Ehe wir uns hier noch mehr im Kreis drehen, lasst uns doch daruber Spekulieren, ob Paula Radcliffe unter den "Sportlern" mit extremen Blutwerten war und nun endlich (?) hopps geht. [...] Mal wieder was etwas spannenderes.
Spannend? Mir kommt das Drehbuch außerordentlich bekannt vor: "Fangt das schwarze Schaf!, Folge 7431".
Es wird im falschen Teich gefischt. Allein die Sportmarketing-Firma ISL hat mindestens 142 Millionen Schweizer Franken Schmiergelder an Sportfunktionäre ausgeschüttet (hier die Liste). Diese Summe ließ sich gerichtsfest dokumentieren, der tatsächlich geflossene Betrag gilt als vielfach höher.
Das geschah nicht heimlich, sondern wurde mit Wirtschaftsprüfern, Anwälten und der Schweizer Steuerverwaltung abgestimmt. Gegründet wurde die Marketingfirma ISL übrigens von einem Deutschen namens Dassler.
Natürlich muss Paula Radcliffe gehenkt werden, die dumme Sau. Aber dann schnell wieder zurück ans Buffet.
Übersetze ich richtig? Vaughters sagt, dass JJ mehr Talent (Empfänglichkeit) für Doping hätte als die genannten anderen Fahrer, die nicht so sehr profitieren würden?
Im Prinzip ja, aber Vaughters weiß natürlich selbst, dass es totaler Schwachsinn ist, den er da verzapft.
Spannend? Mir kommt das Drehbuch außerordentlich bekannt vor: "Fangt das schwarze Schaf!, Folge 7431".
[...]
Natürlich muss Paula Radcliffe gehenkt werden, die dumme Sau. Aber dann schnell wieder zurück ans Buffet.
Nun ja, das wäre schon ziemlich sensationell, wenn sie als Doperin entlarvt würde.
Mir ist jedenfalls fällt kein Fall ein, wo jemand, der sich derart deutlich wie sie gegen Doping und Doper geäußert hat, später selbst überführt wurde.
Zitat:
Zitat von wikipedia
Anti-doping
Radcliffe has frequently made high-profile condemnations of the use of performance-enhancing drugs in athletics. Radcliffe and team-mate Hayley Tullett caused controversy when in the heats of the 5,000 metres at the 2001 the World Athletics Championships in Edmonton; when they held up a sign protesting against the reinstatement of Russian athlete Olga Yegorova after Yegorova had tested positive for the banned substance EPO.
[...]
Radcliffe vowed to continue her fight against drugs in sport after her high profile actions in Edmonton.[109] Since the 1999 European Cup, Radcliffe wears a red ribbon when competing to show her support for blood testing as a method of catching drugs cheats.[107][110]
Radcliffe has advocated a system where first time offenders are banned for four years and any future offense for life. However she felt that in cases like that of Christine Ohuruogu, who missed three out-of-competition drugs tests, that she should be allowed to compete in the Olympics, as the BOA does not allow anyone who has served a doping ban to compete.[112] However, when Ohuruogu admitted to not trying to get to the tests, Radcliffe expressed her disappointment and hoped that it was a lesson learned.[113] When Marion Jones admitted to steroid use, Radcliffe stated that it was good for the sport that Jones was caught and that they had to keep testing and that people being caught is a big deterrent to would-be cheats.[111]
Reflecting upon the scepticism created by incidents of doping, she said "You have to accept the situation...it would be great if we could win the battle against doping and have testing that was 100 per-cent reliable, but I don't think that will happen in my competitive career." She has previously asked for the results of a blood test taken at the London Marathon to be made public, saying that she had "absolutely no objection to my test being released".[114]
Aber gibt's da jetzt was Konkretes?
Ich glaube nicht ...
Ich grübel noch immer über Arnes "arme Sau"...und den Zwang des Dopings und den knallharten Radsport.
Da ich über einen sehr gut befreundeten Profi, der zugegebenerweise (vielleicht durch das fehlende Doping)nicht zur ersten Liga gehört, etwas Einblick in sein Leben habe stelle ich mal folgende Behauptung auf:
wenn man den Jungs mit Anfang/ Mitte/Ende 20 einen gleich gut bezahlten Job im Büro anbieten würde, der dopingfrei sein würde, dann würden sie trotzdem lieber Radfahren. Trotz oder gerade wegen der Härte, dem Schneeregen bei 5-stündigen Ausfahrten, dem Tingeltangelleben, etc. Und trotz der Leistungsanforderung seitens der Teamchefs udn vor allem sich selber.
Warum? Weil das eben die Typen dafür sind, die aus eigenem Antrieb diesen Traum leben ein Profi zu sein. Sie finden es trotzdem geil sich zu quälen, das Training durchzuziehen, sie bis zum Äußersten zu schinden. Und niemand von denen hat dann in dem Stadium noch Illusionen bezüglich des süßen Profilebens, aber ein "normales Leben" will von denen keiner führen.
