Dankeschön ihr beiden und hier nun der Bericht:
Je länger es her ist, desto besser wird es.
Zunächst war ich sehr aufgeregt.
ich stand am Start und ein älterer Herr neben mir fragte:
"Laufen Sie mit Brustgurt?"
Ich: ???
Er:"Sie sind ganz schön aufgeregt, oder?"
Ich: ???????????????????????????????
Er: "Ihr Puls erscheint auf meiner Uhr."
Ich: "ups"
Dann ging es los.
Das Wetter war herrlich.
10 Grad und Sonne.
Es war ziemlich deutlich, dass ich mich im hintersten Teil des Feldes einsortieren werde.
Ich hatte ja grundsätzlich nichts anderes erwartet, und dennoch ist dann das Kopfkino wieder voll in Gang gewesen.
Als meine Uhr mir dann nach dem 1. Kilometer eine Pace von 6:12 ansagte, kam kurz Zweifel auf, ob ich überhaupt noch weiterlaufen sollte, jetzt schon deutlich über meiner "normalen" Pace, hatte ich das Gefühl so komme ich nie an. Aber noch war ich nicht ganz hinten ... aber fast
Ich zog meine Jacke aus (ich hatte so muffen wegen meiner Erkältung, dass ich viel zu dick angezogen war) und band sie um die Taille. Kilometer 2 mit einer Pace von 6:16. Ich befand mit im Kampf mit meinen inneren Dämonen.
Engelchen meinte nur, ich sei ja wohl mal so schnell, wie bisher nur äußerst selten und nicht denken, einfach nur machen.
Teufelchen allerdings maulte lauthals, dass das echt peinlich sei, als drittletzte ... oder ob überhaupt noch jemand hinter uns sei, durch die Gegend zu schleichen ...
Mein Körper lief erstmal weiter ... Kilometer 3 eine Pace von 6:32 okay, ich werde langsamer und befinde mich eher in meiner "Laufwohlfühlgeschwindigkeit", Kilometer 4 ist dann 6:36 und ich nähere mich noch weiter meiner "Wohlfühlgeschwindigkeit".
Ich komme also meinen beiden Kampfkilometern näher.
Bekannterweise sind die Kilometer 5 und 6 die, wo Teufelchen und Horst sich richtig darum streiten, wer nun die besseren Argumente zum aufgeben hat.
Mir kam zugute, dass die Strecke zumindest bei Kilometer 5 abwärts ging.
Das bescherte mir dann eine Pace von 6:27, doch bei Kilometer 6 war der Boden schwierig und ich wurde wie erwartet langsamer. Die Pace nun über 7 mit 7:03, der nächster Kilometer folgte mit 7:14 und ich stellte fest, wie schön die Laufstrecke eigentlich war.
Es schien als hätte ich meinen Punkt überwunden.
Das meiste lag hinter mir.
Kilometer 8 las sich dann mit 6:46 auch wieder besser, es folgte eine 6:47 auf Kilometer 9 und den letzten Kilometer erledigte ich mit 6:27.
Angekommen.
Herrlich.
Die Gesamtpace von 6:37 ist schneller, als das was ich bis jetzt auf meiner handvoll 7-10 Kilometer zustande gebracht habe.
Fazit: ich bin stolz und glücklich und nun wird nach dem nächsten Volklauf geschaut.
Ich will das nochmal machen. Mein Mann auch. Der hat nämlich kurzerhand auf der 5 Kilometerstrecke mit einer Zeit von 20:45 seine Altersklasse gerockt.