So, mal n kleiner Abriss vom Wochenende. Natürlich erst heute, weil gestern nacht das Forum grad nedd ging;- aber so konnte ich wenigstens "The Snake" weiterlesen statt der "100besten Tipps für Rennradler"...
Freitag sollte ich abgeholt werden;- nennen wir die Dame, die mich mitnehmen wollte, mal Susanne.
Als sie eigentlich eintrudeln sollte, hörte ich n Auto draussen halten, lief raus, und fand: mein Töchterchen. Inklusive Mutter, natürlich.
Welch nette Überraschung. Ihr beider Programm, am Samstag morgen Richtung Italien weiterzureisen, n paar Familyaffairs zu erledigen (was kann das sein, was man im Augustund dann noch am Eochenende erledigen kann???) und am Sonntag zurück, werde ich mir mal im Hinterkopf behalten für den Fall, dass ich mal wieder Vorhaltungen höre, ich würde die Kurze überfordern. Mann, tut mir das Kind leid!
Susanne kam kurz nachher an, wir luden meine Möhre auf den Anhänger und mein Tascherl mit Zelt und Klamotten ins Auto und es ging los. Wäre am liebsten Zuhause geblieben und hätte was mit meiner Kleinen angestellt;- so hätte ich dann noch die Fahrerei Mittwoch/Donnerstag gespart, aber naja, was will man machen...?
Mittlerweile und nach Tanken und Einkaufen wars spät genug, um staufrei hoch nach Chemnitz zu gelangen. Da ich mir jedesmal, wenn ich das Gelände gefunden hab, denke, dasses eigentlich ganz easy zu finden sei, ich es aber bisher noch nie so wirklich easy gefunden hab, hatte ich irgendwann mal das GPS dabei und die strecke aufm Rückweg gespeichert. So sollte es also keine Probleme mit nem zügigen Eintreffen noch vor Mitternacht geben, doch leider war es genau das GPS, dass dies fast verhindert hätte.
Nachdem wir nach diesem dämlichen Gerät auf der B95 schon an der Location vorbeigeballert waren und ich eh die ganzen Trainings- und Wettkampfgelände nicht auseinanderhalten kann, sind wir also recht spontan rechts abgebogen und haben uns in stockfinsterer Nacht und mit Anhänger und zahlreichen Kehrtwenden auf die Suche gemacht. Ein Anruf bei den bereits Angekommenen konnte mangels Sicht auch nicht ernstlich weiterhelfen und nach ner knappen Stunde des Umherirrens hab ichs dann doch ganz easy gefunden. Wir hätten nur noch 300m weiter geradeaus fahren und dort dann rechts abbiegen müssen.
Habe mich noch in der selben Nacht entschieden, sowohl das Foretrex101 als auch das II+ zu verkaufen.
Wer Interesse hat, einfach melden;- evtl. hat ja der ein oder die andere bereits bemerkt, dass ich nicht mehr so viel Bock auf ebay hab...
Ja, weiter im Text: da ich die obligatorische Kühlkiste dabei hatte, gabs taufrisches Hacker-Pschorr-Oktoberfestbier zum Grillen,
Zeltaufbau im Dunkeln und die unvermeidlichen Benzingespräche.
Samstag relaxt frühstücken und dann gleich in die Klamotten. Was mich mittlerweile an der Fahrerei am meisten nervt,sind die ganzen Rüstungsteile: Knie-/Schienbeinschoner, oben in der Hose an der Hüfte stecken Schaumgummidinger drin, die im Ernstfall wahrscheinlich eh nix bringen, Protektorjacke, Rückenprotektor und der Helm ja eh. Den kann man aber mal eben absetzen, unter all dem anderen Geraffel schwitzt man einfach ohne Abhilfemöglichkeit vor sich hin. Das ist normal nicht schlimm, erst, wenn man zB zum Mittagessen in den nassgeschwitzten Klamotten rumsitzt.
Den "Angstberg" hab ich gleich als erstes nachm Warmfahren dreimal in alle Richtungen, naja, also rauf und runter, befahren und mir dann andere Spielplätze gesucht. Der grösste Teil unserer Truppe fand seinen Thrill im endlosen Umrunden des Geländes ohne Auf- oder Abfahrten und einzig mit dem Nervenkitzel, die zahllosen Pfützen auf der Piste zu umschiffen;- das ging mir aber nach zwo Runden aufn Keks und ich hab mir aus dem Gewirr an Pfaden, Pisten, Trassen und sonstwas ne eigene Runde gebastelt.
