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Zitat von Klugschnacker
Wenn er einen Funken Grips hat, wird er vermutlich kaum mit schweren Waffen in einem Schlepper-Schlauchboot über das Mittelmeer schippern. Oder zu Fuß mit einer Sprengstoffkiste auf dem Rücken durch den Balkan latschen.
Die Attentäter von 9/11 sind selbst in die USA mühelos eingereist. In Deutschland hatten wir während der 70er Jahre ebenfalls bewachte Grenzen; die Terroristen hat das in keiner Weise aufgehalten.
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Sehr gute und richtige Analyse Klugschnacker. Genau da liegt doch aber unser Problem, niemand nimmt an, dass mehrere Terroristen gleichzeitig auf gleichen Wegen mit ihren Waffen irgendwohin reisen um dort ihre Anschläge zu begehen. Machen die Islamisten nicht, hat die RAF nicht gemacht. Es bedarf viel mehr eines großen Unterstützerkreises. Der bewußt, unbewußt oder mit bewußtem lieber keine Gedanken darüber machen, solche Anschläge erst ermöglicht. Um im Vorfeld die Täter und ihre Absichten zu erkennen ist es unerläßlich nicht nur über diese, sondern auch über mögliche und potentielle Unterstützer mehr zu wissen. Das Wissen fängt zunächst mal mit einem Namen an. Mit einem Datum welches wir einer Person zuordnen können.
In Paris hat es mit Sicherheit Mittäter gegeben, die die Waffen besorgten, Mittäter die die Sprengstoffgürtel bauten und den Sprengstoff besorgten, Mittäter die die Ziele aussuchten und Fahrzeuge lieferten. Diesen ganzen Unterstützerkreis gilt es zu finden, ihre Vorgehensweise zu verstehen um zukünftig solche Anschläge zu verhindern.
Und wir müssen befürchten, dass solche Unterstützer es eben sehr schätzen, dass sie zu bestimmten Zeiten nach Europa kommen können ohne sich mit gefälschten Papieren ausweisen zu müssen. Denn auch diese Logistik kostet Geld und man muss Kontakte haben. Letztlich lassen sich Fälschungen viel besser widerlegen als nur die Angaben einer Person.
Wir wissen praktisch noch nichts über die Täter von Paris, aber egal ob sie Franzosen waren (aber wohl doch mit Migrationshintergrund) oder Ausländer. Wir können sicher annehmen das sie zu einer Gruppe von Personen gehören die sich als Verlierer der aktuellen Politik fühlen. Diese Menschen zu radikalisieren ist besonders leicht. Stellt sich die Frage, die jungen Männer die jetzt zu uns einreisen mit einer grossen Erwartungshaltung, könnten möglicherweise in einigen Jahren zu schwer enttäuschten Menschen werden, die sich dann einfacher radikalisieren lassen. Vielleicht auch erst ihre Kinder, es wird aber eine latente Gefahr über einen langen Zeitraum bleiben. Wenn wir dann betrachten wie viele potentielle IS Unterstützer schon jetzt aus dem Bereich der Migranten der letzten Jahrzehnte entstanden sind, kann man das ja mal einfach hochrechnen, immer unter der Berücksichtigung für die aktuellen Flüchtlinge wird es sicher nicht einfacher als es für die Gastarbeiter damals war.
Wenn jetzt dieses Argument kommt, die Flüchtlinge fliehen ja gerade vor diesem Terror, frage ich mich immer wie viele von denen haben ihren Koran öffentlich verbrannt weil sie begriffen haben, große Teile unserer Probleme in unserer Heimat entstehen auch durch die Religion. Wäre ja so das erste, wovon ich mich irgendwie trennen würde. Weil immer so gern der Vergleich mit den deutschen Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg gebracht wird, von denen hat glaube ich keiner mehr die faschistische Naziideologie vertreten. Wie viele der Flüchtlinge halten aber die Gesetze des Koran noch für beachtenswert und wichtig? Ist da nicht der Nährboden für eine spätere Radikalisierung viel eher gegeben? Wie wollen wir verhindern, dass diese Menschen sich nicht in einigen Jahren als Verlierer der Gesellschaft sehen und dann von den Rattenfängern ihres Glaubens nur all zu leicht radikalisiert werden können?