Mir ist allerdings der fundamentale Unterschied nicht wirklich klar. Warum ist beim Gehen die Rotation um den Standfuß in die Betrachtung einzubeziehen? Kann man das messen?
Vielleicht kannst Du ja auf die Zeichung Bezug nehmen und mir nötigenfalls auch sagen, was daran falsch ist. Ich vermute, dass die Frage kommt: Die Quelle der Zeichnung bin ich.
Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Mit Rotation um den Standfuß meinte ich, dass sich unser Schwerpunkt auf einer Kreisbahn (natürlich nur einem kleinen Teil davon) um den jeweiligen Standpunkt bewegt. Eine Rotation des ganzen Körpers scheint mir damit nicht verbunden zu sein.
War das schon das Problem?
Gute Zeichnung! Aber der vordere Fuß ist noch einen Mikrometer über dem Boden, oder? Sonst wäre da natürlich auch eine GRF.
Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Mit Rotation um den Standfuß meinte ich, dass sich unser Schwerpunkt auf einer Kreisbahn (natürlich nur einem kleinen Teil davon) um den jeweiligen Standpunkt bewegt. Eine Rotation des ganzen Körpers scheint mir damit nicht verbunden zu sein.
War das schon das Problem?
Meine Frage zielte darauf, ob die Rotation des Körperschwerpunktes mit der Affen-Analogie tatsächlich inhaltlich verwandt ist oder ob es eben auch nur eine Rotation um einen Punkt ist, die aber ganz anders zu bewerten ist. Sieht es nur ähnlich aus oder hat es tatsächlich etwas gemein? Bringt mir der Affenvergleich an dieser Stelle etwas oder vergesse ich den lieber gleich wieder?
Was meinst Du mit "Rotation des ganzen Körpers"?
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Gute Zeichnung! Aber der vordere Fuß ist noch einen Mikrometer über dem Boden, oder? Sonst wäre da natürlich auch eine GRF.
Ich habe den Fuß zur Verdeutlichung noch etwas angehoben.
...
Den von Baum zu Baum schwingenden Affen kann man im Idealfall damit gleichsetzen.
Aber was hat das mit Laufen zu tun? ....
Was ist beim Laufen anders? Hier funktioniert die Hin- und Herumwandlung von Lage- und Bewegungsenergie leider nicht, denn hier fallen die Minima von Lage- und Bewegungsenergie ca. im "Mid-Stance" zusammen, von wo aus wir eben nicht die Gravitation nutzen sondern gegen sie arbeiten müssen.
Genau, weil hier zusätzlich noch die (Feder)-Spannungsenergie ihr Maximum hat, welche beim Gehen vernachlässigt wird.
Es wandeln sich also beim Laufen 3 Energieformen wechselseitig um (und wie im Währungsgeschäft, kassiert ein dritter, die Bank, immer mit).
Ein von Ast zu Ast schwingender Affe hat schon auch etwas was mit einem Läufer* zu tun :-), denn der Arm des Affen wird sicher gedehnt, wie das Läuferbein gestaucht wird, speziell wenn unsere Artverwandten von Baum zu Baum fliegen, ist das verwandt zum Weitsprung...
* vor allem am Ende des Clips
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hmh ??
Geändert von Eber (30.01.2016 um 19:09 Uhr).
Grund: zitat erweitert
Warum kann man das Gehen im Gegensatz zum Laufen so stark vereinfachen? Hier wird das Bein quasi durch einen Stock ersetzt, der keinerlei Gelenke oder Federwirkung hat. Die Rechtfertigung für diese Vereinfachung liegt für mich nicht auf der Hand. Das entsprechende Pendant in der Realität wäre Gehen auf steifen Prothesen, was ja völlig anders aussieht als "normales" Gehen.
PS: Ich finde es ziemlich schade, dass keine Stimmen mehr zu hören sind, die Pose befürworten. An dieser Stelle in der Diskussion, wo es für mein Empfinden sehr konkret und nüchtern zugeht und man sich einen Überblick über die Zusammenhänge erarbeitet hat, gäbe es eine gute Gelegenheit, die Theorie sehr spezifisch zu verteidigen. Mir leuchten die Argumente ein, die sagen, dass die Schwerkraft auf die Vorwärtsbewegung beim Laufen keine Auswirkung hat, aber auch an diesem Punkt muss ja nicht alles, was mir einleuchtet, faktisch korrekt sein...
Warum kann man das Gehen im Gegensatz zum Laufen so stark vereinfachen? Hier wird das Bein quasi durch einen Stock ersetzt, der keinerlei Gelenke oder Federwirkung hat. Die Rechtfertigung für diese Vereinfachung liegt für mich nicht auf der Hand. Das entsprechende Pendant in der Realität wäre Gehen auf steifen Prothesen, was ja völlig anders aussieht als "normales" Gehen.
Ein Pendel kann auch ein Gewicht an einer Feder sein, das sich vertikal auf und ab bewegt. Genau wie ein Fadenpendel tauscht ein Federpendel zwei Erscheinungsweisen von Energie hin und her, nämlich potenzielle und kinetische Energie. Die Schwerkraft kann beiden nichts hinzufügen.
Beim Gehen kommen beide Pendelarten vor. Man vereinfacht sich die physikalische Betrachtung, wenn man nur die eine Form des Pendels und dessen Energieumwandlung betrachtet. Freilich muss man im Auge behalten, wo diese Vereinfachung noch zulässig ist.