Finde ich sehr gut, dass Menschen aus dem Polizeidienst ihre Erfahrungen hier einbringen. Danke dafür!
Wie sähe eine Statistik zur Kriminalität in Deutschland ungefähr aus, wenn man nicht die Anzahl der Delikte, sondern die Schwere der Delikte betrachtet?
Sofern man nur die Anzahl der Delikte auswertet, wirft man kiffende Kleinkriminelle und Zigarettenverkäufer in den gleichen Topf wie Wirtschaftskriminelle, die den Staat oder andere Personen um zwei- oder dreistellige Millionenbeträge prellen.
Grüße,
Arne
Ich kann nur für HH und nur für den Bereich ÖPNV sprechen. Die Anzahl hat abgenommen , auch durch erhöhte Präsenz von Sicherheitspersonal und Polizei.
Dagegen die Schwere hat zugenommen.
Sofern man nur die Anzahl der Delikte auswertet, wirft man kiffende Kleinkriminelle und Zigarettenverkäufer in den gleichen Topf wie Wirtschaftskriminelle, die den Staat oder andere Personen um zwei- oder dreistellige Millionenbeträge prellen.
Finde ich jetzt nicht so relevant zu unterscheiden, denn ich gehe einfach mal davon aus, dass ein Kleinkrimineller ein Großkrimineller wäre, wenn er die entsprechenden Möglichkeiten hätte.
Anders herum genauso einer, der massenhaft Steuern hinterzieht, wäre mit gleichem Charakter aber kleinerer Brieftasche halt anderswo flexibel in der Auslegung von Regeln.
Kleine Anekdote zu Polizeistatistik, als ich früher bei einer geschlossenen Einheit im Zuge der Maikrawalle war. Bzgl. der Zahl der Verletzten Polizisten bei den Ausschreitungen wurde die Tür des Mannschaftswagen aufgerissen: "Wer ist verletzt?" Da hat sich jemand mit einem umgeknickten Fussnagel, wie auch der gemeldet, der gerade sich beim Döneressen verschluckt hat. Andrerseits ist auch mal eine Zwille neben meinem Kopf durch den Wagen geschlagen und mich traf ein Mollotowcocktail an der Brust, der nicht zündete. War zwar nass von oben bis unten aber nicht verletzt
Aber das ist wirklich Off-Topic, sorry - die Zeiten sind ja auch schon 25 Jahre vorbei für mich. Da hat sich heute bestimmt einiges geändert(hoffentlich).
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Finde ich sehr gut, dass Menschen aus dem Polizeidienst ihre Erfahrungen hier einbringen. Danke dafür!
Wie sähe eine Statistik zur Kriminalität in Deutschland ungefähr aus, wenn man nicht die Anzahl der Delikte, sondern die Schwere der Delikte betrachtet?
Sofern man nur die Anzahl der Delikte auswertet, wirft man kiffende Kleinkriminelle und Zigarettenverkäufer in den gleichen Topf wie Wirtschaftskriminelle, die den Staat oder andere Personen um zwei- oder dreistellige Millionenbeträge prellen.
Grüße,
Arne
Ich finde es allgemein schwierig Kriminalität statistisch sinnvoll auszuwerten, da es ja nun teilweise bei bestimmten Delikten nur von der Pfiffigkeit des Verteidigers und der Gutgläubigkeit des Richters abhängt, ob jemand zB wegen Versuchtem Totschlag oder nur qualifiziertem Widerstand verurteilt wird. In meinem Fall war eine nach mir geworfene Axt, die ca 30cm neben meinem Kopf in die Wand einschlug. Den Richterspruch habe ich fassungslos ausgenommen und bin froh, dass der Richter nicht gehört hat, was ich vor mich hingebrummelt habe.
Zu dem ist es doch auch schwierig, Kriminalität nach "Schwere" zu klassifizieren. Da "Schwere" doch sehr subjektiv ist. Wirtschaftskriminalität wird in der Regel als nicht so schwer empfunden, obwohl dazu unglaublich hohe kriminelle Energie und KnowHow von Nöten ist und ein unglaublich hoher Schaden für die Allgemeinheit eintritt. Hingegen reicht zB der Besitz von Kinderpornografie aus, um ein "Hängt ihn höher" zu erreichen.
Dazu gibts dann ja noch die Sache, dass bestimmte Delikte zB Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, vom in die Luft gejagten Häuserblock bis zum Böller nicht an Sylvester gezündet alles sein kann.
Entsprechend kann ich die Statistik natürlich auch durch gelenkte Kontrollen oder bestimmte Schwerpunkte verfälschen. Nehmen wir zB mal den Fahrraddiebstahl. Ein Deliktsfeld mit einer Aufklärungsquote nahe 0%. Nehmen wir jetzt mal unendlich Personal und setzen es mit einem entsprechenden Präventions- und Ermittlungskonzept daran dies zu verändern. Folge 1: Aufklärungsquote steigt, Folge 2: Anzeigebereitschaft steigt und damit werden mehr Fälle bekannt. Folge 3: Täter werden vorsichtiger und gehen lieber woanders klauen. Folge 4: Anzahl an Diebstählen nimmt ab. Dies kann man je nach Erfassung statistisch in die eine oder andere Richtung interpretieren.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
In meinem Fall war eine nach mir geworfene Axt, die ca 30cm neben meinem Kopf in die Wand einschlug.
Zitat:
Zitat von kromos
mich traf ein Mollotowcocktail an der Brust, der nicht zündete. War zwar nass von oben bis unten aber nicht verletzt
Da möchte ich mich aus meiner friedlichen Freiburger Wohlstandsblase heraus bei Euch bedanken, dass Ihr da immer wieder den Kopf hinhaltet. Vielen Dank!
Da möchte ich mich aus meiner friedlichen Freiburger Wohlstandsblase heraus bei Euch bedanken, dass Ihr da immer wieder den Kopf hinhaltet. Vielen Dank!
Danke, aber ich bin da seit 15 Jahren raus und sitze heimelig in einem warmen Büro in einem Fraunhofer Institut - den Dank kann man nur weitergeben.
Ich hab lange nicht mehr an die Zeit gedacht, aber und das hätte ich nie gedacht, gibt es echt ein Youtubevideo von dem Einsatz wo mich der Molli getroffen. Das war ja auch damal ne große Sache in Berlin, die Räumung der Mainzer Strasse. Gefühlt war das reiner Krieg.
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Da möchte ich mich aus meiner friedlichen Freiburger Wohlstandsblase heraus bei Euch bedanken, dass Ihr da immer wieder den Kopf hinhaltet. Vielen Dank!
Jo, Polizeiarbeit ist wirklich eine harte Nuss!
Auch mal Dank dafür!
Leider wird die viel zu selten gewürdigt!
Auch mal Dank dafür!
Leider wird die viel zu selten gewürdigt!
Na man hat sich das Elend ja selber ausgesucht. Man hätte ja auch in der Schule aufpassen können und was anständiges lernen können. (Zitat meiner Tante)
Dass die Polizeiarbeit in der Regel selten gewürdigt wird, liegt wohl daran, dass die meisten Leute mit der Polizei immer Restriktionen verbinden.
Die Polizei überwacht und ahndet die Verkehrsregeln
Die Polizei kommt wenns bei meiner Party zu laut ist
Die Polizei sperrt irgendwelche Straßen, wo ich doch unbedingt immer lang muss
Und zu allem Überfluss ist die Polizei nie da, wenn man sie braucht
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