Doff war, dass einige Wege in beide Richtungen befahren wurden, denn es gibt nur eine Ideallinie und die gilt in beide Richtungen und manche Kollegen sind ziemlich hirnlos unterwegs. Die hört man schon bevors eigentlich losgeht, weil sie so toll laute Motorräder haben und sie so super aufm Hinterrad oder auch nicht im Fahrerlager hin und her rasen können. Wenns dann losgeht, sind die die ersten, die sich vor oder in der ersten Auffahrt ausbreiten und ihr Motorrad nimmer alleine hochkriegen. Knifflige Dinger, wo Können gefragt ist, sind nicht so ihr Ding, aber wehe, es geht geradeaus!
Das sind dannauch diejenigen, denen ein kaltes Bier nach vollbrachten Grosstaten wichtiger ist als ne schöne Dusche, aber darauf kommts dann eh nimmer so an, denn stinken tun mir die Brüder so oder so.
Das ist genau die hirnlose Klientel, der wir die Sperrung aller interessanten Strecken in den Alpen und sonstwo zu verdanken haben, die wir ohne diese Typen in friedlicher Koexistenz mit Wanderern und MTBern befahren könnten.
Das Einzige, was ich denen abgewinnen kann, ist die willenlose Opferrolle, wenn sie mitten inner Auffahrt liegen, nachdem sie sich mal wieder abgeschossen haben und ich gurk mit meiner alten Kiste fröhlich winkend mit einer Hand am Lenker um sie rum.
Und, noch eins: gestern abend gabs noch nen Stunt erster Güte: Mercedes Sprinter, Hecktürenoffen, Ladeschiene angelegt. Jeder normale Mensch schiebt nu die Karre da hoch. Wenn er sich nicht sicher ist, dass ers alleine packt, holt er sich nen Helfer oder nimmt die Motorkraft zuhilfe.
Unser spezialist natürlich kanns besser. Sein Kürbis muss fünfstellige Drehzahlen eh sofort nachm Anspringen verkraften, diesmal wurde sogar "warmgefahren". Einmal mit Volldampf quer übern Platz und wir denken nur "will der etwa Anlauf nehmen???" Am andern Ende ein Wendelin mit nem derart unkontrollierten aber glimpflich verlaufenen Drift, dass wir denken, der will die Hütte in ne geostationäre Umlaufbahn schiessen und dann rast er stockvoll (wahrscheinlich in zweierlei Hinsicht...) auf das Sprinterheck zu.
Als wir langsam unsere weissen Fingernägel in die Klappstuhllehnen zu krallen beginnen, bremst er bis zur Ladeschiene auf Null ab, legt den Ersten ein und fährt langsam die Metallschiene hoch. Oben zieht er den Kopf ein, stützt sich mit beiden Füssen auf dem Sprinter-Laderaumboden ab und weil er mitm Hinterrad noch auf der Schiene steht, zieht es ihn wieder nach hinten. Aber nur, bis die Füsse den Boden verlieren, dann kippt er seitlich nach rechts von der Schiene und haut sich die Glocke noch an der Türe an.
Wir lachen uns fast krank. So blöd muss man wirklich erstmal sein!
Leider haben wir kein Video davon gemacht;- das gäb n Knaller bei Youtube!
Der Knaller bei mir iss der Muskelkater. Ich hab nach einigen Runden und einigen Kaffeepausen vorsichtshalber die Segel gestrichen, weil ich es nicht gerne übertreibe, ewig nicht gefahren bin und nix dagegen hab, sturzfrei nach Hause zu fahren.
Abends merke ich da erstmal gar nix ausser ner gesunden Müdigkeit, aber wirds dann interessant, wenn man die Hose anziehen will. Unter der Achsel zieht sich irgendn Muskel so nach hinten unter die Schulter, den man normal gar nicht bemerkt.
Eventuell kann man durch Hose-anziehen diese Muskeln fürs Endurofahren trainieren, momentan geniesse ich aber dieses satte Gefühl des rundum-Ausgepowert-seins zusammen mit diesem Muskelkater.
Abends gabs Leckereien vom Grill mit nem unnachahmlichen Salat von mir und Bier aus aller Herren Länder bis es zu regnen begann. Das ging bis heute morgen und ich war froh, eh heute nimmer gefahren zu sein wollen und keine Klamotten mehr dabei zu haben. Eh logo, dass die über Nacht nicht trocknen.
Es ist eins der Dinger, die ich nie vermissen werde, morgens nicht in ne klamme Protektorweste und in nasse Stiefel zu schlupfen.
Dafür macht Zeltabbau und Aufladen im Regen auch nicht ernsthaft Spass.
Zuhause gabs dann sogar knappe 20°C und Sonnenschein, die die stundenlange Putzorgie am Motorrad versüssten. Bis der ganze Krempel trocken ist, dürfte ich auch von der Radtour wieder zurücksein und kann meine guten Vorsätze, öfter mal wieder zu fahren, in die Tat umsetzen oder auch nicht.
mauna_kea´s neuer
Blog und
Trainingansatz iss da ja auch noch...