Zitat:
Zitat von captain hook
Ich hab auf strava schon ein paar Routen angelegt, wie ich mir das vorstellen würde.
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Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Du hier davon berichtest, wo Du auf Gran Canaria trainiert hast und natürlich auch wie :-).
Ich war 2008 drei Wochen lang dort und war sehr fasziniert, auch wenn es dort nicht überall wirklich schön ist. Ein Teil meiner Faszination lag ja auch in einem krassen Wechsel begründet. Man fährt morgens in Playa des Ingles los, wo natürlich ein bisschen der Bär tobt und kaum ist man ein paar Meter auf der GC 60 Richtung Fataga unterwegs, wird es sehr einsam und in den nächsten Stunden sieht man nur noch sehr wenige Menschen. Die typischen Touris, die nicht viel mehr als einen oder mehrere Strände oder irgendwelche Touristenattraktionen kennen, wissen gar nicht, was sie versäumen. Das ist ja auch gut so, denn sonst wäre es wohl sehr bald nicht mehr so schön einsam und ruhig, wenn man nur ein paar Kilometer von den Hochburgen wegfährt.
Eigentlich wollte ich da noch einmal hin in meinem Leben. Die Zeit vergeht leider sehr schnell. Je älter man wird, umso schneller erscheint es einem. Knapp acht Jahre ist das schon wieder her. 3 Wochen jeden Tag wunderbares Wetter bis auf einen Tag. Ausgerechnet am Antkunftstag war es ausnahmsweise ziemlich düster und relativ schwül. Da hatte der Wind in eine Richtung gedreht, aus der er selten kommt. Durch Wüstenstaub aus Afrika war es düster.
Morgens vor dem Frühstück (gab`s leider erst ab 8 Uhr) bin ich immer gelaufen. Das war da nicht so ideal. Oft habe ich da relativ viele Runden direkt unten am Strand von Playa des Ingles um den großen Parkplatz gedreht. Da war es schön flach und einsam morgens in aller Frühe. Da sah ich nur die Jungs von der Straßenreinigung. Bin ich anderswo gelaufen, musste ich damit rechnen, dass mir ein paar Nachtschwärmer über den Weg laufen.
Manche Begegnungen waren da nicht so angenehm. Die sind da ja in der Regel nicht gerade nüchtern.
Einmal ist mir ein Geschöpf über den Weg gelaufen, da musste ich erst Mal kräftig schlucken. Waffenscheinpflichtiges Outfit. Die hohen Hacken hatte sie in den Händen und sie lief barfuß durch die Gegend. Puh - so hätte ich das an ihrere Stelle da auf keinen Fall gemacht und als ihr Begleiter hätte ich ein sehr müllmiges Gefühl gehabt.
Eine Holländerin (Niederländerin wäre wohl korrekter) ist mal ein Stückchen morgens so gegen sechs Uhr neben mir her gelaufen und fragt mich auf Englisch (unglaublich ich habe sie sogar verstanden und habe geantwortet (auch auf Englisch)) wie viel ich denn so Laufen würde. Meine Antwort war etwas beschönigend und vom Radfahren wusste sie ja überhaupt nichts. Hätte sie die Wahrheit gewussst, dann hätte sie mich wohl nicht so bewundert, sondern eher den Kopf geschüttelt. Nach den drei Wochen war ich völlig hinüber.
Tja, aber ich hatte ja ein Leihrad und musste für jeden Tag was löhnen. Da muss ja dann ordentlich was kommen, sonst lohnt sich da ja nicht. Manchmal bin ich sogar zu spät zum Abendessen gekommen. das gab`s ab 18 Uhr. Mein armer Papa hat sich natürlich ein wenig Sorgen gemacht und wartete schon auf mich. Manchmal habe ich versucht über das Zentrum der Insel hinweg auf die andere Seite zu kommen und manchmal gelang das auch. Dort aber war entweder viel Verkehr oder viel unangenehmer und nicht ungefährlicher Wind. So entschied ich mich öfter wieder über das Inselzentrum nach Playa des Ingles zurückzufahren. Das zog sich dann enorm, denn ich müsste so zumindest nochmal 1500 postive Höhenmeter machen. :-) ...