Die Spitzenprofis fahren alle ca. 79% ihrer Schwellenleistung (FTP) und kommen damit auf 280 ± 5 Watt. Ausnahmen gibt es bei schweren und laufschwachen Fahrern. Deutliche Schwankungen sind suspekt.
Die 79 % kann ich nicht bestätigen - und Arne sicher auch nicht ;-)
Aber hier mal die verfügbaren Watt Daten der Spitzenathleten:
Er ist auch etwas schwerer. Was ich mit den genannten Zahlen sagen will ist folgendes. Die Leistungswerte liegen alle sehr nah beieinander. Bezogen auf gleich schwere Spitzenathleten liegen sie alle im Bereich von 280 ± 5 Watt. Bezogen auf einen einzelnen Athleten sind die Schwankungen ebenfalls gering. Faris ist 10 Jahre lang fast dieselbe Wattzahl gefahren, Ähnliches hat man auch bei Pete Jacobs beobachtet.
Deutliche Ausreißer sind erklärungsbedürftig.
Ich verstehe jedoch trotzdem nicht, wieso w/kg nicht die bessere Bezugsgröße sein soll.
Wobei ich überzeugt davon bin, dass Kienle 300W+ im Schnitt auf Hawaii gefahren ist, wenn Van Lierde schon bei 310W Avg liegt...
Bestätigt seine Aussage der 280W +-5, so halbwegs, ja. Wobei man natürlich sagen muss, dass diese Liste bei weitem nicht vollständig ist.
Jedoch war McKenzie 2013 z.B. außergewöhnlich dünn, nicht zu vergleichen mit Jacobs. Zwar die gleiche Wattzahl, jedoch anderes W/kg Verältnis, was sich auch auf die Radzeit auswirkt.
Frodo und Kienle sind sicher clever genug, sich ihre Kräfte richtig einzuteilen. Alles auf eine Karte (Kona 2015) zu setzen, fände ich ziemlich risikoreich. Dann steht man hinterher eventuell mit leeren Händen da. So kann sich Frodo über den IM-EM-Titel in Frankfurt und den IM70.3-WM-Titel in Zell am See freuen, und das damit verdiente Preisgeld (90.000$?) ist sicherlich auch für ihn mehr als ein kleines Taschengeld. Die Bilanz und der Verdienst von Kienle könnten auch schlechter sein. Beide hatten bisher also schon eine klasse Saison, ein schlechter Tag in Kona wäre also zwar äußerst unschön, aber kein "Weltuntergang".
Sehe ich anders. In der öffentlichen Wahrnehmung zählt nur Hawaii. In D vielleicht noch Frankfurt, aber nicht weil es eine EM ist, sondern weil es eben das Heimrennen ist. Der 70.3-Titel mag in der Fachwelt Anerkennung finden, v.a. bei dem Startfeld, und das Preisgeld ist sicher auch nicht zu verachten. Wenn der 70.3-Weltmeister aber danach das große Highlight Hawaii versiebt, kräht auch kein Hahn mehr nach dem 70.3-Titel.
Beide haben nunmal Hawaii als ihr Ziel ausgegeben: Kienle will als Titelverteidiger gewinnen, Frodeno seinen ersten Titel holen. Beide werden darauf ihre Saisonplanung ausgerichtet haben und die 70.3-WM mitgenommen haben. Vielleicht hatte Kienle etwas mehr Hoffnungen darauf gesetzt, Frodeno auf der schweren Radstrecke in Zell zu schlagen, weil er weiß wie schwer es auf Hawaii wird. Aber auch wenn er das geschafft hätte, würde das vermutlich weder für ihn noch in der öffentlichen Wahrnehmung einen schlechten Tag auf Hawaii ausgleichen. Was zählt ist eben Hawaii.