Solange hier nicht strukturiert gearbeitet wird und denjenigen richtig auf die Füße getreten, die auch monetär dazu in der Lage wären, wird außer dem dümmlichen "Wir schaffen das!" NIX passieren.
"Wir schaffen das" – ich verstehe den Satz so: Wir können das schaffen. Wenn wir wollen, und wenn viele das wollen. Es ist kein Selbstläufer.
Ich sehe es jedoch wie Du, dass an manchen besonders brenzligen Baustellen zusätzliche Hilfe organisiert werden muss.
Wenn ich Deine Liste richtig verstehe holen wir uns die Flüchtlinge als billige Arbeitssklaven, äh verdammt Arbeitskräfte wollte ich sagen. Meines Wissens nach alles nur Jobs im eher gering bezahlten Dienstleistungsgewerbe. Ja diese Arbeitskräfte brauchen wir, stellt sich halt die Frage müssten wir dort nicht die unterbringen die jetzt schon keine Aussicht auf dem hochtechnischen Arbeitsmarkt der Exportnation Deutschland haben. Machen wir dann ein Lohndumpingsystem auf dem Dienstleistungssektor auf? Weil dann haben wir ja viele Arbeitskräfte die eben nur dort eine Beschäftigung finden? Halte ich für ein sehr gefährliches Experiment. Abgesehen davon bringen genau diese Beruf schon jetzt praktisch nichts für unsere Sozailsysteme, Menschen die jetzt aktuell dort beschäftigt sind laufen mit 40 Stunden die Woche mit offenen Augen in die Altersarmut.
Sehe ich prinzipiell genauso, hinterfrage aber eben auch genau diese Jobs.
Unser Wohlstand (damit meine ich diejenigen, die 'was für unsere Sozialsysteme tun') basiert vielleicht ein wenig darauf, dass wir diejenigen am anderen Ende der sozialen Pyramide knechten?
Wenn ich gerade beispielsweise Versandkosten in Deutschland und anderswo vergleiche, drücke ich für nen Maxibrief, ein Päckchen oder Paket gerne 20-30% mehr ab, wenn diejenigen, die es bis zum Empfänger bringen, dadurch ein gerechte(re)s Auskommen finden.
Schaut man sich dann aber auch mal an, wo die Post teilweise hingeschmissen wird, dass Unterschriften vom Empfänger gefälscht werden oder Typen mich ohne einen Brocken Deutsch auf freier Strasse fragen/zu fragen versuchen, wo sie eine Empfängeradresse finden, denke ich mir, dass die Hälfte Versandkosten schon zuviel seien.
Das ist so ein bisschen Henne-Ei-Problem, andererseits hab ich bei jedem Job erstmal mit weniger angefangen und dann nach nem vorher vereinbarten Zeitraum neu verhandelt, aber das hängt freilich auch von nem Arbeitgeber ab, der bereit ist, reellen Lohn zu zahlen und nicht nur auf den Tarif deutet und meint, dass er den einhält oder gar übertrifft. Im Allgemeinen kannste davon ja nicht leben und gleiches gilt für den Mindestlohn, wo die ganz pfiffigen unter den Arbeitgebern schnell ihre Lücken und Schlupflöcher gefunden haben.
Wer da moralisch halbwegs aufgestellt ist, bräuchte eigentlich keine Verpflichtungen und Gesetze...
@Arne: Full ACK
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Toller Aufruf, Arne - einer von vielen. Und jetzt? Es müsste nun eigentlich gleich einer Fragen: "Arne, was genau tust Du und wo leistest Du Deinen Beitrag"?
Welche Möglichkeiten hätte man denn, um die ganzen Flüchtlinge zumindest übergangsmässig unterzubringen und vor Kälte bspw. zu schützen? Woher soll man die Kapazitäten nehmen, wer folgt den bald "verheizten" Helfern? Selbst, wenn der Willen bei vielen vorhanden ist: was genau kann man denn als einzelner Bürger aktiv tun?
