Die Religiösen mischen sich aber so gerne in mein Leben ein, dass ich mich genötigt sehe, öfter energisch dagegen zu halten und "bullshit!" zu rufen, wenn ich welchen rieche.
Kannst du das an ein paar Beispielen erläutern? Mir fällt gar nix ein, wo Religion Auswirkungen auf mein Leben haben.
Kannst du das an ein paar Beispielen erläutern? Mir fällt gar nix ein, wo Religion Auswirkungen auf mein Leben haben.
Vielleicht kümmert es Dich nicht, aber
ich darf nicht in der Öffentlichkeit tanzen, z.B. an Karfreitag
wie weiter oben erwähnt, darf ich mir manche Filme nicht im Kino anschauen.
ich darf wegen § 166 StGB nicht über die Kirchen sagen, was ich denke.
meine Steuern werden dazu verwendet, die Gehälter von Bischöfen zu bezahlen.
der Staat treibt mit dem Apparat, den ich bezahle, die Steuern für Kirchen ein.
Kirchenvertreter sitzen automatisch in sämtlichen Ethikräten und bestimmen, was ethisch ist und was nicht.
Kirchenvertreter bestimmen darüber, welches Programm mit den Rundfunkgebühren, die man mir abpresst, ausgestrahlt wird.
Man zwingt mich, die theologische Lehre an den Universitäten - eigentlich Stätten der Aufklärung - zu bezahlen.
Und es hört nicht dort auf, wo es mich direkt betrifft:
Uniformierte haben das Recht, in staatlichen Schulen, Kinder zu indoktrinieren mit Material, das jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrt.
Ein eigenes Arbeitsrecht für kirchliche Institutionen - keine Geschiedenen, keine Schwulen bitte?
Der Staat erlaubt Religionsgemeinschaften, an junge Buben Genitalverstümmelung durchzuführen. Dass eine solche Unmenschlichkeit, die in jedem anderen Fall eine Haftstrafe zur Folge hätte, aus Glaubensgründen geduldet wird, ist ekelhaft und zeigt, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben.
Das ist nur das, was mir auf Anhieb dazu einfällt. Andere Leute haben Bücher geschrieben.
Kirchenvertreter bestimmen darüber, welches Programm mit den Rundfunkgebühren, die man mir abpresst, ausgestrahlt wird.
Zum Beispiel die Sendung 37° im ZDF. Nur jede dritte Folge wird von der Redaktion des ZDF verantwortet. Alle anderen Folgen stammen abwechselnd von der katholischen und evangelischen Kirche. Eine Kennzeichnung erfolgt meines Wissens nach nicht. Bezahlt wird es über die Rundfunkgebühren.
Die Christen glauben, der allmächtige Schöpfer des Universums sei in Gestalt eines Palästinensers auf einem Esel in die Stadt Jerusalem geritten.
Zitat:
Zitat von Rälph
Ach Arne, immer diese süffisante Art, wenns ums Christentum geht...
Entschuldige bitte. Es ist für einen Nichtchristen nicht immer leicht, den richtigen Ton zu treffen. Dinge, die für mich haarsträubenden Unsinn darstellen, sollen dennoch mit ausreichendem Respekt angesprochen werden. Das hat seine Tücken, aber ich will niemanden verletzen.
In Teilen des Islams ist man davon überzeugt, dass der letzte Imam, eigentlich verstorben im Jahr 874 n. Chr., derzeit im Verborgenen lebe. Er wird irgendwann von seinem Versteck zurückkehren und die Welt retten. Und zwar wird er aus einem ganz bestimmten trockengefallenen Brunnen steigen. Man hat dort eine große Moschee errichtet. Dieser Imam ist im Iran offizielles Staatsoberhaupt, die aktuelle Regierung versteht sich als vorübergehende Vertretung.
Es gibt natürlich auch jede Menge christliche Mythen. Auch hier steht ein aufgeklärter Mensch vor der Herausforderung, wie er sprachlich angemessen mit ihnen umgehen soll. Die Sintflut, Engel, der Garten Eden, der Ewige Jude, der Abstieg von Jesus in die Unterwelt, die Heiligen Drei Könige, dazu jede Menge nachprüfbar erfundene Begebenheiten aus der Bibel.
