Man darf sich aber auch nichts vormachen. Die Kontrollen bringen sehr wenig. Mit Mikrodosierungen lässt sich sehr effektiv Dopen (siehe französische Studie), und Du lachst jedem Kontrolleur ins Gesicht.
Wie effektiv das Ganze ist, kann man natuerlich diskutieren. So wie Anfang der 90er wird heute jedenfalls von weniger Rennfahrern der Berg hochgeblasen.
Zitat:
Bei den Olympischen Spielen in London sollen bis zu 100 nicht nachweisbare Epo-Varianten im Einsatz gewesen sein. Die WADA findet echt positive Proben nur noch im Promillebereich, während 99% der russischen Athleten gedopt sind, außerdem fast der gesamte Profiradsport und so weiter.
Das stimmt.
Zitat:
In den USA entfallen die meisten positiven Tests auf chronisch kranke Seniorensportler.
quatsch
Zitat:
Trainingskontrollen haben eine viermal schlechtere Erfolgsquote als Wettkampfkontrollen, die ihrerseits bereits lächerlich gering ist.
Der Vergleich hinkt schwer, da die Summer der ICs andere Leute als OOCs sind. OOC wird doch nur die Spitze des Eisbergs kontrolliert. Fuer Deinen Vergleich darfst Du nur Leute heranziehen, die IC und OOC kontrolliert werden.
Zitat:
Wie weit kann man das den Sportlern noch zumuten? Wie oft darf man eine Spitzensportlerin pro Tag zur Ader lassen – einmal, zweimal, dreimal? Während gleichzeitig die Labore kaum noch etwas finden können, und teilweise sogar Kontrolleure, Laboranten, Funktionäre und Politiker ein doppeltes Spiel betreiben?
Das kann man gerne diskutieren. Ich gebe aber zu bedenken:
1) die Einschraenkungen durch eine Dopingkontrolle sind fuer einen Profisportler minimal
2) das System der Dopingkontrolle hat durch seine Struktur einige loose-ends, wie Du richtig sagst. Umgekehrt heisst das aber auch, dass doppelte Spiele und Schmierereien eben doch irgendwann rauskommen. Und diese Machenschaften sind auch ohne Antidopinggesetz kriminell.
Zitat:
Die oben skizzierten Missstrände lassen sich meiner Meinung nach nicht so leicht beheben, indem den Spitzensportlern eine noch engere Überwachung auferlegt wird.
Die fordert doch gar keiner! Da wird doch lediglich der seit Jahren existierende status quo kritisiert.
Ich ignoriere es keineswegs. In den letzten Postings habe ich mich deshalb mehrfach für Kontrollen ausgesprochen.
Man darf sich aber auch nichts vormachen. Die Kontrollen bringen sehr wenig.
Ich seh das wie dude. Die Kontrollen führen dazu, dass die Profis sich nicht mehr zügellos jeden Mist reinpfeifen können. Und das ist nicht "wenig" sondern ziemlich "viel".
Ich seh das wie dude. Die Kontrollen führen dazu, dass die Profis sich nicht mehr zügellos jeden Mist reinpfeifen können. Und das ist nicht "wenig" sondern ziemlich "viel".
Die internationale Leistungsentwicklung geht trotzdem nach oben. Der Marathon-Weltrekord liegt viel höher als in der EPO-Zeit der Neunziger. Froome ist nicht schwächer als Lance. Im Triathlon stammen die schnellsten Zeiten aus den letzten Jahren.
Bei den olympischen Laufdisziplinen der Frauen gab es in den letzten 20 Jahren nur zwei Weltrekorde, einer davon durch Paula Radcliffe. Alle anderen Zeiten schienen für die Ewigkeit. Kein Wunder bei Namen wie Griffith-Joyner, Marita Koch, Jarmila Kratochvilova, Wang Junxia. Das bröckelt: Genezebe Dibaba holte sich in diesem Jahr den Weltrekord über 1.500 Meter. Und so weiter.
Als sauberer Sportprofi schaust Du heute genauso dumm aus der Wäsche wie in den Neunzigern. Nur für die dopenden Profis ist es heute besser als damals: Sie müssen/können nicht mehr mit einem 60er Hämatokrit ihr Leben riskieren. Da hast Du recht.
Wäre es nicht mal interessant aktuell eigentlich keine Ergebnisse mehr zu veröffentlichen?
Man nimmt die Proben und friert sie ein. So, dass es auch alle wissen.
Untersucht werden sie aber erst kurz vor Ablauf der Verjährung. Gleichzeitig verschäft man ganz klar die Modalitäten, in welcher Form die Betrüger Schadenersatzpflichtig gemacht werden, wie lange sie Einkünfte und Prämien zurückzahlen müssen etc.
Warum könnte das in meinen Augen funktionieren:
Heute weiß eigentlich jeder auf was getestet wird und was nachweisbar ist und was nicht. Wenn ich mich schlau anstelle, muss ich mir kaum Sorgen machen. Und die richtig Großen fischt man damit offensichtlich nicht raus, wie man ja gut sehen kann.
Aber wer weiß schon, was man in 4 oder 6 Jahren kann? Wer geht das Risiko ein sich 5 Jahre lang den A*sch aufzureißen, wenn dann am Ende alles zurückzuzahlen ist plus Schadenersatz? Würde eine gewisse Unsicherheit die man unter den Dopern damit schafft nicht ein sinnvolles Klima schaffen? Wa bringt es wenn Überflieger heute ihre negativen Tests sogar noch für sich Vermarkten?
Dafür müsten alle Beteiligten, und das weltweit, natürlich auch erstmal Interesse daran haben.... Haben sie das?