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Alt 20.09.2016, 08:13   #3545
neo
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Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Ein Würfel ist nicht kreativ. Eine Million Mal die gleiche Zahl zu würfeln ist nicht kreativ. Es ist ja immer die gleiche Zahl, aus einer immer gleichen Reihe von Zahlen (nämlich den sechs möglichen), die sich niemals ändern können.

Die Natur würfelt ebenso (wenn man den Vergleich nicht überstrapaziert), aber anstatt der immer gleichen sechs Augen kommen immer neue Formen zum Vorschein. Das ist gemeint mit "kreativ". Es entsteht dauernd etwas neues, in Formen, die weder geplant noch absehbar waren, und das in großer Vielfalt.

Trotzdem ist kein Bewusstsein, keine Steuerung und keine Planung vorhanden -- noch nicht einmal ein Ziel. Es sind wenige, simple Mechanismen, die kombiniert werden.

Es ist kreativ, weil das immer gleiche Ziel (Überleben) in unzähligen Varianten gelöst wird. Dass sich Meerestiere farblich an ihren Untergrund anpassen können oder Tinte versprühen, ist eine kreative Lösung. Oder der Anglerfisch, der eine Laterne vor dem Maul als Köder verwendet.
Das mit dem Sechser war auch nur Analogie Ich wollte auch nur auf etwas (scheinbar) "Signifikantes" hinweisen .... (Abgesehen davon hat niemand die Zeit, 3,5 Milliarden Jahre zu würfeln.) Die Anpassungen überleben in ihren Nischen, der Rest stirbt. Wäre interessant, ob es Hochrechnungen gibt, was bei "Mutter Natur" so alles schon im Abfalleimer gelandet ist, weil es sich nicht bewährt hat ....

Abgesehen davon ist mir das Nicht-Vorhandensein von Bewußtsein klar. Aber dann von Kreativität zu sprechen (namentlich in ihr "creare", "schöpfen" steckt) halte ich für extrem problematisch; wenn man dann noch sagt, die Natur sei "intelligent", dann geht das an der Sache vorbei .... es ist zumindest nicht sauber formuliert (wenngleich sehr schön formuliert) ....
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Alt 20.09.2016, 08:25   #3546
neo
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ist nicht auch der Teufel ein Einhufer? Der war von Anfang an da.
Traditionell ist es ein Ziegenfuß, da die Darstellung des Teufels kunstgeschichtlich die äußere Gestalt des griechischen Gottes Pan übernommen hat, was darauf zurückgeht, einerseits den Pan als Verwirrer weiterzuführen, andererseits können die Götter der Antike ja nur Teufel sein, da heidnisch

Der Pferdefuß ohne Spaltung des Hufes hat sich vielleicht eingeschlichen, weil er leichter zu malen ist - aber das ist jetzt auf meinem Mist gewachsen ...
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Alt 20.09.2016, 08:37   #3547
keko#
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Zitat:
Zitat von neo Beitrag anzeigen
Wäre interessant, ob es Hochrechnungen gibt, was bei "Mutter Natur" so alles schon im Abfalleimer gelandet ist, weil es sich nicht bewährt hat ....
Manchens verschwand auch einfach so, durch veränderte Umwelt. Aktuell greift der Mensch ja auch ordentlich ein, läßt aussterben und schafft neues.
Dem Menschen traue ich aber ein langes Leben zu, weil er sehr anpassungsfähig ist und aktiv eingreifen kann.
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2016, 08:45   #3548
MattF
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Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen

Lange Zeit später, als es keine Rehe mehr gab, sondern Dönerbuden, galt frühes Aufstehen immer noch als Zeichen von Rechtschaffenheit, während man Langschläfertum als irgendwie unmoralisch empfand. "Es gehört sich einfach nicht", sagten die Alten. Dabei hatten die Erfinder des frühen Aufstehens keinerlei Moral im Sinn. Sie wollten nur den arroganten Neandertalern erfolgreich auf die dicklippige Schnauze hauen. Es war eine erfolgreiche Strategie, doch zur Moral wurde sie erst viel später.