Es ist nicht einfach, all dem höchsten Respekt entgegenzubringen, ebenso wie Du dem Osterhasen kaum diesen Respekt wirst entgegenbringen können. Die Vorstellung eines allmächtigen Schöpfers unserer Welt, die immerhin 46 Milliarden Lichtjahre Durchmesser hat und hunderte Milliarden Galaxien umfasst, jede davon mit durchschnittlich 100 Milliarden Sternen – dieser Schöpfer sei in Gestalt eines Palästinensers auf dem Fohlen eines Esels nach Jerusalem hinein geritten, um letztlich den Menschen ihre Sünden zu vergeben – das hat für mich einfach etwas Ulkiges. Es bleibt aber jeder mein Freund, der daran glauben mag, und ich hoffe, das beruht auf Gegenseitigkeit.
Es ist nicht einfach, all dem höchsten Respekt entgegenzubringen, ebenso wie Du dem Osterhasen kaum diesen Respekt wirst entgegenbringen können. Die Vorstellung eines allmächtigen Schöpfers unserer Welt, die immerhin 46 Milliarden Lichtjahre Durchmesser hat und hunderte Milliarden Galaxien umfasst, jede davon mit durchschnittlich 100 Milliarden Sternen – dieser Schöpfer sei in Gestalt eines Palästinensers auf dem Fohlen eines Esels nach Jerusalem hinein geritten, um letztlich den Menschen ihre Sünden zu vergeben – das hat für mich einfach etwas Ulkiges. Es bleibt aber jeder mein Freund, der daran glauben mag, und ich hoffe, das beruht auf Gegenseitigkeit.
Grüße,
Arne
wenn Du das Konzept der verschränkten Quantenzustände aber akzeptiert und verstanden hast, dann musst Du anerkennen das es möglich wäre.
Entschuldige bitte. Es ist für einen Nichtchristen nicht immer leicht, den richtigen Ton zu treffen. Dinge, die für mich haarsträubenden Unsinn darstellen, sollen dennoch mit ausreichendem Respekt angesprochen werden. Das hat seine Tücken, aber ich will niemanden verletzen.
In Teilen des Islams ist man davon überzeugt, dass der letzte Imam, eigentlich verstorben im Jahr 874 n. Chr., derzeit im Verborgenen lebe. Er wird irgendwann von seinem Versteck zurückkehren und die Welt retten. Und zwar wird er aus einem ganz bestimmten trockengefallenen Brunnen steigen. Man hat dort eine große Moschee errichtet. Dieser Imam ist im Iran offizielles Staatsoberhaupt, die aktuelle Regierung versteht sich als vorübergehende Vertretung.
Es gibt natürlich auch jede Menge christliche Mythen. Auch hier steht ein aufgeklärter Mensch vor der Herausforderung, wie er sprachlich angemessen mit ihnen umgehen soll. Die Sintflut, Engel, der Garten Eden, der Ewige Jude, der Abstieg von Jesus in die Unterwelt, die Heiligen Drei Könige, dazu jede Menge nachprüfbar erfundene Begebenheiten aus der Bibel.
Es ist nicht einfach, all dem höchsten Respekt entgegenzubringen, ebenso wie Du dem Osterhasen kaum diesen Respekt wirst entgegenbringen können. Die Vorstellung eines allmächtigen Schöpfers unserer Welt, die immerhin 46 Milliarden Lichtjahre Durchmesser hat und hunderte Milliarden Galaxien umfasst, jede davon mit durchschnittlich 100 Milliarden Sternen – dieser Schöpfer sei in Gestalt eines Palästinensers auf dem Fohlen eines Esels nach Jerusalem hinein geritten, um letztlich den Menschen ihre Sünden zu vergeben – das hat für mich einfach etwas Ulkiges. Es bleibt aber jeder mein Freund, der daran glauben mag, und ich hoffe, das beruht auf Gegenseitigkeit.
Grüße,
Arne
Klar, zuerst sagst Du, dass Du niemanden verletzen willst und dann kommen direkt wieder die herablassenden Aufzählungen, mit denen Du dich über alles lustig machst. Daß du dabei den Glauben an Gott mit dem Glauben an den Osterhasen vergleichst, steht dir natürlich frei.
Aber weisst du was ich daran ulkig finde?! Auf der einen Seite lässt du keine Möglichkeit aus, dich über Glaube, Religion und Kirche lustig zu machen.
Auf der anderen Seite verkörperst du im Flüchtlingsfred eine der Kernbotschaften des christlichen Glauben (nämlich Nächstenliebe) so vehement wie kaum ein Zweiter, quasi wie die 'Ausgeburt Christi' ...und alle deine Jünger hier sind begeistert
So wie es eben nicht jeder Christ so besonders mit der Nächstenliebe hat, hat es eben nicht automatisch jeder, der das tut, besonders mit dem Christentum.
