Selbstverständlich. Und die Genfer Flüchtlingskonvention. Ohne Recht auf Asyl kein Asyl. Ohne ausreichenden Fluchtgrund keine Anerkennung als Flüchtling. Was hat das mit WhatsApp oder fehlenden Putzplänen zu tun?
In Afghanistan ist an vielen Orten Terror und Krieg. Deshalb greifen hier humanitäre Gesetze, die wir uns selbst gegeben haben.
Da stimme ich Dir zu. Dann müssen wir aber auch ehrlich sagen, dass der bei weitem überwiegende Teil der Menschen die zu uns kommen nicht Asyl suchen sondern Schutz als Flüchtlinge. Der Status des Flüchtlings bedeutet aber das dies von Anfang darauf angelegt ist, dass die Menschen in ihre Heimat zurück kehren, keine Integration, keinen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. Nur wie lange werden wir die Flüchtlinge in den Flüchtlingsunterkünften unterbringen? Wann können die wieder nach Hause? Ist es nicht viel mehr so, dass wir schon gar nicht mehr damit rechnen das sie wieder nach Hause können. Schaffen wir also faktisch eine Einwanderung über die Flüchtlingskonvention? Sollte Politik das dann nicht auch offen sagen? Meiner Auffassung nach konnte man in den letzten 35 Jahren niemand guten Gewissens nach Afghanistan zurück schicken, ich befürchte das wird sich in den nächsten 35 Jahren auch nicht ändern. Syrien und Iraq genau so. Also können wir doch nicht über Flüchtlinge reden wenn wir tatsächlich Einwanderung erleben.
Schaffen wir also faktisch eine Einwanderung über die Flüchtlingskonvention? Sollte Politik das dann nicht auch offen sagen? Meiner Auffassung nach konnte man in den letzten 35 Jahren niemand guten Gewissens nach Afghanistan zurück schicken, ich befürchte das wird sich in den nächsten 35 Jahren auch nicht ändern. Syrien und Iraq genau so. Also können wir doch nicht über Flüchtlinge reden wenn wir tatsächlich Einwanderung erleben.
Auf einen Teil der Menschen trifft das sicher zu, sie werden längere Zeit hier bleiben. Unser Interesse muss es daher sein, ihnen von Anfang an eine Integration zu ermöglichen. Es ist ein schwerwiegender Fehler des Innenministers, vielen Flüchtlingen nur noch eine einjährige "Aufenthaltsgenehmigung" zu erteilen, die dann verlängert werden kann, statt wie bisher eine dreijährige.
Mit einer nur einjährigen Duldung ist es schwer, einen Ausbildungsplatz, eine Wohnung oder qualifizierte Arbeit zu bekommen. Das macht Integration fast unmöglich. Dabei ist klar, dass nach einem Jahr in Syrien kein Frieden sein wird. Mit populistischer Politik schneiden wir uns ins eigene Fleisch.
Da stimme ich Dir zu. Dann müssen wir aber auch ehrlich sagen, dass der bei weitem überwiegende Teil der Menschen die zu uns kommen nicht Asyl suchen sondern Schutz als Flüchtlinge. Der Status des Flüchtlings bedeutet aber das dies von Anfang darauf angelegt ist, dass die Menschen in ihre Heimat zurück kehren, keine Integration, keinen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. Nur wie lange werden wir die Flüchtlinge in den Flüchtlingsunterkünften unterbringen? Wann können die wieder nach Hause? Ist es nicht viel mehr so, dass wir schon gar nicht mehr damit rechnen das sie wieder nach Hause können. Schaffen wir also faktisch eine Einwanderung über die Flüchtlingskonvention? Sollte Politik das dann nicht auch offen sagen? Meiner Auffassung nach konnte man in den letzten 35 Jahren niemand guten Gewissens nach Afghanistan zurück schicken, ich befürchte das wird sich in den nächsten 35 Jahren auch nicht ändern. Syrien und Iraq genau so. Also können wir doch nicht über Flüchtlinge reden wenn wir tatsächlich Einwanderung erleben.
Dass Deutschland kein Einwanderungsgesetz besitzt, ist in meinen Augen wirklich ein Problem, was Du hier ansprichst.
Afghanen und Iraker erhalten in Deutschland in der Regel Asyl nur als Duldung und müssen tatsächlich mit Abschiebungen rechnen, die in Einzelfällen nach Kabul und in den Nordirak in der Vergangenheit auch stattfand gegen den Widerstand von Flüchtlingsorganisationen. Die Behörden differenzieren beim Irak zwischen Zentralirak, dem Süden und dem Norden im Hinblick auf die Abschiebungen. Selbst bei sog. "failed states" mit andauerndem Bürgerkrieg wie Somalia gibt es Überlegungen, nach Mogadischu abzuschieben. Für die betroffenen Flüchtlingen bedeuten die jahrelangen kurzfristig terminierten Duldungsentscheide (sogar nach 10 Jahren Aufenthalt und mehr) nun auch nicht gerade erhöhte Integrationsanreize, sozial wie beruflich, und für die Behörde stellen sie einen wichtigen Grund für die Überlastung dar. (z.T. halbjährliche bis jährliche Wiedervorlagen bei diesen Gruppen !!).
