Siehst Du, und damit stellst Du in gleicher Weise wie ich die Vernunft über den Glauben.
Vernunft (Wissenschaft) und Glaube muss kein Widerspruch sein. Sondern nur 2 Seiten einer Medaille. Ob Gott die Welt nicht vernünftig erschaffen hatten, also als
bestmögliche, wissen wir nicht. Eine ideale Welt wäre eine Welt wie Gott und somit keine Schöpfung. Es gäbe uns dann gar nicht.
Vernunft (Wissenschaft) und Glaube muss kein Widerspruch sein. Sondern nur 2 Seiten einer Medaille.
Würdest Du sagen, dass Gott nicht nur die Welt irgendwann erschaffen hat, sondern auch heute noch in sie eingreift? Mir scheint, dass in dieser Frage Glaube und Wissenschaft unvereinbar sind.
Würdest Du sagen, dass Gott nicht nur die Welt irgendwann erschaffen hat, sondern auch heute noch in sie eingreift? Mir scheint, dass in dieser Frage Glaube und Wissenschaft unvereinbar sind.
Gott greift nicht ein und bestimmt, sondern die Lebensläufe der Menschen sind nur vorhergesehen. Hätte er etwas absolut Vollkommenes geschaffen, hätte er sich selbst erschaffen müssen. Da Ununterscheidbares identisch ist, wäre Gott mit seiner Schöpfung identisch - es gäbe sie nicht.
Da Gott aber weise und gut ist, hat er die beste Welt aller möglichen geschaffen. Da sie aber zweifellos noch fehlbar ist, hat er ihr Moral und Vernunft gegeben, um sie harmonisch und gut werden zu lassen. Der Mensch irrt dabei, aber nur aus Mangel and Vernunft und Wissen, was er sich aber immer mehr aneignet. Auch die Natur ist vernunüftig. So sucht sich das Licht auf dem Weg von A nach B den besten Weg, also den kürzesten. Die Seifenblase wird exakt rund usw. Die Vernunft ist die einheitliche Basis von Wissenschaft und Ethik. Der Mensch irrt dabei noch und sorgt für Übel, aber aus unvermeidbaren Gründen.
Das Prinzip nach dem Besten zu streben, eint menschliches und göttliches Handeln und gilt auch für die Natur.
Gott greift nicht ein und bestimmt, sondern die Lebensläufe der Menschen sind nur vorhergesehen. Hätte er etwas absolut Vollkommenes geschaffen, hätte er sich selbst erschaffen müssen. Da Ununterscheidbares identisch ist, wäre Gott mit seiner Schöpfung identisch - es gäbe sie nicht.
Da Gott aber weise und gut ist, hat er die beste Welt aller möglichen geschaffen. Da sie aber zweifellos noch fehlbar ist, hat er ihr Moral und Vernunft gegeben, um sie harmonisch und gut werden zu lassen. Der Mensch irrt dabei, aber nur aus Mangel and Vernunft und Wissen, was er sich aber immer mehr aneignet. Auch die Natur ist vernunüftig. So sucht sich das Licht auf dem Weg von A nach B den besten Weg, also den kürzesten. Die Seifenblase wird exakt rund usw. Die Vernunft ist die einheitliche Basis von Wissenschaft und Ethik. Der Mensch irrt dabei noch und sorgt für Übel, aber aus unvermeidbaren Gründen.
Das Prinzip nach dem Besten zu streben, eint menschliches und göttliches Handeln und gilt auch für die Natur.
Danke für Deine Antwort!
Ich würde diesen Gedanken in manchen Punkten widersprechen, weil mir die Welt, wie wir sie um uns herum finden, ganz anders zu sein scheint. Sie ist aus meiner Sicht alles andere als die beste aller möglichen Welten. Sie ist es auch dann nicht, wenn man sich alle Menschen auf der Erde wegdenkt. Außerdem frage ich mich, woher Du das wissen willst. Aber lassen wir das beiseite.
Du sagst, Gott greife nach dem Akt der Schöpfung nicht mehr in die Welt ein. Das deckt sich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen: Die Welt verhält sich in allen Details exakt so, als gäbe es keinen Gott. Hier haben wir also eine Übereinstimmung.
Du sagst außerdem, das Leben der Menschen sei vorherbestimmt. Unsere Handlungen können daher zwangsläufig nicht frei sein, sondern folgen ihrer göttlichen Bestimmung. Wer ein Massenmörder wird, und wer ein Feuerwehrmann, steht seit der Schöpfung fest.
Das bedeutet, dass es in Deinem Bild keine Moral geben kann. Denn Moral setzt eine Wahlmöglichkeit voraus. Eine Handlung lässt sich moralisch bewerten, wenn es Handlungsalternativen gibt, sonst nicht. Dass eine Pflanze wächst, sobald man sie gießt, lässt sich nicht moralisch bewerten, denn sie kann gar nicht anders. Ebenso kann man Menschen nicht mit Moral kommen, die etwas tun, was ihnen vorherbestimmt ist. Selbst wenn es Hitler ist oder Gandhi.
Wenn ich Dich richtig verstehe, begrüßt Du die Existenz von Religionen, weil sie für die Moral, also die Definition von "Gut" und "Böse", wichtig seien. Gleichzeitig hast Du mit Deiner speziellen Form von Religion die moralische Bewertung von Handlungen ausgeschlossen.
In meinem Weltbild scheint mir das einfacher zu sein: Moral kommt nicht von außen, sondern wir müssen sie uns selber geben. Was Gut und Böse sein soll, müssen wir selbst festlegen. Für einen Humanisten bedeutet das: Gut ist, was Leid mindert. Schlecht ist, was Leiden schafft.
Kannst Du die Kernaussage, die für Dich in dieser einstündigen englischsprachigen Vorlesung steckt, kurz zusammenfassen? Ich fürchte, andernfalls wird Dir keiner folgen.