Arne zahlt Steuern und verbreitet eine freundliche Atmosphäre. Mehr wird von kaum jemand verlangt.
Was darüber hinaus geht ist schon mehr als erwartet wird.
Ein Kommentar in unserer Zeitung zum Thema Seehofer: http://www.stuttgarter-zeitung.de/in...a8a911b3e.html
Heute mittag ist Tag der offenen Tür in unserer Sporthalle, die ab nächster Woche von Flüchtlingen belegt wird. Ich gehe natürlich hin und wehe irgendwas passt mir nicht...!!!!
im Ernst, das was Seehofer da abzieht ist einfach nur Blödsinn.
Er hat faktische Probleme mit der Art der Österreicher aber hofiert Orban.
Da fällt mir wenig zu ein ausser Kopfschütteln.
Toller Aufruf, Arne - einer von vielen. Und jetzt? Es müsste nun eigentlich gleich einer Fragen: "Arne, was genau tust Du und wo leistest Du Deinen Beitrag"?
Einiges, vielleicht mehr als Du glaubst. Das ist aber meine Privatsache.
Zitat:
Zitat von alpenfex
Welche Möglichkeiten hätte man denn, um die ganzen Flüchtlinge zumindest übergangsmässig unterzubringen und vor Kälte bspw. zu schützen? Woher soll man die Kapazitäten nehmen, wer folgt den bald "verheizten" Helfern? Selbst, wenn der Willen bei vielen vorhanden ist: was genau kann man denn als einzelner Bürger aktiv tun?
Mir geht es weniger darum, was der einzelne Bürger an Hilfe leistet, sondern was wir als Gemeinschaft leisten. Wollte man die Kriminalität, Altersarmut, die Inflation oder den Analphabetismus bekämpfen, würde ein vernünftiger Mensch das ebenfalls nicht der Hilfe einzelner Menschen anheimstellen. Diese Art von Problemen müssen wir als Gesellschaft und den entsprechenden gesellschaftlichen Organen lösen. Mit Polizisten und Richtern, Zentralbanken und Lehrern, um die obigen Beispiele aufzunehmen. Aus diesem Grund fahre ich nicht selbst mit einem Schlauchboot vor griechischen Stränden Patrouille, und fange auch keine Einbrecher.
Ich stelle auch keine beheizte Traglufthalle an die Grenze, weil ich es nicht kann. Ich bin aber sicher, dass unser Staat es kann. Ein paar tausend Wolldecken sollten auch kein Problem sein, oder? Wenn Passau bereits überfüllt ist: Ein paar Bus-Stunden entfernt ist noch Platz zu finden. Das sollte Deutschland doch organisiert bekommen.
Ich bin überzeugt davon, dass die deutschen ehren- und hauptamtlichen Helfer, die direkt mit den ankommenden Flüchtlingen zu tun haben, alles tun, was in ihrer Macht steht. Mehr als das. Auch in den Städten und Dörfern gibt es aus meiner Sicht eine unglaubliche Hilfsbereitschaft und Offenheit – weit mehr, als die Medien transportieren.
Wir sind aber zu früh dran, wenn wir über unsere Renten diskutieren, während an unseren Stränden die Leichen von Menschen liegen.
Arne zahlt Steuern und verbreitet eine freundliche Atmosphäre. Mehr wird von kaum jemand verlangt.
Was darüber hinaus geht ist schon mehr als erwartet wird.
Wenn das alle machen würden, hätten wir jetzt aber sehr ernsthafte Probleme...
Im Gegenteil: unser Staat verlässt sich massiv darauf, dass Menschen ehrenamtlich tätig werden um genau die Dinge, die der Staat mangels Organisation oder Geld nicht schafft zu übernehmen.
Wenn diese Hilfsbereitschaft abebbt, sieht es ganz duster aus.
Und was Arne angeht: der macht weit mehr als das.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."