Man kann solche Irrationalitäten und Unsinnigkeiten nur auf dem Hintergrund dessen sehen, dass die Politik einerseits formal das Asylgesetz einhalten muss (gesetzlich verpflichtet, mit Widerspruchsrechten der Betroffenen), andererseits mit den kurzen Duldungsbescheiden und einzelnen Abschiebungen abschrecken will mit der Botschaft: Ihr müsst unser Land so schnell wie irgend möglich wieder verlassen, kommt nicht hierher.
Ich glaube du redest immer noch in erster Linie nur von syrischen Flüchtlingen?!
In dem Erstaufnahmelager bei uns (in der Gegend) sind mittlerweile Menschen aus über 60 (!!) verschiedenen Nationen untergebracht. Ich glaube nicht...nein, ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass nichtmal in der Hälfte dieser Länder Krieg herrscht.
Das klingt, also könne jeder einfach bei uns reinlatschen und sich an den gedeckten Tisch setzen. In diesem Jahr betrug die Ablehnungsquote ca. 35%. Dazu kommen noch einmal 20%, die gar kein Asyl beantragen können oder müssen ("formelle Entscheidungen").
Selbstverständlich befinden sich vor dem Beginn des Asylverfahrens auch Menschen hier, die keinen Status als Flüchtling oder Asylant zugesprochen bekommen werden. Wir entscheiden darüber glücklicherweise nicht an einem Schlagbaum an der Grenze, sondern in Form eines geregelten Verfahrens. Das wirst Du doch sicher auch begrüßen!
Das klingt, also könne jeder einfach bei uns reinlatschen und sich an den gedeckten Tisch setzen. In diesem Jahr betrug die Ablehnungsquote ca. 35%. Dazu kommen noch einmal 20%, die gar kein Asyl beantragen können oder müssen ("formelle Entscheidungen").
Selbstverständlich befinden sich vor dem Beginn des Asylverfahrens auch Menschen hier, die keinen Status als Flüchtling oder Asylant zugesprochen bekommen werden. Wir entscheiden darüber glücklicherweise nicht an einem Schlagbaum an der Grenze, sondern in Form eines geregelten Verfahrens. Das wirst Du doch sicher auch begrüßen!
Natürlich begrüße ich die geregelten Verfahren!
Aber was bringt uns die Ablehnungsquote von den dir genannten ca. 35%, wenn die Realität bei uns so aussieht, dass die meisten davon trotzdem hier bleiben?!
Oder anders ausgedrückt: Nur knapp 12% der abgelehnten Asylbewerber verlassen Deutschland auch tatsächlich!
Diese Übersicht hatte ich bereits schonmal hier im Fred gepostet:
Zitat:
Abgelehnte Asylbewerber zum 30.06.2015: 180.119
davon tatsächlich ausgereist: 11,5%
davon trotzdem geduldet: 71,8%
vor der Ausreise untergetaucht 16,7%
Oh yeah!
Du hast nur den typischen Teaser vergessen: Ein Reporter trifft einen Flüchtling und du glaubst nicht, was dann geschieht!
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Natürlich begrüße ich die geregelten Verfahren!
Aber was bringt uns die Ablehnungsquote von den dir genannten ca. 35%, wenn die Realität bei uns so aussieht, dass die meisten davon trotzdem hier bleiben?!
Oder anders ausgedrückt: Nur knapp 12% der abgelehnten Asylbewerber verlassen Deutschland auch tatsächlich!
Diese Übersicht hatte ich bereits schonmal hier im Fred gepostet:
Du hast die so genannten formalen Gründe jetzt unterschlagen; man gewinnt den Eindruck, als würden 65% der Schutz suchenden Menschen Asyl oder den Flüchtlingsstatus bekommen. Es sind aber "nur" 45%.
Zu den abgewiesenen Menschen, die trotzdem bleiben: Hier bin ich gespaltener Meinung. Einerseits muss der Staat seine demokratisch legitimierten Entscheidungen auch durchsetzen. Andererseits: Wenn sich ein Verfahren jahrelang hinzieht, sodass die betreffende Person längst hier integriert ist, einen Arbeitsplatz hat und die Kinder seit Jahren eine deutsche Schule besuchen und Deutsch als Muttersprache sprechen – dann empfinde ich eine Abschiebung als unnötige Härte vor allem den Kindern gegenüber. Das Asylrecht entstand aus einer humanitären Grundhaltung heraus. Die soll IMO auch in Grenzfragen spürbar sein.
Das ist aber nur mein Gefühl. Um vom Verstand her etwas über diese Sachlage zu sagen, fehlt mir der Einblick. Vielleicht kann qbz seine Sicht auf diese Dinge beisteuern.
Was ich daran nicht verstehe: ausnahmslos jeder, mit dem ich darüber spreche oder von dem ich was lese sieht das so kritisch. Und zwar egal welcher Meinung er ist (also von "alle rein" bis "Flüchtlinge größtmöglich abweisen").
Wieso sehen die Entscheider sowas nicht? Mir macht das durchaus etwas Angst...
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."