Ein schönes Beispiel wie Moral zum Dogma wird.

Es ist nämlich keineswegs moralisch oder unmoralisch früh aufzustehen. Es wurde zum Dogma, genauso wie dass Muslime kein Schweinfleisch essen, weil es in der Wüste heiß ist. Mit Erfindung des Kühlschranks spätestens zum Unsinn geworden.
Hier wird Moral zum Machtinstrument: "Du machst was ich sage, weil ich der Imam oder der Bürgermeister oder der Pfarrer oder sonst was bin."
MattF ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2016, 08:51   #3549
neo
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Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Manchens verschwand auch einfach so, durch veränderte Umwelt. Aktuell greift der Mensch ja auch ordentlich ein, läßt aussterben und schafft neues.
Dem Menschen traue ich aber ein langes Leben zu, weil er sehr anpassungsfähig ist und aktiv eingreifen kann.
https://www.youtube.com/watch?v=5Fu_eBNeL-8
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Alt 20.09.2016, 08:56   #3550
keko#
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Zitat:
Zitat von neo Beitrag anzeigen
... wenn man dann noch sagt, die Natur sei "intelligent", dann geht das an der Sache vorbei .... es ist zumindest nicht sauber formuliert (wenngleich sehr schön formuliert) ....
Ist wohl wirklich Definitions- und Ansichtsache. Wenn der Lehrer den Schüler fragt, wie oft man eine 6 erwarten kann, wenn man 1 Mio Mal würfelt und er 1 Mio Mal würfelt, hat das wenig mit Intelligenz zu tun. Wenn er aber überlegt und die Antwort kennt, dann schon. Auf der anderen Seite kann eine Kuh nicht mal würfeln. Gegenüber einer Kuh ist er also immer noch intelligent, denn er probiert ja aus. Die Natur macht ja nicht mal das.
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2016, 09:03   #3551
neo
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Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Ist wohl wirklich Definitions- und Ansichtsache. Wenn der Lehrer den Schüler fragt, wie oft man eine 6 erwarten kann, wenn man 1 Mio Mal würfelt und er 1 Mio Mal würfelt, hat das wenig mit Intelligenz zu tun. Wenn er aber überlegt und die Antwort kennt, dann schon. Auf der anderen Seite kann eine Kuh nicht mal würfeln. Gegenüber einer Kuh ist er also immer noch intelligent, denn er probiert ja aus. Die Natur macht ja nicht mal das.
Ich hätte ja kein Problem damit, wenn Arne sagte: "Ich empfinde die Natur als intelligent und kreativ." Damit könnte ich gut leben. Aber der Natur allgemein diese Attribute beizubringen, halte ich schlichtweg für gewagt. *jesuiten-modus ausschalt*
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Alt 20.09.2016, 09:07   #3552
Klugschnacker
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Zitat:
Zitat von neo Beitrag anzeigen
Ich hätte ja kein Problem damit, wenn Arne sagte: "Ich empfinde die Natur als intelligent und kreativ." Damit könnte ich gut leben. Aber der Natur allgemein diese Attribute beizubringen, halte ich schlichtweg für gewagt. *jesuiten-modus ausschalt*
Ich verstehe durchaus Deinen Einwand, neo. Du sagst, die Natur sei nicht intelligent. Sie findet ihre Lösungen einfach durch geistloses Herumprobieren. Folglich könne dieser Prozess nicht als intelligent bezeichnet werden.

Sehen wir einmal davon ab, ob Gehirne nicht ganz ähnlich zu kreativen Lösungen kommen, nämlich durch Ausprobieren zahlreicher kreativer Möglichkeiten. Oder ob ein spontaner guter Einfall nicht Ähnlichkeiten mit einer zufälligen, aber günstigen Mutation hat. Wie gesagt, lassen wir das beiseite. Unterstellen wir stattdessen, menschliche Intelligenz sei etwas ganz anderes als die Anpassungen in der Natur, die auf Zufall und Auswahl beruhen.

