Ich selbst würde das pauschal so nicht unterschreiben. Aber alleine den Gedankengang finde ich erschreckend.
Dass es durch ein massives Ungleichgewicht von Männern und Frauen in einer Gesellschaft zu Problemen kommen kann, halte ich dagegen für eindeutig.
jetzt schreibe ich doch noch etwas mehr zu dem besagten Artikel. :-) .
Sehr viel weniger eindeutig ist doch, ob es durch einen temporären Männerüberschuss bei den Flüchtlingen überhaupt zu einem anhaltenden Männerüberschuss kommt, was der Artikel einfachst unterstellt (von jetzt auf Zukunft geschlossen), ohne dieses irgendwie abzuleiten, um Ängste zu verbreiten. DE ist keine abgeschottete Gesellschaft im Reagenzglas. Die jungen Flüchtlinge, die Aufenthalt erhalten, (die Zurückgewiesenen kann man nicht rechnen), holen Frauen nach (sofern verheiratet). Sie heiraten auch Muslima´s aus arabischen Ländern und der Michel reist oft auch, um Frauen zu finden oder sucht sie in Internetkatalogen aus, findet er keine in der Nachbarschaft oder in DE. Was ich eher für wahrscheinlich halte: Die geflüchtete, junge erste Generation mit Aufenthalt wird etwas mehr Nachwuchs als der Michel haben, bei der 2. Generation pendelt es sich auf Kleinkindfamilien ein. Wer an seine Rente (gesetzlich umlagenfinanzierte) denkt, sollte für Zuwanderung sein.
Auch der Zuzug überwiegend männlicher ausländischer Arbeitskräfte in den 60ziger/ 70zigern Jahren aus der Türkei hinterliess übrigens keinen Männerüberschuss in DE.
jetzt schreibe ich doch noch etwas mehr zu dem besagten Artikel. :-) .
Sehr viel weniger eindeutig ist doch, ob es durch einen temporären Männerüberschuss bei den Flüchtlingen überhaupt zu einem anhaltenden Männerüberschuss kommt, was der Artikel einfachst unterstellt (von jetzt auf Zukunft geschlossen), ohne es irgendwie abzuleiten. DE ist keine abgeschottete Gesellschaft im Reagenzglas. Die jungen Flüchtlinge, die Aufenthalt erhalten, (die Zurückgewiesenen kann man nicht rechnen), holen Frauen nach (sofern verheiratet). Sie heiraten auch Muslime aus arabischen Ländern und der Michel reist oft auch, um Frauen zu finden oder sucht sie in Internetkatalogen aus, findet er keine in der Nachbarschaft oder in DE. Was ich eher für wahrscheinlich halte: Die geflüchtete, junge erste Generation wird mehr Nachwuchs als der Michel haben, bei der 2. Generation pendelt es sich auf Kleinkindfamilien ein.
Auch der Zuzug überwiegend männlicher ausländischer Arbeitskräfte in den 60ziger/ 70zigern Jahren aus der Türkei hinterliess übrigens keinen Männerüberschuss in DE.
Das bedeutet aber, dass die Zahl der Menschen die zu uns kommen um ein Vielfaches höher wird als die Zahl der Flüchtlinge (Familiennachzug).
Wenn man dann betrachtet, dass uns schon die Integration der Gastarbeiter in großen Teilen nicht gelungen ist, kann man abschätzen wie viel schwerer diese neue Integrationsherausfoderung wird. Wir diskutieren ja schon seit Wochen darüber, dass eben für diese Herausforderung mehr als nur warme Worte der Kanzlerin notwendig sind. Wie hilflos, planlos und unstrukturiert Politik auf aktuelle Herausforderungen reagiert, haben sie extra für uns nach den Ereignissen von Köln gezeigt. Kein Politiker hat mit Ruhe einen fachlich kompetenten Lösungsvorschlag dargestellt. Das nachplappern von Bildschlagzeilen finde ich nicht so überzeugend.
Das bedeutet aber, dass die Zahl der Menschen die zu uns kommen um ein Vielfaches höher wird als die Zahl der Flüchtlinge (Familiennachzug).
Wenn man dann betrachtet, dass uns schon die Integration der Gastarbeiter in großen Teilen nicht gelungen ist, kann man abschätzen wie viel schwerer diese neue Integrationsherausfoderung wird. Wir diskutieren ja schon seit Wochen darüber, dass eben für diese Herausforderung mehr als nur warme Worte der Kanzlerin notwendig sind. Wie hilflos, planlos und unstrukturiert Politik auf aktuelle Herausforderungen reagiert, haben sie extra für uns nach den Ereignissen von Köln gezeigt. Kein Politiker hat mit Ruhe einen fachlich kompetenten Lösungsvorschlag dargestellt. Das nachplappern von Bildschlagzeilen finde ich nicht so überzeugend.
