Fraglich, ob überhaupt etwas übrig geblieben wäre, was wirklich für die Allgemeinheit brauchbar ist. Große Sportstätten sind zwar nett, v.a. für die ortsansässigen Profivereine. wichtiger wären aber mehr Sportstätten für die Allgemeinheit. ich weiß nicht, wie es in Hamburg aussieht, aber was bringt es z.B. ein schönes großes Olympiabad zu haben, wenn im Umland und vermutlich auch im Stadtgebiet Hamburgs viele Schwimmbäder aus Kostengründen geschlossen werden müssen und Kinder nicht mehr Schwimmen lernen können. Was bringt die schöne neue Olympiahalle, wenn an anderer Stelle Sporthallen geschlossen werden müssen? Infrastrukturmaßnahmen sind ebenfalls schön, wenn man aber ein sportliches Großereignis braucht, um die notwendigen Maßnahmen anzuleiern, sollte man mal überlegen, ob da nicht grundlegend etwas falsch läuft. Ohne Olympia sollte vermutlich genauso viel, wenn nicht noch mehr Geld, für diese Maßnahmen zur Verfügung stehen.
vor allem könnte man Baumaßnahmen auch schneller anleiern. In München (für die Bewerbung für 2022) wurde z.B. damit geworben, dass man das olympische Dorf anschließend als Wohnraum nutzen könnte. Klasse, ab 2022, wo jetzt schon Wohnungen knapp sind. Und mit der Begründung, das man ja ab 2022 Wohnung hätte, hätte man dann vermutlich alle andere Wohnbauprojekte auf Eis gelegt. Lieber mal das Geld, wenn man es denn hat, sinnvoll anlegen.
M.
Nicht nur, dass sich die Frage stellt, ob in positivem Sinne was bleibt, sondern auch im negativen.
Wäre in Garmisch für die Winterspiele nicht eine riesen Fläche, die ganz idyllisch mit verstreuten alten Heuschobern und grünen Wiesen für das typische Erscheinungsbild einer idyllischen Berglandschaft steht, platt gemacht worden für Parkplätze?
Gibt´s eigentlich schon abfällige Kommentare von Sportlern etc.?
Sven Hannawald hatte ja der Bevölkerung damals die Entscheidungsfähigkeit abgesprochen...
Ich war gestern abend sehr positiv überrascht. Wenn man Hamburg in den letzten zwei Wochen erlebt hat, hätte man nicht geglaubt, daß sich die Hamburger von dem Medienrummel nicht einlullen lassen. Aber da hat unsere hanseatische Sachlichkeit den ein oder anderen Meinungsforscher doch mal wieder besseres belehrt.
Natürlich hätte Olympia manches Infrastrukturprojekt in Hamburg beschleunigt. Auf der anderen Seite konnte sich die Mehrheit der Hamburger dann wohl doch nicht vorstellen, daß uns der Bund zwei neue Bahnhöfe, eine neue U-Bahn Linie, mehrere Brücken über die Elbe und 8000 Wohnungen finanzieren werden. Wir Hanseaten sind sehr kühle Rechner und hatten Angst, auf zu vielen Kosten sitzen zu bleiben.
Nichts desto trotz ist es schlichtweg falsch zu behaupten, in Hamburg würde jetzt Stillstand herrschen, weil wir Olympia nicht wollen.
Die Scholz Regierung ist mit klaren Zielen bzgl. Wohnungsbau, ÖPNV Investititionen und Bildungsausbau vor zwei Jahren angetreten. Damals wusste noch niemand was von Olympia und bis jetzt hat die Scholz Regierung viele ihrer Pläne und Versprechungen eingehalten. Ob wir Wohnungen auf dem Grasbrook bauen, die erst nach 2024 (oder 2028) für die Normalsterblichen zur Verfügung stehen, oder sonst irgendwo in Hamburg ist eigentlich egal.
Nichts desto trotz ist es schlichtweg falsch zu behaupten, in Hamburg würde jetzt Stillstand herrschen, weil wir Olympia nicht wollen.
Genau so ist das. Zu behaupte ohne Olympia oder Fussball-WM würde sich auf diesem Planeten nichts mehr bewegen, zeigt schon eine gewisse Hybris der Vertreter dieser Organisationen.
Ich beglückwünsche die Hamburger. Sie haben ein Zeichen gegen Verschwendung von Steuergeldern, Markenwahn, Kommerzialisierung des Sports, Korruption und Doping gesetzt.
Dass in den offiziellen Verlautbarungen nun die Anschläge in Paris - bei der massenhaft durchgeführten Briefwahl irrelevant - und andere an den Haaren herbeigezogene Begründungen herhalten müssen war zu erwarten.
Die Scholz Regierung ist mit klaren Zielen bzgl. Wohnungsbau, ÖPNV Investititionen und Bildungsausbau vor zwei Jahren angetreten. Damals wusste noch niemand was von Olympia und bis jetzt hat die Scholz Regierung viele ihrer Pläne und Versprechungen eingehalten.
Darum beneide ich Euch...
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Siehe auch hier. Kritischer Beitrag zum "Host-City-Vertrag" für München 2022.
Zitat:
Zitat von schnodo
Dass in den offiziellen Verlautbarungen nun die Anschläge in Paris - bei der massenhaft durchgeführten Briefwahl irrelevant - und andere an den Haaren herbeigezogene Begründungen herhalten müssen war zu erwarten.
Ein Zusammenhang mit Paris ist sicher an den Haaren herbeigezogen. außer vielleicht in dem Sinne, dass man will, dass die Spiele 2024 nach Paris gehen sollen.
Die Korruptionsskandale sowie die Enthüllungen im Zusammenhang mit der WM 2006 werden da viel mehr Einfluss gehabt haben.
M.
Geändert von Matthias75 (30.11.2015 um 11:29 Uhr).
Ich hab auch lange überlegt, ob ich mich wirklich so hinter unseren Senat stellen soll. Man muss aber sagen, daß die Investitionen in den letzten Jahren in HH recht vernünftig getätigt wurden. Dennoch fehlt es natürlich an allen Ecken und Enden und in kaum einer deutschen Großstadt steigen Mieten und Immobilienpreise schneller als bei uns. Es ist einfach Jahrzehntelang geschlafen worden.