Verstehe ich richtig: die USA und England haben die Aufklärung des Islam verhindert? Empfinden das die islamischen Aufklärer, die teilweise vor Todesfatwas fliehen müssen, auch so? Woher kommt dieser Drang, fast alles, was in der Welt schief läuft, auf das Konto des Westens, speziell der USA zu schreiben? Das hat so ein Beigeschmack "die armen Muslime können nichts für die Scharia, sie sind nur Opfer der USA".
Ja, die Industrieländer stützen viele arabische Diktaturen, (oft aus ethisch höchst fragwürdigen Motiven), aber diese sind nicht die alleinigen Hüter eines konservativen Islams. Der arabische Frühling hat in den meisten Ländern die Fundamentalisten hochgespült auch in Ländern, wo das zuvor von (westlich gestützten) Diktaturen relativ klein gehalten wurde. Iran war auch unter dem USA-hörigen Schah religiös offener als danach, ohne USA-Einfluß. Der konservative Islam ist leider tief in den meisten islamischen Ländern verwurzelt. Indonesien ist sicher ein gutes Gegenbeispiel, hat aber offenbar wenig Vorbildwirkung.
In der gegenwärtigen Diskussion in Social Media und den Kommentarspalten der Zeitungen beobachte ich eine Pauschalisierung in Schwarz und Weiß, Gut und Böse. Aus Aktionen Einzelner in Köln folgt eine pauschale Verurteilung von Menschen, die an den Islam glauben und/oder aus den aktuellen Kriegswirren in Syrien nach Deutschland geflohen sind. Im Gegenzug ist dies eine Verharmlosung - so lange sie von "Bio-Deutschen" ausgeübt werden, werden sexualisierte Übergriffe bei uns regelmässig verharmlost, die Opfer haben mit Victim Blaming zu rechnen.
Pauschalisierung helfen niemand weiter - die Täter in Köln sind für die aktuellen Flüchtlingsströme genauso wenig repräsentativ wie die dumpfen Pegida-Schergen für Deutschland.
Das was Du Erdogan vorwirfst, kannst Du etlichen Bundestagsabgeordneten in Deutschland genauso vorwerfen. Sogar ein Norbert Geis wird in Deutschland mit Orden überhäuft. Dagegen wird die Pauschalisierung eines grundsätzlich frauenfeindlichen Islams durchaus begründet zurückgewiesen.
Unabhängig von Erdogan ist die Türkei rechtlich unverändert ein säkularisierter Staat, und nur eine Minderheit von 23 % seiner 80 Millionen Einwohner sehen sich selbst als religiöse Person. Selbst in Saudi Arabien, das sich im Grenzbereich zu einer Theokratie befindet, sieht sich ein Viertel der Bevölkerung nicht als religiös an (Quelle).
Ergo steckt hinter den Bibelzitaten mein Wunsch, diese Pauschalisierung und damit verbundene Radikalisierung zu vermeiden.
Nun muss schon der Norbert Geis, ein im Vergleich zum Staatspräsidenten Erdogan schlicht unbedeutender deutscher Politiker, herhalten, um das zu relativieren, was Erdogan aus der Türkei gerade macht. Entweder zeugt das von erschreckendem Unwissen oder schlicht von ideologischer Verblendung.
Und in Deinem ersten Absatz haben wir schon wieder die Vermischung von "deutschen" Sexualstraftaten mit dem, was der Mob in Köln, Hamburg, Stockholm etc. vollbracht hat. Sorry, ich mag hinsichtlich dieser permanente Relativiererei nicht so recht abstumpfen und kann mich daher damit immer noch nicht kommentarlos abfinden ...
UND: Es waren keine Syrer! Und das behauptet hier auch keiner! Und soweit ich das sehe und lese auch sonst wo keiner! Hast Du Dich da in irgendwas verrannt?
Verstehe ich richtig: die USA und England haben die Aufklärung des Islam verhindert? Empfinden das die islamischen Aufklärer, die teilweise vor Todesfatwas fliehen müssen, auch so? Woher kommt dieser Drang, fast alles, was in der Welt schief läuft, auf das Konto des Westens, speziell der USA zu schreiben? Das hat so ein Beigeschmack "die armen Muslime können nichts für die Scharia, sie sind nur Opfer der USA". ....
