Wie bereits mehrfach gesagt rechtfertige ich das Verhalten des Beispiele nicht, ich versuche lediglich seine Perspektive zu verstehen.
Aber mal Tacheles, ich möchte das jetzt verstehen, be fast - ist es denn Deiner Ansicht nach verhältnismäßig, einen Familienvater wissentlich in den Tod abzuschieben, weil er einige Diebstähle oder Aufbrüche begangen hat?
__________________
Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
Aber mal Tacheles, ich möchte das jetzt verstehen, be fast - ist es denn Deiner Ansicht nach verhältnismäßig, einen Familienvater wissentlich in den Tod abzuschieben, weil er einige Diebstähle oder Aufbrüche begangen hat?
Ich habe einen Ausschnitt deinen Beitrags zitiert und diesen kommentiert. Das ist ja zu sehen. In diesem Ausschnitt ist die "Tod abschieb Aussage" nicht enthalten. Vielmehr ist in diesem Ausschnitt, den ich gezielt ausgewählt habe, zu entnehmen, dass man gewissermaßen Diebstahl verstehen kann. Diese Meinung teile ich nicht und habe das auch zu verstehen gegeben.
Arnes Aussagen bezüglich meiner Unkenntnis über die deutsche Rechtsordnung ist für mich eine wiederholte Unterstellung, wie er es in den letzten Tagen häufiger gemacht hat. Erläutert hat er es dann doch nicht.
be fast: Ich bin wie TheRunningNerd davon ausgegangen, dass Du Dich für Abschiebungen/Ausweisungen auch bei kleineren Vergehen aussprichst. Falls das nicht der Fall sein sollte, ist das ein Missverständnis und tut mir leid.
Mir ist jetzt nicht klar, wo ich Dir an anderer Stelle eine Unkenntnis der Rechtslage vorgehalten hätte. Kann sein oder auch nicht. Falls Du mich konkreter darauf ansprechen möchtest, würde ich Dich freundlich bitten, meinen Wortlaut nochmals zu zitieren. Dann kann ich gerne darauf eingehen.
Verstehen bedeutet, die Ursachen begreifen. Deshalb fand ich Deinen Gedanken sehr gut.
Die Absicht ist sicher gut. Allerdings die Ausführung empfand ich weniger gut.
Mir persönlich hilft es nicht, dass einer, der fast nichts hat als das Nötigste, nicht in der Lage ist, eine kleine Puppe zu kaufen. Kriegen die Leute denn überhaupt kein Geld mehr?
Die Vorstellung von kleinen Gangs, die ihm das Leben nicht leicht machen...
Also machen sie es schwerer? Ist das so? (Edit das würde kein gutes Licht werfen)
Mir hilft eher die Vorstellung er glaubt, wir alle schwimmen im Geld...
Da mag er sich bei einigen täuschen, aber verstehen kann ich das damit schon ein wenig.
PS: ich sehe -leider nur aus dem Fernsehen- die Kinder eher aufleben, sobald sie merken sie sind in Sicherheit und ihre Eltern brauchen weder Tod noch Folter [Edit: noch Haft] zu fürchten ... Das merken die Kinder schnell.
Edit: zumal der Familienvater mit kleiner Tochter vermutlich kein repräsentatives Beispiel ist, für einen Menschen, der sich zu Autobrüchen verleiten lässt.
Ein gut gemeinter Gedanke, aber, er spricht wirklich für sich.
Irgendwer ist ganz schön verwirrt ! Sie wissen scheinbar nicht mehr wie sie weiter verharmlosen können.
"Ob die Angriffe einen fremdenfeindlichen Hintergrund hatten und direkt mit den Geschehnissen der Silvesternacht in Köln zusammenhängen, wird laut einem Polizeisprecher noch geprüft."
im selben Text steht aber auch eindeutiges.
"Nach Informationen des Kölner «Express» hatte sich eine Gruppe aus Rockern, Hooligans und Türstehern über Facebook verabredet, «um in der Kölner Innenstadt «auf Menschenjagd» zu gehen»."
Die Absicht ist sicher gut. Allerdings die Ausführung empfand ich weniger gut.
Mir persönlich hilft es nicht, dass einer, der fast nichts hat, als das Nötigste, nicht in der Lage ist, eine kleine Puppe zu kaufen. Kriegen die Leute denn überhaupt kein Geld mehr?
Die Vorstellung von kleinen Gangs, die ihm das Leben nicht leicht machen...
Also machen sie es schwerer ? Ist das so?
