Die westliche, christlich geprägte Welt ist nicht so friedlich, wie sie gerne von sich annimmt.
Aber immer noch friedlicher, als die muslimische, wage ich zu behaupten. Aktuell werden auf jeden Fall viel mehr Menschen, einschließlich Muslime, von Muslimen getötet, als von Christen (Irak, Afghanistan, Jemen, Libanon, Syrien, Lybien, Pakistan, ...).
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ich denke nicht, dass der Islamische Staat Europa islamisieren will.
Das darf Deine Meinung sein, es gibt aber auch Hinweise, daß es ein Teil der Extremisten anders sieht: 7-Punkte-Plan.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
ich denke, man sollte bei einem Religionsvergleich sich die historischen Zusammenhänge konkret anschauen, weshalb in manchen islamisch geprägten Staaten sich die Aufklärung und ein säkularer Staat sich bisher nicht durchgesetzt hat und weshalb in Westeuropa. Und zu schnell vergisst man bei einem abstrakten Vergleich das Land mit den weltweit meisten Muslimen, Indonesien (Präsidialdemokratie, Gewaltenteilung, Mehrparteiensystem, 2-Kammerparlament, Islam ist keine Staatsreligion) meistens.
In Westeuropa führte die ökonomische Entwicklung, wirtschaftlichen Zwänge und die Herausbildung eines Bürgertums und einer Arbeiterschaft dazu, dass der mittelalterlicher Feudalstaat (Herrschaft wird vererbt oder von Gottes Gnaden verliehen und die Bauern unterhielten mit dem 10ten die Fürsten / Könige) sich über zahllose Kriege und Revolutionen in die heutigen Staaten wandelte.
Auch in den Golfstaaten und in Saudi-Arabien, welche für das Mittelalter-Bild neben dem Iran herhalten, hätte nach dem Ende des Kolonialismus ein Modernisierungsdruck in Richtung säkulare Staaten stattgefunden, wären nicht zuerst England, danach die USA als Schutzmacht für diese Mini-Ölquellen-Scheich-Länder und die dortige Feudalherrschaft aus allseits bekannten Ölinteressen aufgetreten, und das bis heute!
Aber immer noch friedlicher, als die muslimische, wage ich zu behaupten. Aktuell werden auf jeden Fall viel mehr Menschen, einschließlich Muslime, von Muslimen getötet, als von Christen (Irak, Afghanistan, Jemen, Libanon, Syrien, Lybien, Pakistan, ...).
Was willst Du damit aussagen?
2003 erfolgte eine völkerrechtswidrige Invasion der USA und Großbritaniens in den Irak, die Zahl der Todesopfer wird von einer amerikanischen Universität auf rund 2,5 % der irakischen Bevölkerung geschätzt. Auch die Bundeswehr geht von einer siebenstelligen Zahl von Opfern aus.
Für die Zeit der anschließenden Besetzung des Iraks durch die USA bis 2011 schätzt die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" (Friedensnobelpreisträger) die Zahl der Opfer auf weitere eine Million Menschen. In die Zeit der Besetzung fallen auch solche Handlungen wie die von Abu Ghraib, wo amerikanische Soldaten irakische Gefangene misshandelten, vergewaltigten und - oft bis zum Tod - folterten.
Ob das jetzt friedlicher oder weniger friedlich als die Aktionen des IS ist, ist mir relativ schnuppe - in beiden Fällen handelt es sich um Verbrechen.
ich denke, man sollte bei einem Religionsvergleich sich die historischen Zusammenhänge konkret anschauen, weshalb in manchen islamisch geprägten Staaten sich die Aufklärung und ein säkularer Staat sich bisher nicht durchgesetzt hat und weshalb in Westeuropa. Und zu schnell vergisst man bei einem abstrakten Vergleich das Land mit den weltweit meisten Muslimen, Indonesien (Präsidialdemokratie, Gewaltenteilung, Mehrparteiensystem, 2-Kammerparlament, Islam ist keine Staatsreligion) meistens.
In Westeuropa führte die ökonomische Entwicklung, wirtschaftlichen Zwänge und die Herausbildung eines Bürgertums und einer Arbeiterschaft dazu, dass der mittelalterlicher Feudalstaat (Herrschaft wird vererbt oder von Gottes Gnaden verliehen und die Bauern unterhielten mit dem 10ten die Fürsten / Könige) sich über zahllose Kriege und Revolutionen in die heutigen Staaten wandelte.
Auch in den Golfstaaten und in Saudi-Arabien, welche für das Mittelalter-Bild neben dem Iran herhalten, hätte nach dem Ende des Kolonialismus ein Modernisierungsdruck in Richtung säkulare Staaten stattgefunden, wären nicht zuerst England, danach die USA als Schutzmacht für diese Mini-Ölquellen-Scheich-Länder und die dortige Feudalherrschaft aus allseits bekannten Ölinteressen aufgetreten, und das bis heute!
..., weshalb in manchen islamisch geprägten Staaten sich die Aufklärung und ein säkularer Staat sich bisher nicht durchgesetzt hat und weshalb in Westeuropa.
Auch in den Golfstaaten und in Saudi-Arabien, welche für das Mittelalter-Bild neben dem Iran herhalten, hätte nach dem Ende des Kolonialismus ein Modernisierungsdruck in Richtung säkulare Staaten stattgefunden, wären nicht zuerst England, danach die USA als Schutzmacht für diese Mini-Ölquellen-Scheich-Länder und die dortige Feudalherrschaft aus allseits bekannten Ölinteressen aufgetreten, und das bis heute!
Verstehe ich richtig: die USA und England haben die Aufklärung des Islam verhindert? Empfinden das die islamischen Aufklärer, die teilweise vor Todesfatwas fliehen müssen, auch so? Woher kommt dieser Drang, fast alles, was in der Welt schief läuft, auf das Konto des Westens, speziell der USA zu schreiben? Das hat so ein Beigeschmack "die armen Muslime können nichts für die Scharia, sie sind nur Opfer der USA".
Ja, die Industrieländer stützen viele arabische Diktaturen, (oft aus ethisch höchst fragwürdigen Motiven), aber diese sind nicht die alleinigen Hüter eines konservativen Islams. Der arabische Frühling hat in den meisten Ländern die Fundamentalisten hochgespült auch in Ländern, wo das zuvor von (westlich gestützten) Diktaturen relativ klein gehalten wurde. Iran war auch unter dem USA-hörigen Schah religiös offener als danach, ohne USA-Einfluß. Der konservative Islam ist leider tief in den meisten islamischen Ländern verwurzelt. Indonesien ist sicher ein gutes Gegenbeispiel, hat aber offenbar wenig Vorbildwirkung.
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Daß ich es falsch und unbegründet finde, die Gewalt, die aktuell von Muslimen auf die ganze Welt (einschließlich ihrer eigenen) gerichtet ausgeht, nicht durch einen Hinweis auf Gewalt durch Länder mit christlicher Tradition relativiert und in ihrer Bedeutung heruntergespielt werden sollte. Der Hinweis auf ein anderes Verbrechen macht das jeweils aktuell diskutierte Verbrechen weder akzeptabler, noch weniger schlimm. Und wenn man schon vergleicht, sollte man auch realistisch vergleichen, nicht pauschal.
Zitat:
Zitat von Willi
Für die Zeit der anschließenden Besetzung des Iraks durch die USA bis 2011 schätzt die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" (Friedensnobelpreisträger) die Zahl der Opfer auf weitere eine Million Menschen.
Z.B.: Der allergrößte Teil dieser Menschen wurde durch Iraker, also Moslems umgebracht, nicht von den Besatzern.
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