Wenn man aber zu einem harmonischen Ironman imstande ist, aber man will schneller werden, kommt man an Tempotraining nicht vorbei. Und indertat, das ist in den 12- bzw. 18-Stunden Plänen von Arne oder im Buch von Friel (wie du sagst, ich habe es nicht gelesen) nicht vorgesehen.
Um der Legendenbildung vorzubeugen:
In den Plänen ist Tempotraining in Form von Sprints, Intervallen, Tempodauerläufen, Berganläufen, GA2-Radintervallen und KA-Training vorgegeben.
Joe Friel veröffentlicht in seinen Büchern keine konkreten Trainingspläne. Sondern Richtlinien und Einsichten, um sich selbst einen Trainingsplan zu erstellen, der dann alle nötigen Inhalte aufweisen soll.
(In den kommenden Sendungen mache ich einen mehrteiligen Video-Workshop zum Thema, wie man sich einen eigenen, maßgeschneiderten Trainingsplan erstellt. Step by step.)
In den Plänen ist Tempotraining in Form von Sprints, Intervallen, Tempodauerläufen, Berganläufen, GA2-Radintervallen und KA-Training vorgegeben.
Joe Friel veröffentlicht in seinen Büchern keine konkreten Trainingspläne. Sondern Richtlinien und Einsichten, um sich selbst einen Trainingsplan zu erstellen, der dann alle nötigen Inhalte aufweisen soll.
Beim Laufen kenne ich mich nicht so aus, denn da hatte ich im IM immer schon rund 3.30, und lief das Training so nebenbei. Auch ohne Tempotraining. Aber ich laufe schon seit 35 Jahre, das hilft vielleicht, auch fürs Tempo hat der Körper vielleicht ein Gedächtnis.
Ich rede hier vom Radfahren. In deinen Plänen sind (zumindest bis vor 3 Jahren) HITT, KA, GA1 und auch Intervalle in Wettkampftempo (IM-Tempo) drin, aber eben keine harten 5 Minuten-Intervalle, das typische Olytempotraining. Mit dem Training aus den Plänen stagnierte ich.
Erst als ich mit diesen Intervallen angefangen habe, kam Fortschritt (zumindest auf der Oly- und Halbdistanz. Nächstes Jahr muss ich kucken, wie sich das auf die Langdistanz auswirkt). Im übrigen auch, indem ich die langen GA1 Ausfahrten teilweise im oberen statt im unteren GA1-Bereich durchführte. Diese Erkenntnisse kommen im übrigen nicht nur von mir, aber von vielen schnellen Leuten hier im Forum: Ich erinnere mich insbesondere ein Film von dir mit Hazelman. Alternativ kann man auch mit einer Gruppe fahren, wo dann auch immer Tempobeschleunigungen dabei sind.
Aber jeder ist anders. Wenn man zuerst schon mal einen IM in Würde absolvieren kann, sollte man für sich ausfindig machen, was seine Limiter sind. Dann muss man sein Training anpassen.
Offtopic:
Warum folgst Du einem Trainingsplan für die Langdistanz, wenn Du auf der Olympischen schnell sein willst?
Ich habe immer Trainingspläne für die Langdistanz gefolgt, weil ich auf der Langdistanz schnell sein wollte. Ich habe dann aber irgendwann stagniert.
Und versuche jetzt, auf der Langdistanz schneller zu werden indem ich so trainiere, dass ich auf der olympischen Distanz schneller werde auf dem Rad. Das Letzte ist mir gelungen. Ist aber Mittel zum Zweck. Letztendlich geht es mir um die Langdistanz.
Anders gesagt:
Auf einer flachen Olydistanz konnte ich höchstens einen 36-er Schnitt. Logisch, dass es auf die Langdistanz nicht für einen 36-er Schnitt reichte.
Jetzt kann ich auf einer flachen Olydistanz einen 39-er Schnitt. Ich hoffe, zumindest Einiges von diesem Geschwindigkeitsgewinn auf die LD rüberbringen zu können (nächstes Jahr ist Abrechnung ).