Mir hilft eher die Vorstellung, er glaubt wir alle schwimmen im Geld...
Da mag er sich bei einigen täuschen, aber verstehen kann ich das damit schon ein wenig.
PS: ich sehe -leider nur aus dem Fernsehen, die Kinder eher aufleben, sobald sie merken sie sind in Sicherheit und ihre Eltern brauchen weder Tod noch Folter zu fürchten...
Das merken die schnell.
Es ging nach meinem Verständnis darum, ob kriminelles Verhalten Ursachen hat, die sich verstehen lassen. Dich hat das Beispiel von TheRunningNerd nicht überzeugt, aber es war auch nur ein Beispiel. Hier ist ein anderes. Es stellt natürlich nur eine mögliche von ganz vielen Ursachen dar:
Etliche Ausländer haben bei uns keinen Aufenthaltstitel, werden aber (teilweise aus nachvollziehbaren Gründen) nicht abgeschoben. Sie werden geduldet. Ohne Aufenthaltstitel haben sie aber keine Chance auf dem Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt. Soweit ich weiß, haben sie im Regelfall auch keinen Anspruch auf Deutschkurse, obwohl sie Jahre hier bleiben werden. Abkürzend kann man sagen, dass diese Menschen keinerlei Zukunft auf ein Leben in unserer Gesellschaft haben, obwohl sie es (das unterstelle ich jetzt mal) gerne möchten.
Es ist kein Wunder, das manche von ihnen in eine kriminelle Szene abrutschen oder gleich in ihr aufwachsen. Es sind nur einige wenige, doch ich denke, den oben skizzierten Teil der Ursachen kann man verstehen. Die Verantwortung dafür tragen wir mit. Wir haben ihnen die Tür zu einer Integration zugeschlagen. Kein Aufenthaltstitel, keine Deutschkurse, keine Ausbildung, keine Arbeit, keine Wohnung außerhalb des prekären Milieus.
Ist es fair oder auch nur schlau, diesen Menschen eine mangelnde Integrationsbereitschaft vorzuwerfen? Ich halte es an dieser Stelle für unfair und dumm. Ich bin wie alle anderen hier dafür, die Täter zu fassen und zu bestrafen. Gleichzeitig müssen wir uns um die Ursachen kümmern, von denen manche – nicht alle – in unserer Hand liegen. Sonst wird sich Köln wiederholen. Härtere Strafen, Abschiebungen oder Ausweisungen alleine bringen so viel wie Schilder an der Autobahn München-Innsbruck mit der Aufschrift "Stau verboten" zur Ferienzeit. Wir müssen den Menschen die Möglichkeit geben, sich aus ihrer Zukunftslosigkeit zu befreien, oder wir werden uns mit ihren Folgen auseinandersetzen müssen.
Köln ist ein trauriges Beispiel gescheiterter Integration. Mich persönlich nervt es, dass diejenigen sie am lautesten beklagen, die an einem Gelingen der Integration in Wahrheit gar kein Interesse haben. Ich denke, Du nimmst auch die heimliche Schadenfreude wahr, mit der die Geschehnisse aus diesem Lager teilweise kommentiert werden. Die Frage nach den Ursachen nimmt in der aktuellen Debatte einen viel kleineren Raum ein als beispielsweise Anekdoten zu der Art, wie diese Mitmenschen auf’s Klo gehen, ergänzt um die Forderung, Integrationswille müsse sich bei der Toilettenreinigung zeigen. Was bitte ist das für ein Niveau?
Wie immer gilt: Das ist nur meine Meinung; sie kann falsch sein und sie kann sich ändern. Ich würde mir aber wünschen, dass wir nicht nur die Kölner Taten sehen, sondern auch ihre Ursachen und die Menschen dahinter.
Etliche Ausländer haben bei uns keinen Aufenthaltstitel, werden aber (teilweise aus nachvollziehbaren Gründen) nicht abgeschoben. Sie werden geduldet. Ohne Aufenthaltstitel haben sie aber keine Chance auf dem Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt. Soweit ich weiß, haben sie im Regelfall auch keinen Anspruch auf Deutschkurse, obwohl sie Jahre hier bleiben werden. Abkürzend kann man sagen, dass diese Menschen keinerlei Zukunft auf ein Leben in unserer Gesellschaft haben, obwohl sie es (das unterstelle ich jetzt mal) gerne möchten.
...Grüße,
Arne
Das ist wirklich ein gutes Beispiel.
Ein unmenschliches System, Menschen in eine endlose Warteschleife zu schicken...