Klar, zuerst sagst Du, dass Du niemanden verletzen willst und dann kommen direkt wieder die herablassenden Aufzählungen, mit denen Du dich über alles lustig machst. Daß du dabei den Glauben an Gott mit dem Glauben an den Osterhasen vergleichst, steht dir natürlich frei.
Du sagst, ich würde mich über Glaubensinhalte lustig machen, indem ich sie aufzähle. Außerdem hätte ich Gott mit dem Osterhasen verglichen.
Ich habe nicht pauschal Gott mit dem Osterhasen verglichen, sondern bestimmte, sehr konkrete Vorstellungen von Gott und seinen Gesandten, außerdem religiöse Mythen. Ich finde das keineswegs ketzerisch, sondern ganz im Gegenteil konstruktiv und wichtig. Glauben muss bedeuten, von der Wahrheit einer Sache überzeugt sein. Spielt die Wahrheit keine Rolle, sind wir auf der Ebene des Aberglaubens. Glauben braucht deshalb Wissen, damit er für wahr gehalten werden kann und sich vom Aberglauben abgrenzt.
Deshalb ist es auch für einen gläubigen Menschen wichtig, seinen Glauben auf Wahrheit und Unwahrheit abzuklopfen. Einfach irgendetwas zu glauben und sich nicht um den Wahrheitsgehalt zu scheren, ist keine moralische Position. Du kommst also auch als gläubiger Mensch nicht darum herum, Dir über den Wahrheitsgehalt z.B. der Sintflut und der Arche Noah Gedanken zu machen. Und ob der, der in Palästina auf dem Fohlen eines Esels ritt, wirklich der Schöpfer des Universums war.
Dass eine bloße Aufzählung von Glaubensinhalten auch etwas Komik enthält, tausende Jahre nach ihrer Entstehung, ist nicht meine Schuld, Spanky.
Zitat:
Zitat von Spanky
Aber weisst du was ich daran ulkig finde?! Auf der einen Seite lässt du keine Möglichkeit aus, dich über Glaube, Religion und Kirche lustig zu machen.
Auf der anderen Seite verkörperst du im Flüchtlingsfred eine der Kernbotschaften des christlichen Glauben (nämlich Nächstenliebe) so vehement wie kaum ein Zweiter, quasi wie die 'Ausgeburt Christi' ...und alle deine Jünger hier sind begeistert
Du sagst, ich würde mich über Glauben lustig machen und gleichzeitig christliche Werte verteidigen, zum Vergnügen meiner Jünger.
Hier und da mache ich mich über Glauben lustig, das ist wahr. Aber nur sehr selten. Im Großen und Ganzen setze ich mich sehr intensiv und sachlich mit Glaubensfragen auseinander. Mehr als die allermeisten Gläubigen, wie mir scheint, die in ihrer Mehrheit nicht wissen, was in der Bibel steht. Wenn Du sagst, ich würde mich lustig machen, lässt Du den größeren Teil, nämlich meine ernsthafte Auseinandersetzung, weg. Ich tue das mit Argumenten, und es steht jedem frei, auch Dir, mit Argumenten dagegen zu halten. Das halte ich für zumutbar. Zwei Drittel der Menschheit betrachten Deinen kompletten Glauben als Schmarrn und würden sich kaum die Mühe machen, sich mit z.B. Mariä Himmelfahrt ernsthaft auseinanderzusetzen.
Die Christen halten die Nächstenliebe für eine ihrer Kernbotschaften. Das Christentum müsste also etwas sein, das alle Menschen, Gläubige wie Anders- oder Ungläubige, vereint. Jeder weiß, dass das Christentum wie alle anderen Religionen diese Gruppen trennt. Selbst Protestanten und Katholiken waren bereit, sich gegenseitig umzubringen. Gotteslästerung kam einem Todesurteil gleich in allen Epochen, in denen die Gläubigen die Macht dazu hatten. Praktisch alle Kriege, die wir heute haben, sind im Kern Glaubenskriege.
Nächstenliebe, also Empathie und Altruismus, ist den Menschen angeboren, ebenso wie Fremdenfeindlichkeit. Man findet all das bereits bei Affen oder Vögeln, und in allen menschlichen Gesellschaften, unabhängig von ihrem Glauben.
In der Flüchtlingsfrage sehe ich meine Position auf einer Linie mit dem Grundgesetz, der Genfer Flüchtlingskonvention und entsprechenden EU-Verträgen. Wenn von Nächstenliebe inspirierte Christen dagegen opponieren, müssen sie das erklären, nicht ich. Ich sehe jedoch die Christen in Deutschland eher auf der Seite der Flüchtlinge.