Dann können wir aber immerhin das Ergebnis dieser Anpassungen als sinnvoll anerkennen. Die Zeichnung auf den Flügeln eines Schmetterlings, die große blinkende Augen zeigt und damit Vögel in die Flucht schlägt, ist möglicherweise nicht in ihrem Entstehungsprozess, aber in ihrem Ergebnis intelligent. Falls Dir dieses Wort in dem Zusammenhang nicht gefällt, einigen wir uns darauf, dass in der Zeichnung auf den Flügeln des Schmetterlings ein Wissen über das Verhalten von Vögeln steckt.



Dieses Wissen ist nicht im Gehirn des Schmetterlings lokalisiert. Es steckt in der DNA und kam nicht von dem Schmetterling selbst, sondern ist ein Ergebnis der Struktur, in der Mutation und Selektion wirken. Wir Menschen verfügen ebenfalls über Formen des Wissens, die nicht im einzelnen Gehirn lokalisiert sind, und auch nicht in unserem genetischen Code, sondern zum Beispiel in unserer Kultur: So ist etwa die Arbeitsteiligkeit unserer Gesellschaft ein spektakuläres Erfolgsmodell, das uns in unseren technischen Fähigkeiten weit über die Tiere hinaushebt. Wir können auf den Mond fliegen und innerhalb weniger Jahren sämtliche Regenwälder abholzen, kaum dass wir selbst von den Bäumen herabgestiegen sind.

Wo ist dieses Wissen lokalisiert? Es steckt im kulturellen Wissen unserer Gesellschaft, also weder in einem einzelnen Gehirn, noch in unseren Erbmolekülen. Wer hat dieses Wissen erfunden? Niemand, also keine einzelne Person. Sondern es hat sich durch Mutation (Variantenbildung) und Selektion (Fortbestand funktionierender Strategien) entwickelt. In vielen Fällen sind wir uns des kulturellen Wissens gar nicht bewusst. Etwa in der Art, wie wir unsere Kinder aufziehen: Wir schauen uns das einfach von der vorangegangenen Generation ab, ohne zu ahnen, was alles schief gehen könnte, wenn wir einen ganz anderen Weg der Aufzucht wählen würden. In unserem kulturellen Wissen ist ein gut funktionierender Weg für die Aufzucht des Nachwuchses gespeichert, den wir selbst nicht bewusst durchschauen. Das merken wir erst, wenn wir da hineinpfuschen und damit beispielsweise das Bonding zwischen Mutter und Neugeborenem stören.

Wissen ist nicht nur in Gehirnen gespeichert, und intelligente Lösungen werden nicht nur von Gehirnen erzeugt. Deshalb meine Beispiele für das Wissen einer biologischen Art, gespeichert im Genom, sowie für das Wissen einer Kultur, gespeichert in den Bräuchen, und natürlich für das individuelle Wissen, gespeichert im Gehirn.

In gleicher Weise sind auch Verhaltensweisen, die wir mit Begriffen der Moral versehen, nicht auf die Sphäre individuellen, einsichtigen Handelns beschränkt. Es handelt sich schlicht um funktionierende Strategien. In aller Regel haben wir sie nicht erfunden, sondern sie haben sich entwickelt. Moral ist daher bereits in den Mechanismen angelegt, die dieser Entwicklung zugrunde liegen. In welchem Grade der moderne Mensch aggressiv und in welchem Maße er friedlich ist, wurde durch seine genetische, seine kulturelle und seine individuelle Entwicklung entscheidend geprägt. Du scheinst den Schwerpunkt auf den individuellen Aspekt zu legen (jeder Mensch entscheidet selbst über moralisches Handeln), doch der genetische und kulturelle Aspekt überwiegt bei weitem. Denn er legt fest, was wir unter Moral überhaupt verstehen wollen.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
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