Auf den ersten Blick macht es aus trainingstheoretischer Sicht keinen Sinn.
Leienhaft ausgedrückt besteht ja ein Trainingsansatz aus Reiz und Adaption: Du belastest deinen Körper und dieser adaptiert sich, sodass es das nächste mal nicht so anstrengend für ihn ist. Wenn du jetzt die die VO2MAX erhöhen willst, dann müsste man einen Reiz in Sinne von Be-/Überlastung setzen. Das wäre zB., indem du etwas über der VO2MAX trainierst und der Körper das nächste mal einen Tick mehr VO2MAX zur Verfügung hat, damit es nicht in die begrenzte Zeit der Sauerstoffschuld kommt.
Wenn du aber jetzt GA1 trainiert, dann bist du doch weit unter der VO2MAX, warum sollte der Körper die Veranlassung sehen, die VO2MAX zu erhöhen? Er optimiert doch viel lieber seine Verwertung der Energie, nämlich das viele Fett, statt die wenigen KH zu verbrennen. Ich würde sogar wagen zu behaupten, dass die VO2MAX eher sinken könnte, da sie hier nicht ausgeschöpft wird.
bei der V02max spielt auch die Verwertung des O2 eine Rolle und diese Systeme kann man mit GA1 trainieren.
Ich bin ja Nur-Läufer, aber ich muss sagen, dass ich im Winter keine ausgesprochene Laktatphobie habe.
Natürlich sind wettkampfspezifische lange laktatbildende Einheiten selten und der Fokus liegt bei der Intensität klar bei kurzen sehr schnellen oder koordinativen Sachen, aber alle 2-3 Wochen mache ich schon ein flotteres Fahrtspiel und alle 4-6 Wochen will ich jetzt auch mal einen Cross-WK versuchen. Ansonsten fühlen sich im Spätwinter bis Frühjahr die ersten Bahneinheiten oder harten Tempoläufe zäh wie Kaugummi an und gehen meist in die Hose. Wenn ich über den Winter schon ab- und an auch länger Tempo gemacht habe, flutscht das alles besser und schlägt trotzdem an.
Kenne mich auf dem Rad nicht aus, aber Kienle erzählt in einigen Arnesendungen ja, das er auch im Winter kräftig bolzt. Halt unspezifischer z.B. mit dem MB die Berge hoch oder Mehrfachkoppeln Rad-Lauf, aber sicher wird dabei auch das eine oder andere Mol Laktat ausgeschüttet.
@Adept, kann sein das du denkst das VO2max Training, also Intervalle leicht über der FTP, DER Schlüssel zur höheren Leistungsfähigkeit ist?
Fakt ist: Höhere FTP = Höhere Leistungsfähigkeit (ceteris paribus)
Und ich glaube, diese FTP ist DIE Ausgangsbasis für andere Trainingsarten: Grundlagentraining, Anaerobe Kapazität, Laktattoleranz
Sie Frage ist, wie man eine höhere FTP erreicht.
Unbestritten ist doch, dass strukturiertes (VO2MAX) Training leicht über der Schwelle sich normalerweise positiv auf die FTP auswirkt, wenn auch irgendwann asymptotisch.
Hat jemand eine Studie wie sich GA1 Training auf eine gut ausgeprägte FTP auswirkt? Oder hat jemand vielleicht CP Tests gemacht vor und nach Grundlagentrainingslager?
Wie sind eure Erfahrungen?
......Wenn du jetzt die die VO2MAX erhöhen willst, dann müsste man einen Reiz in Sinne von Be-/Überlastung setzen. Das wäre zB., indem du etwas über der VO2MAX trainierst und der Körper das nächste mal einen Tick mehr VO2MAX zur Verfügung hat......
Zitat:
Zitat von Adept
......Unbestritten ist doch, dass strukturiertes (VO2MAX) Training leicht über der Schwelle sich normalerweise positiv auf die FTP auswirkt, .....
du musst jetzt aber einmal deutlich erklären, was für dich das sogenannte VO2max Training ist. Über der VO2max, oder über der FTP? und was glaubst du wie weit man die VO2max nach oben schieben kann?
Zitat:
Zitat von Adept
.....Hat jemand eine Studie wie sich GA1 Training auf eine gut ausgeprägte FTP auswirkt? Oder hat jemand vielleicht CP Tests gemacht vor und nach Grundlagentrainingslager?
Wie sind eure Erfahrungen?
ich habe 1995 mit sehr umfangsorientiertem langstreckentraining angefangen. ich habe damals meine jahresumfänge verdoppelt (laufen) bis verdreifacht (rad). ich habe fast völlig auf intensitäten verzichtet, intervalltraining fand gar nicht mehr statt. dafür war ich hauptsächlich im oberen ga1 niveau unterwegs (75-85% HFmax).
in der zeit entwickelte sich meine leistungsdiagnostisch ermittelte anaerobe schwelle im laufen folgendermaßen:
02/95: 4,35 m/s
12/95: >4,4 m/s
01/96: 4,5 m/s
05/96: >4,6 m/s
die aerobe schwelle entwickelte sich entsprechend:
02/95: 4,05 m/s
12/95: 4,15 m/s
01/96: 4,25 m/s
05/96: 4,45 m/s
du musst jetzt aber einmal deutlich erklären, was für dich das sogenannte VO2max Training ist. Über der VO2max, oder über der FTP? und was glaubst du wie weit man die VO2max nach oben schieben kann?
