Du stellst dich mit deiner Vernunft über solche Menschen: "Da schaut her, welche Verbrechen begangen werden/wurden!". Letztendlich zeugt das nur von einer Intoleranz. Du siehst dein Weltbild als das besser an. Wer gibt dir das Recht dazu? Wenn jemand vor einem Gott sein Gesicht in den Staub legt oder zu einem Kreuz betet, dann ist das in Ordnung. Keiner hat das Recht darüber zu urteilen.
Privat kann sich jeder mit seinem Gesicht in den Staub legen, soviel er will. Das ist Privatsache. Ich richte mich nicht gegen Gläubige in ihrem Privatleben, sofern es andere Menschen nicht beeinträchtigt.
Du sagst, ich sähe mein Weltbild als das "bessere" an, und dazu hätte ich gegenüber den Religionen kein Recht. Würdest Du sagen, das gilt für alle Religionen, aktuelle und historische, große und seltene?
Bevor ich gerne auf die andern Punkte antworte: Siehst Du es wirklich so, dass die humanistisch oder vernunftorientierten Menschen die Aggressoren sind, und die gläubigen Menschen deren Opfer?
Natürlich nicht gernerell. Und von dir persönlich geht wohl niemals Agression aus, zumindest kann ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Auch sehe ich dieses Forum als eine Insel an.
Ich sehe aber die Gefahr einer Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer religiöser Zugehörigkeit wobei diese Ausgrenzung auch von nicht religiösen Menschen ausgehen kann. Mit deinen Beispielen wirfst du ihnen quasi Futter vor die Füsse. Man will Menschen ausgrenzen, sucht Gründe und findet religöse um die Ausgrenzung zu rechtfertigen. Facebook ist in diversen Kommentaren voll davon.
Die Gesellschaft, die dir vorschwebt und die ich auch begrüße, wage ich zu bezweifeln, ob sie erreichbar ist.
Du sagst, ich sähe mein Weltbild als das "bessere" an, und dazu hätte ich gegenüber den Religionen kein Recht. Würdest Du sagen, das gilt für alle Religionen, aktuelle und historische, große und seltene?
Es gibt meines Wissens die Theorie, dass Fehler und auch Grausamkeiten aus Unwissenheit begangen werden. Je mehr Wissen man hat, deste weniger Falsches macht man. So gesehen ist es natürlich etwas arrogant, sich über Greueltaten aus dem Mittelalter auszulassen bzw. darüber zu urteilen. Wer weiß, wie künftige Generationen über uns denken?
Der Mensch ist nicht fertig, die Entwicklung geht weiter. Ich lasse es für mich nur offen, ob eine gottlose und rein vernunftbasierte Gesellschaft die bessere und erfolgversprechendere ist. Ich traue mir kein Urteil zu.
Hältst Du jede beliebige Religion gegenüber "meinem" Weltbild, das Du ja kritisierst, für gleichwertig?
Nein! In irgendwelchen uralten Schriften stehen Dinge, die völlig inakzeptabel sind.
Darum ging es mir aber nicht. Ich meine, wenn man Religion konsequent ablehnt, sondert man aus in religiöse und nicht religiöse Menschen, was ich nicht für gut halte. Du magst das gut und fair auf die Reihe bringen und andere auch, viele werden das aber nicht tun. Deshalb finde ich es nicht gut, wenn man Frauen am Strand dazu bringt, ihr Gewand auszuziehen.
Ich war ja im August wieder in Südfrankreich und diesmal auch oft in Marseille, wo viele Immigranten aus Nordafrika leben. Und mein Eindruck war, dass von dieser Stadt und den Menschen, bei allen Problemen, die offensichtlich sind, eine unglaubliche Energie und Lebensreude ausgeht, die mich sicher macht, dass diese bunte Stadt mit ihren verschiedenen, teils sehr religiösen Menschen, eine viel größere Lebensdauer hat, als alle deutschen Städte, die ich kenne. Dieses uniforme und ideale Menschenbild, was bei vielen in ihren Köpfen rumgeistert, ist in meinem Augen eine Totgeburt. Ich mache mir keine Sorgen um Frankreich. Die Nation ist so stark und bunt, die wird die aktuellen Probleme überleben. Mehr Sorgen bereiten mir Menschen, die aus irgendeinem Grund Probleme mit Religion haben und dann am liebsten gleich alle Religionen abgeschafft haben wollen ("Religionen gehören konsequent abgeschafft"). (Damit meine ich nicht dich).
Nein! In irgendwelchen uralten Schriften stehen Dinge, die völlig inakzeptabel sind.
Darum ging es mir aber nicht. Ich meine, wenn man Religion konsequent ablehnt, sondert man aus in religiöse und nicht religiöse Menschen, was ich nicht für gut halte. Du magst das gut und fair auf die Reihe bringen und andere auch, viele werden das aber nicht tun. Deshalb finde ich es nicht gut, wenn man Frauen am Strand dazu bringt, ihr Gewand auszuziehen.
Ich war ja im August wieder in Südfrankreich und diesmal auch oft in Marseille, wo viele Immigranten aus Nordafrika leben. Und mein Eindruck war, dass von dieser Stadt und den Menschen, bei allen Problemen, die offensichtlich sind, eine unglaubliche Energie und Lebensreude ausgeht, die mich sicher macht, dass diese bunte Stadt mit ihren verschiedenen, teils sehr religiösen Menschen, eine viel größere Lebensdauer hat, als alle deutschen Städte, die ich kenne. Dieses uniforme und ideale Menschenbild, was bei vielen in ihren Köpfen rumgeistert, ist in meinem Augen eine Totgeburt. Ich mache mir keine Sorgen um Frankreich. Die Nation ist so stark und bunt, die wird die aktuellen Probleme überleben. Mehr Sorgen bereiten mir Menschen, die aus irgendeinem Grund Probleme mit Religion haben und dann am liebsten gleich alle Religionen abgeschafft haben wollen ("Religionen gehören konsequent abgeschafft"). (Damit meine ich nicht dich).
Gleiches trifft doch auf religiöse Menschen zu, die andere Religionen als ihre eigene abschaffen wollen, oder sehe ich das falsch? Ich habe Dein obiges Szenario so noch nie erlebt. Vielleicht in der DDR, aber das war eine Diktatur. Das, was Du oben beschreibst, ist eine Form von Fremdenhass. Fremdes wird gehasst, fremde Denkweisen, Religionen etc.., um den Begriff mal wörtlich auszulegen. Fremdes ist in diesem Fall die Religion aus Sicht des Nichtreligiösen.
Das hat mit dem, was wir hier weitgehend diskutieren, gar nicht so viel zu tun.
Ist es möglicherweise so, dass dieser Hass weniger wird, wenn es nicht mehr so viele bzw gar keine Religionen mehr gibt und unser Denken auf Vernunft basiert? Ich weiß es nicht, denn dann diskutieren die Menschen möglicherweise über unterschiedliche Lebensweisen...
Reine Theorie...
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.