Meiner Einschätzung nach reicht das bisherige Modell (drei ideale Gelenke mit je einem Beuger und Strecker) zunächst mal aus, um das Gröbste zu klären. Oder wie seht ihr das?
Seh ich genauso. Aber bei dem Gröbsten waren wir uns auch einig.
Nur lässt sich auf der Basis der Knackpunkt in dieser Diskussion nicht klären: Arbeiten zeitweise 2 Muskeln am selben Gelenk direkt gegeneinander ja oder nein.
Dass es unlogisch und kontraproduktiv ist - klar, auch unbestritten.
Aber ist das tatsächlich so? DER Punkt bleibt offen
...
1. Oberschenkelvorderseite und Rückseite kontrahieren gleichzeitig.
Nein! Dies ist nicht möglich! Entweder Agonist oder Antagonist - nicht beides gleichzeitig... Das ganze würde von unseren Nerven verhindert werden. Schließlich würde das für unseren Körper eine Riss des schwächeren Muskels bedeuten!!! (und er weiß es halt zu verhindern (synaptische/inhibitorische Hemmung)
...
Damit fing die ganze Sache ja an! Ich persönlich glaube nicht an diese Aussage von Wasserträger.
Ich habe ja schon diverse Begründungen dafür angeführt, warum Agonist und Antagonist das nicht nur können, sondern sogar fast immer tun.
Vielleicht sagt Wasserträger was ihn zu dieser Aussage gebracht hat. Gibts da Quellen zu?
Mittlerweile liegt ein Statement von Herrn Petzke vor. Hans1000 hat sich die Mühe gemacht, ihn anzumailen (vielen Dank dafür). In seiner Antwort sagt er, meine Darstellung sei "äußerst schlecht und zum großen Teil auch falsch". Weiter schreibt er: "Die Aussagen scheinen auf einem Artikel der Zeitschrift Tour aufzubauen, über dessen Statements und Erklärungen ich damals ebenfalls nicht ganz glücklich war."
Das ist richtig, ich habe mich in dem Filmbeitrag, der natürlich wesentlich einfacher gehalten war als diese Diskussion hier, auf die Darstellungen im Tour-Magazin gestützt.
Leider hat Herr Petzke nicht präzisiert, was genau falsch war und was richtig gewesen wäre; letzteres wäre vielleicht für die hier noch laufende Diskussion hilfreich gewesen. Kurz und gut, der Film enthält falsche Aussagen. Ich komme daher dem Anliegen von Hans1000 nach und habe ihn bereits gelöscht. Friede seiner Asche.
Da nach wie vor die Frage offen ist, warum der runde Tritt in der Praxis keine Anwendung findet, schlage ich vor, ich bringe das Sendethema demnächst erneut auf’s Programm. Dazu lade ich einen Experten ein, der noch zu benennen wäre. Oder einen von Euch dreien. Wer wäre dazu bereit?
Ich denke, niemand kann die Darstellungen von Hn. Petzke besser darstellen als Herr Petzke.
Wie wärs mit ihm?
Wenns schon die allmächtige "Tour" verpeilt...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Ich denke, niemand kann die Darstellungen von Hn. Petzke besser darstellen als Herr Petzke.
Wie wärs mit ihm?
Wenns schon die allmächtige "Tour" verpeilt...
Offen gesagt, stelle ich mir einen anderen Gast vor als Petzke. Ich habe mich jetzt genug mit seinen Thesen beschäftigt und kann es zumindest in nächster Zeit nicht mehr hören. Außerdem bin ich erwiesenermaßen zu doof für den Stoff.
Ich habe ja schon diverse Begründungen dafür angeführt, warum Agonist und Antagonist das nicht nur können, sondern sogar fast immer tun.
Hast du?
M.W. hast du lediglich den Tonus als zusätzlichen Aspekt reingebracht. Die Muskulatur hat halt einen Ruhetonus, d.h. auch ohne willkürliche Kontraktion hält sie einen gewissen Spannungszustand. Gegen diesen muss der Gegenmuskel logischerweise immer arbeiten.
War aber nicht die Frage.
Schade dass Wasserträger sich hier nicht weiter zu seinem Post geäussert hat. Bisher sind wir diesbezüglich nicht weitergekommen.
Mittlerweile liegt ein Statement von Herrn Petzke vor. Hans1000 hat sich die Mühe gemacht, ihn anzumailen (vielen Dank dafür).
Leider hat Herr Petzke nicht präzisiert, was genau falsch war und was richtig gewesen wäre;
Da nach wie vor die Frage offen ist, warum der runde Tritt in der Praxis keine Anwendung findet
1) Klasse das der sich geäußert hat!
2) Das ist wiederum ärgerlich, eine genauere Erklärung seinerseits wär echt klasse gewesen. Offengesagt fände ich Herrn Petzke als Studiogast super, ich denke er hat sich weit mehr mit dem Thema befasst als wir alle zusammen.
3) Hmm, eigentlich nicht. Ob der Beuger nach 3Uhr jetzt nur gegen die Bewegung arbeitet oder auch gegen den Beinstrecker ist doch diesbezüglich egal - beides ist kontraproduktiv für den Vortrieb, es bremst schlicht und ergreifend.
Jede Muskelkontraktion gegen die Bewegungsrichtung bremst. Unabhängig von der Fragestellung ob der Gegenmuskel noch arbeitet oder nicht.
Diesbezüglich waren wir uns doch eigentlich einig, oder?
M.W. hast du lediglich den Tonus als zusätzlichen Aspekt reingebracht. Die Muskulatur hat halt einen Ruhetonus, d.h. auch ohne willkürliche Kontraktion hält sie einen gewissen Spannungszustand. Gegen diesen muss der Gegenmuskel logischerweise immer arbeiten.
War aber nicht die Frage....
Das mit dem Tonus hatte ich in erster Linie angeführt um Wasserträger Aussage zu falsifizieren.
Wenn einer sagt etwas ginge gar nicht und es gibt einen Fall wo es doch geht, dann ist die Aussage vom Tisch. Zumindest muss er sie revidieren. Das ist nicht passiert. Und immerhin lernt man das mit dem Tonus in der 7.Klasse ;-)
Die andere, wichtigere Argument war, dass ein Muskel alleine nicht stabilisieren und auch nicht positionieren kann, sondern dazu den Antagonisten benötigt. (du erinnerst dich an die Diskussion mit dem Hydraulikzylinder)
Darauf bist du dann nicht mehr wirklich eingegangen.