ich habe 1995 mit sehr umfangsorientiertem langstreckentraining angefangen. ich habe damals meine jahresumfänge verdoppelt (laufen) bis verdreifacht (rad). ich habe fast völlig auf intensitäten verzichtet, intervalltraining fand gar nicht mehr statt. dafür war ich hauptsächlich im oberen ga1 niveau unterwegs (75-85% HFmax).
in der zeit entwickelte sich meine leistungsdiagnostisch ermittelte anaerobe schwelle im laufen folgendermaßen:
02/95: 4,35 m/s
12/95: >4,4 m/s
01/96: 4,5 m/s
05/96: >4,6 m/s
die aerobe schwelle entwickelte sich entsprechend:
02/95: 4,05 m/s
12/95: 4,15 m/s
01/96: 4,25 m/s
05/96: 4,45 m/s
1)
Mein Verständnis ist:
* VO2MAX ist durch CP voll genutzt, dh. die Leistung kann gerade noch im aeroben Bereich erbracht werden.
* FTP = CP60 > CP, dh. hier bist du über der Schwelle, dh. im anaeroben Bereich, deine anaeroben Resourcen reichen für 60 Minuten aus.
* Training jeweils über der Schwelle (CP) würde diese (schrittweise) erhöhen.
Die Frage ist, würde es auch die FTP erhöhen, auch wenn man über der Schwelle aber unter der FTP traininert? Oder müsste man auf jeden Fall über die FTP gehen?
2)
Das ist interessant, danke für sharen! Wobei 85% der HFmax bei mir kein GA1 Training mehr wäre, bei dir? Jetzt wäre interessant, ob du deine guten Werte weiterhin durch GA1 Training steigern könntest oder du auf Intervalltraining umsteigen müsstest.
1)Die Frage ist, würde es auch die FTP erhöhen, auch wenn man über der Schwelle aber unter der FTP traininert? Oder müsste man auf jeden Fall über die FTP gehen?.....
ich kann natürlich nur von mir ausgehen, aber an meinen zahlen sieht man, dass sich durch aerobes training auch die anaerobe schwelle hebt. allerdings nicht so stark, wie die aerobe (0,25m/s zu 0,4m/s). aerobes und anerobes vermögen gleichen sich an. kann aus meienr sicht nur bestätigen, was viele langstreckler sagen: "ich kann zwar lange "relativ schnell", aber nicht mehr "ganz schnell" bzw, nicht mehr viel schneller".
und das ist aus meiner sicht genau der unterschied zwischen lang- und kurzstrecklern...die einen wollen eine möglichst große aerobe ausdauer, die anderen eine hohe mobilisationsfähigkeit.
das ist auch der grund, warum gut trainierte kurzstreckler auch hier und da auf 70.3 bzw langstrecken sehr gut aussehen können (Gomez), aber kaum ein reiner langstreckler sich mit den kurzstrecklern (auch ohne windschattenfahren) messen kann.
ich könnte mir vorstellen, das durch vermehrtes GA2 training (oder eben über FTP) der anaerobe anstieg vll 0,3m/s hätte betragen können, dafür der aerobe anstieg aber auch nur 0,3m/s. und mir als langstreckler kam es eben vor allem auf das anheben der aeroben schwelle an.
Zitat:
Zitat von Adept
2)Das ist interessant, danke für sharen! Wobei 85% der HFmax bei mir kein GA1 Training mehr wäre, bei dir? Jetzt wäre interessant, ob du deine guten Werte weiterhin durch GA1 Training steigern könntest oder du auf Intervalltraining umsteigen müsstest.
war GA1. ich laufe zb marathons bei 84-86% der HFmax (siehe hier, gerade in einem anderen thread gepostet).
wie es danach weitergegangen wäre, kann ich leider nicht sagen. habe die form damals in eine hawaiiquali umgesetzt und danach war die luft raus. nächster triathlon war dann erst 9 jahre später im hobbybereich :-)
Hab mir nochmal Gedanken gemacht zur Frage, wie man die CP und die CP60 (FTP) trainieren kann:
Ich denke mit Intervallen über der Schwelle und davon mindestens ein Intervall (idealerweise das letzte Intervall) mit Ausbelastung.
Generell ist das Ziel der Adaption durch den Körper: Es soll das nächste mal nicht mehr so belastend sein. Der Körper ist für zukünftige Belastungen besser vorbereitet.
Bezogen auf unseren Fall würden zwei Adaptionen provoziert:
1) Die Anhebung der Schwelle (CP). Die zukünftigen identischen Intervalle wären damit nicht mehr so weit entfernt von der Schwelle. Dies sollte vom Körper als weniger belastend wahrgenommen werden.
2) Die Erhöhung der anearoben Kapazität (W' genannt). Diese Kapazität ist wie ein Speicher, den man nutzen kann, um eine zeitlang über der Schwelle zu treten (wie Kers bei der Formel1). Beispiel wäre CP60, also X Watt über CP für 60 Minuten. Je höher nun diese Kapazität ist, desto mehr Watt können wir über der Schwelle in einer vogegebenen Zeit treten. Bei einer Ausbelastung würden wir diesen Speicher komplett entleeren, was der Körper gar nicht mag (extreme Ausbelastung). Somit würde er diesen Speicher auf einem höheren Niveau wieder auffüllen, um für das nächste mal besser gewappnet zu sein. Ergo würden wir auch die CP60 Leistung erhöhen.