Jetzt wo die Emotionen sich etwas gelegt haben will und werde ich mich noch mal dazu äußern. Ich danke allen die ein wenig Verständnis gezeigt haben für meine Situation. ich kenne die Freundin meiner Tochter schließlich schon aus dem Kindergarten.
Vielleicht habe ich mich mit "denen" auch etwas ungeschickt ausgedrückt
Ja es waren def. Flüchtlinge und zwar wohl aus den Balkan Ländern. Sie weis es deswegen so genau , weil sie in der Nähe wohnt und ihre Jogging Runde da vorbei führt.
Ärger gab es da wohl öfter , sie führt das Pfefferspray deswegen mit sich. Bisher war es nur verbal , eher harmlos. dachte sie zumindestens bis heute.
Ich frage mich jetzt immer könnte es mit der Herkunft zu tun haben , wie sich die Flüchtlinge benehmen? Ich denke allmählich ja.
In unserem Ort sind ca 200 aus Syrien, null Ärger, alle total nett , noch nie Probleme mit denen gehabt. Einige sind Patient bei meiner Frau und sie sagt , es sind sehr bescheidene und gebildete Menschen. Viel Akademiker dabei.
Wir haben uns neue Möbel fürs Büro angeschafft, drei mal dürft ihr raten wo die Alten jetzt stehen. Ich hab sie sogar selbst hin gefahren , die haben sich total gefreut.
Wenn ich jetzt in meine Arbeitsstelle nach HH fahre habe ich leider ein ganz anderes Bild. Konkret aus dem Heim das in der Nähe der betroffenen Freundin steht. Vorwiegend aus dem Balkan und aus Eritrea kommen dort die Flüchtlinge. Das ist ein ganz anderes Bild, davor kann man nicht die Augen schließen. Ich denke mir das nicht aus , das ist so. Dauereinsätze der Polizei sind da an der Tagesordnung.
Wenn jetzt wieder einer schreibt, woher weist du das alles. Ich weis es auch durch meine berufliche Tätigkeit in der ich viel mit der Polizei zu tun habe. man kennt da wen wen oder den.
Was will ich jetzt damit sagen:
Das es mich traurig macht und erschüttert das ein 21- jähriges Mädchen mit Pfeffer Spray joggen gehen muss. Das kann nicht sein.
Das was passieren muss von Seiten der Politik. Wer hier straffällig wird und meint er kann hier wilde Sau spielen , sofort zurück.
So ich hoffe ich habe jetzt einigermaßen was gerade gebogen , was vorhin falsch angekommen ist. Und Leute , nicht alle die sich Sorgen machen über die ganze Sache sind braun oder Nazis.
Leute die Häuser anzünden und Molotovs werfen wo Menschen drin wohnen , sind Verbrecher und gehören bestraft, am besten gar nicht mehr raus lassen.
Sorry jetzt werde ich schon wieder emotional.
Franky
Geändert von Ironmanfranky63 (29.08.2015 um 01:34 Uhr).
Hi Franks, es tut mir auch leid. Aber ich bin auch zornig.Zornig auf Menschen die noch immer pauschal Verurteilungen machen, zornig auf die Ignoranz, zornig auf die Politiker.
Vielleicht auch zornig auf mich weil ich ohnmächtig bin etwas dagegen zu tun.
Und ein letzter Punkt ist, dass sich bei uns in der Gegend einige wenige in der Öffentlichkeit nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. 1. Es werden Marken ausgegeben mit dehnen man Wasser im Supermarkt holen kann, aber man bekommt kein Bier. Jetzt waren einige so erfindungsreich, dass sie Wasser geholt haben, diese vor dem Supermarkt ausgeschüttet haben und sich dann mit dem Pfand Bier gekauft haben. 2. Eine Familie ist ohne einen Termin zu einem Facharzt und hat einen großen Terror gemacht, weil sie nicht sofort dran kamen. Die Arzthelferin hat fast die Polizei gerufen.
Das ist jetzt nicht Dein ernst, oder? Der zweite Punkt mag in dem Moment unangenehm sein. Klar.
Aber DAMIT und DAMIT und DAMIT (das ist nur eine Auswahl!!!) bekleckern wir uns nicht mit Ruhm, sondern mit Blut.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Gratuliere euch beiden zur gegenseitigen ehrlichen Entschuldigung! Wow. Wenn ich euch heute so lese, läuft mir eine Gänsehaut den Rücken runter und ich freu mich unendlich. Danke dafür. Das gibt mir Kraft weiterhin mit Besonnenheit durch situationsgerechte Differenzierung den pauschalisierenden Verurteilungen aus der blaubraunen Senkgrube (hier in Ö stellt sich im Okt die Frage, ob HC Strache auf dem Flüchtlingsboot Bürgermeister von Wien wird) gegenüber zu treten.
Eine Seite tut sich auf, wenn ich die letzten Beiträge lese: wenn nur die Ober-/Mittelschicht und damit wohl die (eher) gebildeten Menschen nach D/Ö kommen - ist das nicht eine Riesenchance? Aber andrerseits: was bleibt denjenigen, die dort bleiben, anderes, als sich mit den Terrorgruppen zu sympathisieren? Deren Hassparolen gegen den Westen und andere Religionen so lange nach zu plappern, bis sie die Hetze glauben? Wenn die besonnenen/gebildeten alle gehen, wer tritt dem Terror dort vor Ort gegenüber? Und ist das Mittelmeer das Ausschwitz des IS?