Deine Beobachtungen kann ich sehr gut nachvollziehen. Wirklich bemerkenswert die Äußerungen verbliebener Kommentatoren in dem Fred, ausgerechnet in den Urdemokratien der USA und UK die Schrecknisse der islamischen Welt zu begründen und insbesondere in den USA, die uns Europäer (im Besonderen DE) alleine im letzten Jahrhundert drei Mal aus dem menschenverachtenden und größtenteils atheistischen Schlamassel gezogen haben. Es wirkt überheblich, wenn aus Deutschland die typischen Oberlehrer den USA unaufgefordert Nachhilfeunterricht in Sachen Demokratie geben wollen.
Währendessen keine der 57 islamischen Staaten bis heute auch nur eine saubere Demokratie vorzuweisen haben (und häufig gar nicht möchten), werden sie hier als demokratische Musterbeispiele angeführt. Besonders verwegen: Man findet gar immer wieder den Vergleich, nachdem "die Religionen" gleich seien.
Teile unserer Gesellschaft geben sich der eigenen Kultur gegenüber mittlerweile einem merkwürdigen Selbsthass hin, den man aus psychologischer Sicht als pathologisch bezeichnen muss.
Teile unserer Gesellschaft geben sich der eigenen Kultur gegenüber mittlerweile einem merkwürdigen Selbsthass hin, den man aus psychologischer Sicht als pathologisch bezeichnen muss.
Für mich der Satz des Tages!
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Teile unserer Gesellschaft geben sich der eigenen Kultur gegenüber mittlerweile einem merkwürdigen Selbsthass hin, den man aus psychologischer Sicht als pathologisch bezeichnen muss.
Das ist so ne Mischung aus Selbsthass gekoppelt mit Weltmoralist.
Verstehe ich richtig: die USA und England haben die Aufklärung des Islam verhindert? Empfinden das die islamischen Aufklärer, die teilweise vor Todesfatwas fliehen müssen, auch so? Woher kommt dieser Drang, fast alles, was in der Welt schief läuft, auf das Konto des Westens, speziell der USA zu schreiben? Das hat so ein Beigeschmack "die armen Muslime können nichts für die Scharia, sie sind nur Opfer der USA".
Ja, die Industrieländer stützen viele arabische Diktaturen, (oft aus ethisch höchst fragwürdigen Motiven), aber diese sind nicht die alleinigen Hüter eines konservativen Islams. Der arabische Frühling hat in den meisten Ländern die Fundamentalisten hochgespült auch in Ländern, wo das zuvor von (westlich gestützten) Diktaturen relativ klein gehalten wurde. Iran war auch unter dem USA-hörigen Schah religiös offener als danach, ohne USA-Einfluß. Der konservative Islam ist leider tief in den meisten islamischen Ländern verwurzelt. Indonesien ist sicher ein gutes Gegenbeispiel, hat aber offenbar wenig Vorbildwirkung.
Schwarzfahrer, ich habe gerade aufgehört meinen Post hierzu zu schreiben, steht schon alles in Deinem!
Ergänzen mag ich allenfalls:
Wir hauen uns hier jetzt schon Bibelzitate um die Ohren und verweisen darauf, daß die Bushs Christen waren!
Sagt mal, geht´s auch ein wenig kleiner ... ???
Und schaut Euch zudem auch mal den Titel diese Threads an. Fehlt nicht viel, dann wird das was was an Sylvester passiert ist, hier und unter eben genau dieser Unterschrift zum Kampf der Religionen stilisiert ...
Gibt es zu Köln etc. wirklich noch so viel zu sagen?
Die nicht ausschließlich aber in signifikanten Teilen assozialen Personen aus den Magreb-Staaten haben wir mit Nachdruck in die Schranken zu weisen. Im Zweifel ist eine Ausweisung konsequent umzusetzen. Voraussetzung hierfür sind zu schaffen. Wenn es gar nicht anders geht: Grenzen kontrollieren und nicht aus Kriegsgebieten stammende Personen an der Einreise hindern. Andere nicht! Ist nicht einfach, aber Versuch mach klug ...
Meine These: Die Kölner Ereignisse haben mit dem Islam nicht wirklich was zu tun.
Ansonsten gilt (gehört aber wohl in den andern Thread):
- Den Flüchtlingen aus Krisengebieten haben wir gefälligst zu helfen!
- Die Aufnahme dieser Flüchtlinge haben wir ordentlich zu organisieren! Und dem werden die aktuellen Unterkünfte und Verfahren nicht gerecht. Und die anstehende Integration bekommen wir so auch nicht in den Griff!
Arne hat m.E. zu Recht das Thema "Alltäglicher Sexismus..." in einen anderen Thread verschoben. Das sollte auch mit dem Thema "Islam vs. Christentum" gemacht werden.
Ob das die Diskussionen hierzu besser macht, steht dann auf einem andern Blatt.