Ich verstehe (ganz ehrlich) den Sinn bzw Zusammenhang dieser Frage zu meinem Post nicht.
Ganz einfach: Ist es wirklich für euch eingetreten, oder erweckt der aktuelle Medienhype diesen Eindruck? Zur Erklärung:
Ich war in den letzten Jahren in einigen der Städte, in denen solche Attentate passiert sind. Dass es jetzt auch in Deutschland passiert ist, macht aus dieser Perspektive einfach weniger Unterschied.
Ich bin der letzte der sagt, man solle den Islam nicht kritisieren. Das passiert derzeit mit Sicherheit zu wenig und falls jemand meint den Islam zu "kritisieren", dann auf einem dummen und plumpen Niveau. Diese Diskussion sollte auf einem wissenschaftlichen Niveau geführt werden und nicht mit Stammtischparolen.
Die Kritik passiert sehr wohl auch auf fundiertem Niveau auch jenseits der (oft aus dem Zusammenhang gerissenen) Bild-Zitaten anrüchiger Politiker. Allerdings werden diese wenig gehört, und gerne in die "Hetzer"-Ecke verschoben. Unsere Regierung spricht viel lieber mit Islam-Organisationen, die von Erdogan oder den Muslim-Brüdern finanziert werden, als mit kritischen Moslems wie Hamid Abdel-Samad. Sarrazins Schriebe mögen vor Trockenheit stauben, seine Faktensammlungen zu ignorieren ist trotzdem nicht sinnvoll; ansonsten findet man viele gute Analysen auf der Achse. "Wissenschaftlich" ist aber zu abgehoben, es muß schon auf das praktisch-alltägliche bezogen werden, weil das unser Leben betrifft, nicht die Theologie.
Zitat:
Zitat von aequitas
Die Probleme in Frankreich und Belgien sind nur nicht in erster Linie in der Religion zu suchen, sondern eher bei anderen demographischen Daten. Gerade in Frankreich hat der Staat in seiner Stadtpolitik vollkommen versagt.
Das sehe ich anders. Die Tatsache, daß in allen Europäischen Ländern die Moslems die am wenigsten integrierte Gruppe darstellen, die am deutlichsten zu Parallelgesellschaften neigen (mehr als 60 % stellen den Koran über die Gesetze des Gastlandes!), ist nicht allein ein Versagen der Politik (außer wenn man betrachtet, daß es zu lange geduldet wurde) - es hat auch etwas mit dem starken Identitäts- und Überlegenheitsgefühl der Moslems zu tun, und damit mit mangelndem Interesse an Integration, gepaart mit einer jahrzehntelangen falschen Toleranz. Dem aktuell fundamentalistischen Islam liegen Schriften zu Grunde, die an Gefährlichkeit Hitlers Mein Kampf in nichts nachstehen (ich meine nicht den Koran, sondern seine Interpretationen der letzten Jahrhunderte). Diese Ideologie ist gefährlicher, als soziale Brennpunkte, finde ich.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ganz einfach: Ist es wirklich für euch eingetreten, oder erweckt der aktuelle Medienhype diesen Eindruck? Zur Erklärung:
Ich war in den letzten Jahren in einigen der Städte, in denen solche Attentate passiert sind. Dass es jetzt auch in Deutschland passiert ist, macht aus dieser Perspektive einfach weniger Unterschied.
Du äusserst die Vermutung der (unbegründeten?)Angst vor dem Unbekannten gepaart mit einer relativierenden Haltung und benutzt als Begründung deiner Argumentation den aktuellen Medienhype.
Demgegenüber habe ich gestellt, dass nicht die Angst vor dem Unbekannten das Problem vieler(meiner Bekannten) ist, sondern das Gegenteil, nämlich das Eintreten von (nicht ernstgenommenen) Befürchtungen.
Welche Rolle dabei die Vergangenheit, die persönlichen Erfahrungen und die Medien spielen sollen, kann ich nicht erkennen.
Um das an einem plakativen Beispiel zu erläutern:
Wenn ich dir sage, dass Arne ab morgen alle User mit 'T' beginnend ein Bein brechen wird, und es tritt dann bei einem nach dem anderen ein, wird bei dir irgendwann der Punkt einsetzen, bei dem du keine entschuldigenden Argumente mehr findest. Und dabei spielt es dann keine Rolle mehr, wer vor dir dran war, und ob du die kanntest.
Demgegenüber habe ich gestellt, dass nicht die Angst vor dem Unbekannten das Problem vieler(meiner Bekannten) ist, sondern das Gegenteil, nämlich das Eintreten von (nicht ernstgenommenen) Befürchtungen.
Nicht nur Deine Bekannten, wir alle haben Ur-Angst vor dem Unbekannten, sonst hätten wir als Spezies gar nicht überlebt. Diese unspezifische Angst läuft nicht steuerbar, unbewusst bei uns allen mit. Eine dieser Ur-Ängste ist auch die vor Fremden (früher fremder Stamm) bzw. "Überfremdung".
Zitat:
Zitat von Triasven
Demgegenüber habe ich gestellt, dass nicht die Angst vor dem Unbekannten das Problem vieler(meiner Bekannten) ist, sondern das Gegenteil, nämlich das Eintreten von (nicht ernstgenommenen) Befürchtungen.
Dazu kommen dann noch die konkreten und spezifischen Ängste (z.B. Zuwanderung mit Blick auf Arbeitsplatzsicherheit, Wohnraum, Gewalt etc.), die durch die hohe mediale Präsenz und die sich selbst verstärkenden Prozesse im Netz teilweise deutlich überhöht und eben oft auch kontrafaktisch sind. Die Daten zu den Terrorakten, die Zahl der Moslems in Deutschland, die Zahl der nicht-integrierten Moslems in Deutschland und schließlich die Zahl der Islamisten ist eben "nüchtern" betrachtet eine andere Dimension.
Damit ist natürlich nicht "relativierend" gemeint, dass davon kein "Problem" oder keine "Gefahr" ausgeht, aber es lässt eben auch ein wenig "Luft" aus vielen populistisch überhitzten Argumentationen.
Selbstverliebte Provokateure wie Broder machen die Sache in dem Zusammenhang leider nicht besser.