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Aber andrerseits: was bleibt denjenigen, die dort bleiben, anderes, als sich mit den Terrorgruppen zu sympathisieren? Deren Hassparolen gegen den Westen und andere Religionen so lange nach zu plappern, bis sie die Hetze glauben? Wenn die besonnenen/gebildeten alle gehen, wer tritt dem Terror dort vor Ort gegenüber? Und ist das Mittelmeer das Ausschwitz des IS?
Nik
Da zitiere ich mal aus dem verlinkten Artikel als einen möglichen Ansatz.
Zitat:
Bei der Suche nach den Fluchtursachen fällt sofort auf, dass die mit Abstand meisten Flüchtlinge aus Ländern kommen, die in den letzten 20 Jahren Schauplätze von Kriegen waren: das ehemalige Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Syrien, Äthiopien, Somalia. Nach einer Statistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) waren 2014 die genannten Staaten und ihre Zerfallsprodukte die zehn wichtigsten Herkunftsländer für Asylbewerber in Deutschland. Kennzeichnend für fast alle Kriege in den genannten Staaten sind völkerrechtswidrige Militärinterventionen, zumeist der USA und ihrer Bündnispartner. Das legt die Annahme nahe, dass diese Kriege hauptursächlich für die großen Fluchtbewegungen der Gegenwart sind. Diese Kriege bedeuteten Tod, Verarmung, Anarchie, Zerfall von Gesellschaften, religiös motivierte Massaker und Massenflucht. Nie gelang es, stabile Demokratien einzuführen oder gar Menschenrechte zu sichern. Wer also Massenflucht eingrenzen will, muss in einem ersten Schritt militärische Abenteuer unterbinden und Militärbündnisse wie die NATO auf reine Verteidigungsaufgaben zurückführen. Das Gesagte gilt auch für schwelende Konfliktherde wie etwa Iran oder Ukraine. Wenn auch von dort Flüchtlingsströme einsetzen würden, wäre das allein schon wegen des Bevölkerungsreichtums dieser Länder eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes.
Leidtragende der Interventionskriege sind neben den gepeinigten und entwurzelten Menschen, den Flüchtlingen, insbesondere die Länder in der Peripherie der Fluchtstaaten. Das sind vor allem die ohnehin problembehafteten Staaten des Nahen Ostens und des südlichen Europas. Die USA, gut gesichert durch zwei Ozeane, bleiben von den Fluchtauswirkungen verschont. Ausbaden müssen ihre Kriege andere, auch die Bündnispartner. Der deutsche Beitrag muss deshalb primär darin bestehen, jede politische und militärische Unterstützung für Interventionskriege rigoros abzulehnen und eigene Waffenlieferungen in Krisenregionen einzustellen. Verstöße hiergegen bezahlen wir unweigerlich mit neuen Flüchtlingsströmen.
Außerdem werden wir uns mit dem Gedanken anfreunden müssen, den notleidenden Staaten echte Solidarität anzubieten. Wohlklingende Rhetorik und Almosen werden auf Dauer nicht ausreichen. Auch Entwicklungshilfe in der Form von Absatzmärkten für unsere Industrieprodukte ist keine wirkliche Hilfe für die Menschen, die am Rande des Existenzminimums vegetieren. Wir müssen uns daran erinnern, dass unser heutiger Wohlstand nicht zuletzt auf Kosten der Herkunftsstaaten der uns überrollenden Flüchtlingswellen begründet worden ist. Wir müssen lernen zu teilen. Das ist zwar nicht einfach, aber notwendig. Wenn wir es aufgrund eigener Einsicht nicht schaffen, dann werden sich die Benachteiligten dieser Erde ihren Anteil irgendwann holen. Denn im Vergleich zu früher wissen heute auch die Ärmsten viel über uns und unsere Lebensumstände. Die informierte Weltgemeinschaft wird Ungleichgewichte nicht auf Dauer hinnehmen. Die Alternative ist im Grunde sehr einfach: Entweder wir geben den Armen so viel von unserem Wohlstand ab, dass sie glauben, es lohnt sich, in der Heimat zu bleiben oder, wenn wir dazu nicht fähig sind, dann werden sie sich ihren Anteil bei uns abholen. Diesen Vorgang bezeichnet man verniedlichend als Völkerwanderung.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Hi Franks, es tut mir auch leid. Aber ich bin auch zornig.Zornig auf Menschen die noch immer pauschal Verurteilungen machen, zornig auf die Ignoranz, zornig auf die Politiker.
Vielleicht auch zornig auf mich weil ich ohnmächtig bin etwas dagegen zu tun.
So muss leider weg. swe a.
Kein Ding, wie gesagt ich hätte mit den ganzen Emotionen einfach bis heute früh warten sollen. Tut mir auch leid!
Wirtschaftsflüchtlinge haben meine Solidarität. Ob nun Verfolgung durch Krieg, durch religiösen Fanatismus oder schlichter Hunger die Leute in die Boote treibt, spielt für mich keine Rolle.
Wir Wohlstandsbürger aus der westlichen Welt haben an der Armut vieler Länder eine sehr konkrete Teilschuld. Einen kleinen Einblick liefert zum Beispiel diese TV-Dokumentation aus dem Jahr 2010:
Nach einem sagenhaften Anstieg unseres Lebensstandards in den letzten 100 Jahren leben wir heute massiv über unsere Verhältnisse, während wir andere Gesellschaften übervorteilen. Das kann auf Dauer nicht gutgehen.