zwar schwarz auf weiß, und zudem umgesetzt in zahlreichen Taten.
Ganz sicher haben die Kirchen eine herausragende Stellung bei der Diskriminierung von Homosexuellen.
Da merkt man wieder wie sehr konservatives Denken noch in unserer Gesellschaft verankert ist...
Für mich besteht eine Ehe aus zwei sich liebenden MENSCHEN (unabhängig vom Geschlecht) und wenn zwei Männer heiraten wollen... Warum nicht??
Ich verstehe einfach nicht was dagegen spricht...
Das ist letztendlich nur eine Definitionssache. Dass man eine gleichgeschlechtliche Verbindung (oder wie auch immer) nicht als Ehe ansieht, ist zunächst wertfrei.
Ähnlich schwierig ist es beim Begriff "Familie". Da gehen die Meinungen auch weit auseinander, was das ist.
Keko, welche Institutionen in Deutschland diskriminieren heute noch offen Frauen, Juden, Schwarze, Homosexuelle, Zigeuner und so weiter? Sieht man von politischen Gruppierungen am äußersten rechten Rad des Spektrums ab, werden solche Diskriminierungen bei uns nicht mehr toleriert.
Offiziell nicht, die Diskriminierungen sind aber da. Und nur das zählt. Mein früherer Arbeitskollege, ein hier Geborener mit türkischem Namen, hat mir er zählt, dass er mindestens 10 Bewerbungen als Informatiker (Uni, guter Abschluß) verschickt hatte bis er eine Einladung bekommen hat. Zu einer Zeit, als man sich die Stelle praktisch aussuchen konnte. Willst du da auch ein Bezug zur katholischen Kriche konstruieren?
Manchen Menschen grenzen leider immer aus. Homosexuelle werden auch ohne Kirche ausgegrenzt.
Nein. Deutest Du damit an, der Bezug zwischen der katholischen Kirche und der Diskriminierung gleichgeschlechtlich liebender Menschen sei konstruiert?
Nein! Die Kirchen haben ohne Zweifel eine Schuld daran.
Ich wollte nur wissen, ob du es fertig bringst, die Probleme meines türkischen Kollegen der kath. Kirche in die Schuhe zu schieben (Spaß!)
Ich befürchte nur, dass es Homosexuelle auch in Zukunft schwerer haben werden als Gleichgeschlechtliche, weil sie einfach zahlenmässig kleiner sind und somit angreifbar für bestimmte Menschen, die das wollen.
Das ist letztendlich nur eine Definitionssache. Dass man eine gleichgeschlechtliche Verbindung (oder wie auch immer) nicht als Ehe ansieht, ist zunächst wertfrei.
Ähnlich schwierig ist es beim Begriff "Familie". Da gehen die Meinungen auch weit auseinander, was das ist.
Ehrlich gesagt gibt es beim Familienbegriff nur eine Meinung - und dass ist die des Bundesverfassungsgerichts. Dieses sagt AUSDRÜCKLICH, dass der Familienbegriff das Geschlecht nicht berücksichtigt. Deshalb kann eine Familie eben auch aus zwei Müttern oder zwei Vätern bestehen... Kann sein, dass manche Meinungen da auseinander gehen. Fakt ist aber, Recht hat nur der BGH und das Bundesverfassungsgericht.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.