Sorry für Offtopic, deswegen nur kurz, mehr evtl. im Flüchtlingssthread. Die Zahl mit Daueraufenthalt wird sich vergrössern durch spätere Heirat oder späteren Familiennachzug. Dagegen kann man doch nicht sein und stattdessen Gespenster einer Männerüberschuss-Gesellschaft malen. Sobald es etwas zu verdienen gibt, schafft die Bauwirtschaft auch Wohnungen oder saniert im Osten Häuser, die ursprünglich abgerissen mal werden sollten.
Wir muten doch anderen Ländern noch in viel stärkerem Masse Ähnliches zu, z.B.. der Türkei, indem unsere Regierung Druck ausübte, dass die Flüchtlinge dort eine Arbeitserlaubnis erhalten, von den Ländern wie Libanon, Jorfanien mal ganz zu schweigen.
Die Integration der Gastarbeiter aus den 70ziger wäre sicher ein anderer Thread wert. Ist z.B. eine deutsch-türkische Juristin, die ein Kopftuch trägt und es als Referendarin im Dienst tragen möchte, als nicht integriert zu bezeichnen?
Was ich an der Diskussion über den Artikel so bemerkenswert finde:
- zuerst wird er in Bausch und Bogen als haltlos verurteil
- es wird der Autorin implizit unterstellt, schlicht Stimmungsmache zu betreiben
- Passagen werden aus dem Zusammenhang gerissen und im Zusammenhang stehende wissenschaftliche Studien schlicht ignoriert
- eine inhaltliche Auseinandersetzung und argumentative Bewertung wird vermieden, oder findet allenfalls auf Basis unbelegte Mutmaßungen statt oder geht einfach mal an den Aussagen des Artikels vorbei
- und dann wird das was man da macht als "genauere Überprüfung" bezeichnet welche man über die Erkenntnis von Personen und Institutionen stellt, die sich seit Jahrzehnten äußerst differenziert mit den relevanten Fragestellungen beschäftigen
Wie will man der rechtsnationalen Stimmungsmache in diesem Land entgegentreten, wenn man sich der gleichen Methoden und Stilmittel bedient.
Bevor jetzt gleich die nächste Pauschalverurteilung folgt:
Nein, ich finde nicht alles was im Artikel steht glücklich formuliert! Aber er gibt Einblicke und Denkanstöße, die man in letzter Konsequenz nicht teilen muß, die aber eine andere Art der Auseinandersetzung verdient haben. Deutschland ist nicht der Nabel der Welt und hat nicht die Deutungshoheit über bestimmte Entwicklungen der letzten Jahrzehnte.
Wenn in persönlichen direkten Gesprächen die Flüchtlingsthematik zur Sprache kommt, dann muss man zwangsläufig Farbe bekennen. was ich auch tue. Ich finde das aber enorm anstrengend. Wesentlich einfacher scheint es derzeit zu sein, auf unsere Regierung zu schimpfen und so zu tun, als sei sie an allem schuld und hätte die ganzen Flüchtlinge mitsamt den Kölner Tätern und aller sonstigen Kriminalität mit Migrationshintergrund ins Land geholt.
Wenn ich derlei Standpunkt allerdings in sozialen Medien lese, dann gehe i.d.R. gar nicht mehr darauf ein und schüttel innerlich den Kopf bzw. drücke soweit vorhanden den "ignorieren-Button.
Politik hat nicht erst dann etwas zu machen, wenn der öffentliche Druck zu groß wird sondern vorausschauend. Das genau dies nicht passiert, lässt mich nach wie vor sagen: "Wir schaffen das nicht!"
Genau, der letzte, der so etwas getan hat, (Schröder mit der Agenda 2010) ist vom Hof gejagt worden. Das erzeugt bei "der Politik" halt nicht die Motivationsstruktur, es nochmal zu tun, oder?
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Ex-Weiser, Mitglied in Axels 100-Tri-Plus-Club Owner of Post 10,000 im "Leben der Anderen"
Mir ist die Zeit zu schade, so einen Unsinn noch weiter schriftlich auseinanderzunehmen.
Ich finde den Artikel leider auch äußerst schwach. Weder gibt es belastbare Argumente, für die sich Belege finden lassen, noch eine nachvollziehbare Schlussfolgerung.