Ich hatte etwas darüber nachgedacht, ob ich schreibe „Ein Moppel
rennt!“ habe mich dann aber dagegen entschieden, da ich das doch etwas übertrieben fand
Aber wieder der Reihe nach.
Am Samstagabend habe ich mir mit noch ziemlich gemischten Gefühlen den Wecker gestellt. 6:30. Das musste reichen. In Ruhe Frühstücken, meine restlichen Sachen zusammenkramen, um kurz vor 8 los. Da sollte dicke reichen, der Start ist um 9:30.
Nach einer ungewöhnlich prima geschlafenen Nacht habe ich mich dann am Sonntag aus dem Bett geschwungen. Tja, nach einer mäßigen Vorbereitung ist der Leistungsdruck einfach deutlich geringer und so konnte ich prima schlafen. Ziel für den Lauf: nicht allzu viel langsamer sein als im Dezember. Das war flexibel.
Nach dem aus dem Bett-Schwingen kurz auf die Waage, die mittlerweile wieder mit Batterien versorgt war. Beim Gang auf die Waage war ich eigentlich deutlich zuversichtlicher, als für das anstehende Laufen, denn immerhin meine Ernährung war in den letzten Tagen für meine Verhältnisse hervorragend – dachte ich. …
verdammt!!! Glatte 59kg!!! Also schnell wieder runter von der Waage, in die Klamotten gepellt und in Ruhe gefrühstückt. Ich war immer noch unheimlich entspannt, von Wettkampf-Modus keine Spur.
Ich bin pünktlich zu Hause los, die Family ist zu Hause geblieben, was auch völlig okay war, die wird im Laufe der Saison noch genug gefordert werden
In Bramfeld schnell nachgemeldet, dann war es kurz vor 9. Und nu??? War ich immer noch recht früh und außerdem war mir kalt. Also habe ich mich zunächst noch für eine Weile in die Damenumkleide verdrückt. Da war es aber auch eher doof. Also wieder raus. Irgendwann dann die Klamotten, natürlich bis auf die Laufsachen, wieder aus, Klamottenbeutel abgegeben. Ein letztes Mal für "kleine Mädchen". Mir war immer noch kalt, irgendwie wollte ich nun los.
9:20. Weil „man“ das so macht, bin ich brav eine Runde um den Sportplatz getrabt. Warmlaufen. War auch notwendig, im wahrsten Sinne des Wortes quasi, mehr als eine Runde fand ich aber überflüssig.
An den Start gestellt. Und sobald ich dort stand, war der WK-Modus irgendwie wieder aktiviert. Die letzte Woche war vergessen, mein Gewicht auch. Ich war heiß und wollte einfach laufen und das so schnell wie möglich. Also … loooooooos!
Zum Start hatte ich mich recht mittig einsortiert, zu weit hinten, wie ich mal wieder feststellte. Der Startschuss fiel pünktlich um 9:30, ziemlich genau um 9:31 überquerte ich die Startlinie und verbrachte den ersten Kilometer mit planlosem Slalomlaufen, da vor mir zum Teil Läufer gestartet waren, die erheblich langsamer waren als ich … und hinterherlaufen ist halt einfach blöd.
Km 1 war absolviert. Ein Blick auf die Uhr: 4,57. Ooooops, etwas zu ambitioniert. So würde ich 20km sicherlich nicht schaffen. Km 2. Wieder ein Blick auf die Uhr. 5,15 oder so. Hm, das fand ich nun wieder etwas untertrieben. Es dauerte etwas, bis ich mein Tempo gefunden hatte, die erste Runde (genau 5,023km) absolvierte ich dann in für mich sehr zufriedenstellenden 25:09. Ziemlich genau ein 5er Schnitt, au weia, recht optimistisch für meinen derzeitigen Zustand aber es lief ja irgendwie. Also weiter.
Zu Beginn der Runde 2 gab es einen kleinen Schreckmoment für mich, mein Fuß!!! Seit einiger Weile habe ich vereinzelt beim Schwimmen Probleme mit einer Stelle am linken Fuß schräg vor dem äußeren Knöchel. Ein plötzliches Gefühl, als würde jemand ein Messer in diese Stelle hauen! Geht in der Regel fix wieder weg und somit habe ich mich da auch noch nicht näher drum gekümmert. Gestern hatte ich das beim Laufen! Eben bei besagtem km6. Auuuuuuu! Mein erster Gedanke, was soll`s, eine Runde hast Du immerhin.
Häääää!? Warum auch immer. Zum Glück ließ der Schmerz nach einigen humpelnden Metern wieder nach und ich konnte normal weiterlaufen.
Runde 2 – besiegt und kaum langsamer als Runde 1 – in 25:12. Cooooool, und weiter!
Mit Runde 3 folgte eine erneut etwas aber nicht entscheidend langsamere Runde in 25:23. Unfassbar, aber es lief. Runde 3 war unspektakulär. Ich lief relativ einsam und lief halt so vor mich hin.
Runde 4 … mein Ehrgeiz war nun geweckt. Immerhin war ich so auf Kurs, dass es in Runde 4 schon ziemlich grottig werden musste, wenn ich insgesamt langsamer sein würde, als im Dezember. Also lief ich. Und lief. Und lief.
Plötzlich auf km 17 … unfassbar! Kommt eine andere Läuferin an mir vorbeigeschossen, die ich vorher überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Au neeeeeeeeeeeeeeeeee! Aber es half nichts. Mein kläglicher Versuch ihr auf den Fersen zu bleiben scheiterte schon nach 100m, sie war einfach schneller. Also ließ ich sie ziehen.
In letzter Verzweiflung schnell noch versucht, ihr Alter zu schätzen. Hat natürlich nicht geklappt, ich war mir aber immerhin ziemlich sicher, dass sie deutlich jünger war als ich und somit nicht in meiner Ak.
Trotzdem oder vielleicht gerade wegen dieser Läuferin schaffte ich aber tatsächlich in der letzten Runde noch „eine Schippe drauf" zu legen. Rundenzeit: 24:55
WOWWWW!!! Half mir nichts mehr, hab mich aber trotzdem gefreut und für`s Ego ist sowas immer gut
Machte last but not least eine Endzeit von 1:40:40 (gut eine Minute schneller als im Dezember!), einen ordentlichen 4. Platz von 46 Frauen und einen Sieg meiner Ak, in der immerhin auch 10 Frauen angetreten waren.
Kleiner Wehrmutstropfen ... dass ich mit einer Pace von 5.00,6 eine unter-5er-Pace knapp verfehlt habe
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Heute früh … gestehe ich, dass ich überhaupt nicht wusste, was einem nach so`n bisschen Laufen alles weh tun kann. Gefühlt ALLES!!!!!!!! Aber was soll`s, war ja irgendwie für einen guten Zweck.
Ich befürchte aber, dass ich den Start meiner Oster-Challenge auf morgen verschieben muss. Jetzt momentan ist es gerade am Rande des Möglichen, diese Zeilen hier zu schreiben, schon bei dem Gedanken an SplitLunges und Burpees kräuseln sich mir alles, was geht … na, lassen wir das. Mal schauen, wie der Tag sich so entwickelt …
Euch einen tollen Wochenstart!!!