Natürlich ist die Ausdauer, wobei die Fettverbrennungskapazität besonders hervorzuheben ist, an erster Stelle wichtig bei einem Ironman.
Wenn man aber zu einem harmonischen Ironman imstande ist, aber man will schneller werden, kommt man an Tempotraining nicht vorbei. Und indertat, das ist in den 12- bzw. 18-Stunden Plänen von Arne oder im Buch von Friel (wie du sagst, ich habe es nicht gelesen) nicht vorgesehen.
Ich hatte selber schon bald die Ausdauer, aber mir fehlte immer den Speed beim Radfahren. Sogar ein professioneller Coach mußte lächeln, als ich das Thema Tempotraining nannte. Er meinte, das braucht man nicht für die Langdistanz, da sind andere Qualitäten gefragt. Leider irrte er sich, und ich stagnierte weiter.
Schau dir die Ergebnislisten an. Die Typen (oder Damen), die beim Ironman vorne dabei sind, sind das auch bei olympischen Distanzen. Die fahren verdammt schnell Rad. Und die haben das nicht gelernt, indem sie nur GA1 oder GA2 gefahren sind. Das geht nur über harte Intervalle, hartes Gruppentraining oder Bergtraining bis zum Anschlag.
Es gibt meiner Meinung nach nur eine Situationen wo Tempotraining nicht so wichtig ist: Bei IM-Anfänger. Die müssen zuerst mal alle Mühe in das Ausdauertraining stecken, um einen IM in Würde zu finishen.
Lies mal das Trainingskonzept von "van Aacken". Ist schon ein bisschen älter, aber es gab interessante Ergebnisse damit. Und da ging es nur im Mittel- und Langstreckenläufer, die wesentlich kürzer unterwegs waren als ein LD Triathlet...
ich finde die Unterschiede in den Trainingsanforderungen, die man für eine schnelle olympische Distanz braucht und denen, die man für eine schnelle Langdistanz braucht, marginal.
Viel geringer, als viele denken und danach trainieren.
Die Olympische Distanz dauert immerhin zwei Stunden, also ungefähr so lange, wie die allerlängste Disziplin in der Leichtathletik, nämlich der Marathon. Beim Marathon würde auch niemand auf die Idee kommen, dies als kurze Belastung zu definieren.
ich verstehe mich selbst weder als Lang- noch als Kurzdistanzler sondern einfach als Triathlet. Ich kann mich an keine Phase in der Vergangenheit erinnern, wo meine Leistung auf der Langdistanz stark abgewichen ist von der relativen Performance auf Kurz- oder Mitteldistanzen und sehe das auch nicht bei anderen Triathleten.
Wer wirklich schnell auf der Langdistanz ist, der ist eigentlich auch praktisch immer überdurchschnittlich schnell auf der Olympischen Distanz (zumindest in Rennformaten ohne Windschattenfreigabe). Ich kenne nur ganz wenige Ausnahmen, wo die relative Leistung hier spürbar differiert.
Lies mal das Trainingskonzept von "van Aacken". Ist schon ein bisschen älter, aber es gab interessante Ergebnisse damit. Und da ging es nur im Mittel- und Langstreckenläufer, die wesentlich kürzer unterwegs waren als ein LD Triathlet...
Tja wie gesagt ist das Laufen nicht so mein Limiter, und deshalb kümmere ich mich da nicht so drum. Ich laufe halt wie ich immer lief, und das reichte letztes Jahr für 3.24 in Klagenfurt (wobei das laut meinem Garmin 1 km zu kurz war).
Beim Radfahren kann ich glaube ich aber noch viel rausholen.
ich finde die Unterschiede in den Trainingsanforderungen, die man für eine schnelle olympische Distanz braucht und denen, die man für eine schnelle Langdistanz braucht, marginal. Viel geringer, als viele denken und danach trainieren.