Ein netter Inneneinblick aus der Leichtathletik ist da auch hier zu sehen: https://vimeo.com/51345348
Und da geht es auch um Spätschäden durch den Sport und trotzdem würden die Athleten es wieder genauso machen wenn der Erfolg da ist.
Sie sind somit schon frei in ihrer Entscheidung und es ist eine sehr bewusste Entscheidung dann das System anzunehmen mit all seinen Härten und auch eventuellem Doping.
Mein Mitleid über die "armen Schweine" hält sich daher sehr in Grenzen. Sie entscheiden sich bewusst für den harten Profisport und dann auch sehr bewusst für oder gegen das Doping.
Und selbst die Wasserträger werden lieber weiter Wasserträger sein anstatt am Schreibtisch zu hocken, oder im Sportgeschäft zu verkaufen, oder oder oder...
Arne, frag doch mal Deine Freiburger Bekannten, ob das- Dopingdruck hin- oder her- für die eine Alternative gewesen wäre. Und ich glaube, Du wirst hinter vorgehaltener Hand die Antwort bekommen, dass man dann doch lieber weiter Rad fährt und eben auch dopt wenn es sein muss um diesen Job zu behalten anstatt ein "normales Leben zu führen".
Und diese Antwort bringt uns dann zu der Frage, inwieweit man dann von "armen Schweinen" oder "Opfern" sprechen kann.
Und nur der Vollständigkeit halber: ich plädiere auch gerne für Strafen gegen die Hintermänner, die Doping aktiv fördern, Mittel beschaffen, etc. Vielleicht sogar noch härtere Strafen als für die Konsumenten. Etwa so wie bei Drogendelikten.
Ich grübel noch immer über Arnes "arme Sau"...und den Zwang des Dopings und den knallharten Radsport.
Da ich über einen sehr gut befreundeten Profi, der zugegebenerweise (vielleicht durch das fehlende Doping)nicht zur ersten Liga gehört, etwas Einblick in sein Leben habe stelle ich mal folgende Behauptung auf:
wenn man den Jungs mit Anfang/ Mitte/Ende 20 einen gleich gut bezahlten Job im Büro anbieten würde, der dopingfrei sein würde, dann würden sie trotzdem lieber Radfahren. Trotz oder gerade wegen der Härte, dem Schneeregen bei 5-stündigen Ausfahrten, dem Tingeltangelleben, etc. Und trotz der Leistungsanforderung seitens der Teamchefs udn vor allem sich selber.
Warum? Weil das eben die Typen dafür sind, die aus eigenem Antrieb diesen Traum leben ein Profi zu sein. Sie finden es trotzdem geil sich zu quälen, das Training durchzuziehen, sie bis zum Äußersten zu schinden. Und niemand von denen hat dann in dem Stadium noch Illusionen bezüglich des süßen Profilebens, aber ein "normales Leben" will von denen keiner führen.
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Und selbst die Wasserträger werden lieber weiter Wasserträger sein anstatt am Schreibtisch zu hocken, oder im Sportgeschäft zu verkaufen, oder oder oder...
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Wahrscheinlich ist das so. Erik Zabel hat z.B. in der Süddeutschen damals zu dem Thema gesagt:
Wieso haben Sie 2007 nicht die ganze Wahrheit erzählt?
Vor allem wollte ich mein Leben behalten, mein Traumleben als Radprofi. Das hat man ja so geliebt, diesen Sport, die Reisen. Dieser Egoismus, der war einfach stärker. Ich wollte weiter fahren.
Die Einstellung ! Eine Dopingmentalität wie sie im Radsport nicht schlimmer sein könnte.
Jefimowa holte am Dienstag über 100 Meter Gold und sagte danach über ihren Dopingfall: "Ich vergleiche das mit Autofahren. Wenn man zu schnell ist, bekommt man ein Ticket und zahlt das."
Also wenn man den verlinkten Artikel liest, kann man schon zu der Auffassung gelangen, dass der Schwimmsport der gleiche versiffte und verkommene Sport ist wie der Profiradsport.
Nachdenklich macht mich der Artikel den "mopson" dankenswerterweise hier verlinkt hat. Vielleicht habe ich auch die falsche Auffassung von Sport. Vielleicht muss man das wirklich nur als Zirkus sehen und kann dann das Thema Doping gelassen betrachten.
Wenn Frodeno und Ryf in Frankfurt bei 40° C den Streckenrekord knacken, wenn ein eigentlich hoffnungsvoller Nachwuchsmann Frederik Funk in Erding die Konkurrenz in den Boden stampft, ist das halt nur eine Zirkusnummer und kein Sport. So gesehen, entspannt man sich, lehnt sich zurück und staunt. Wie über den Tanzbär, der am Nasenring durch die Manege geführt wird, oder den Elefanten der Männchen macht. Den Tourmalet hoch im 35er Schnitt? Ist doch toll. Mit ratiopharms Hilfe ? ...who cares ???
Vielleicht ist auch die Erwartungshaltung bezüglich des Lebens von Werten im Sport völlig daneben ??