Mal abgesehen davon, dass Du so manchem hier vorwirfst ihr Wissen nur aus Zeitungen zu ziehen- was in meinem Fall nicht so ganz stimmt, aber das kannst Du nicht wissen obwohl Du mir das gerne unterstellst- zitierst Du auch gerne mal eben Populärliteratur als Quelle.
Meine Güte! Ja, ich habe jemandem ein Buch empfohlen, das ein Radprofi geschrieben hat. Hätte ich ihn zu Paul Kimmage oder einem Freiburger Mediziner an die Haustür schicken sollen?
Wenn ich sage, manche Dopen schlicht aus Existenzangst, dann bedeutet das nicht, dass alle aus diesem Grund dopen. Es bedeutet ferner nicht, dass sie unter dem Begriff der Existenz genau das verstehen, was ein armer Teufel aus Kenia darunter verstehen wird. Es geht bei den meisten nicht um das nackte Überleben. Auch ein normaler Arbeitnehmer kann bei drohender Arbeitslosigkeit um seine Existenz fürchten. Er sorgt sich dabei nicht um das mögliche Verhungern, sondern um den Verlust der Wohnung, des Autos, des sozialen Ansehens, von Komfort und Gewohnheiten.
Es ist drittens nicht maßgeblich, ob Du in vergleichbarer Situation Existenzängste hättest. Wenn Du das Handeln einer Person verstehen willst, geht es allein darum, welche Ängste sie hatte – und nicht, welche Du zu haben glaubst, wenn Du an ihrer Stelle wärest.
Aber lassen wir es sein, Loretta. Ich habe kapiert, dass Du keinesfalls Verständnis für Jan Ullrich aufbringen wirst. Deine Argumente habe ich verstanden, auch wenn ich manche davon nicht teile. Danke jedenfalls für Deine Mühe.
Meine Güte! Ja, ich habe jemandem ein Buch empfohlen, das ein Radprofi geschrieben hat. Hätte ich ihn zu Paul Kimmage oder einem Freiburger Mediziner an die Haustür schicken sollen?
Wenn ich sage, manche Dopen schlicht aus Existenzangst, dann bedeutet das nicht, dass alle aus diesem Grund dopen. Es bedeutet ferner nicht, dass sie unter dem Begriff der Existenz genau das verstehen, was ein armer Teufel aus Kenia darunter verstehen wird. Es geht bei den meisten nicht um das nackte Überleben. Auch ein normaler Arbeitnehmer kann bei drohender Arbeitslosigkeit um seine Existenz fürchten. Er sorgt sich dabei nicht um das mögliche Verhungern, sondern um den Verlust der Wohnung, des Autos, des sozialen Ansehens, von Komfort und Gewohnheiten.
Es ist drittens nicht maßgeblich, ob Du in vergleichbarer Situation Existenzängste hättest. Wenn Du das Handeln einer Person verstehen willst, geht es allein darum, welche Ängste er hatte – und nicht, welche Du zu haben glaubst, wenn Du an seiner Stelle wärest.
Aber lassen wir es sein, Loretta. Ich habe kapiert, dass Du keinesfalls Verständnis für Jan Ullrich aufbringen wirst. Deine Argumente habe ich verstanden, auch wenn ich manche davon nicht teile. Danke jedenfalls für Deine Mühe.
Verstehen ja, Gutheißen nein, Verteidigen nein, Verständnis zeigen nein.
Meine Kritik an Deiner Buchempfehlung ist, dass sie mindestens so subjektiv ist wie ein Zeitungsartikel.
Glaubst Du allen Ernstes, dass jemand da ehrlich schreiben würde, dass er nur geil auf Erfolg, Ruhm und Geld war und es deshalb getan hat? Dazu gehört schon eine sehr geläuterte Seele und Demut und die haben nur die wenigsten.
Ich bringe nicht nur kein Verständnis für JU auf, sondern für überhaupt keinen dopenden Radprofi. Oder bringst Du Verständnis für Lance Armstrong auf, für den von Dir geschmähten Botero (diese "Flasche" hat ja Jan nicht helfen können bei der Tour und nachher hat er ihn betrogen indem er bei der WM vor ihm war...), etc. Nein, wenn die etwas genommen haben, haben die ja JU betrogen, den Deiner Meinung nach besten Radfahrer seiner Zeit. Wobei Du das ja auch nicht als Trainer beurteilen kannst, sondern Dich auf Aussagen von seinen - nur ein wenig- vorbelasteten Trainern oder Managern verlässt.
Du misst da mit zweierlei Maß- leider.
Nee, zu den Freiburger Medizinern musst Du mich nicht schicken, die werden mir bestimmt auch nicht die Wahrheit über ihre Aktivitäten beichten...
Und Du schriebst nicht, dass manche aus Existenzangst dopen, Du sprachst von einer breiten Schicht an armen Schweinen. Wenn Du damit solche A- Amateure wie z.B. einen Herr Fuhrmann und z.B. die ganze ehemalige Clique von Kriteriumsfahrern aus der Pfalz meinst, von denen dann tatsächlich einige hochgenommen woren sind (google das mal, ich habe seinerzeit diese Herrschaften teilweise erlebt), die haben nicht aus Existenzangst gedopt, sondern weil die glaubten die Tollsten zu sein und gerne jedes WE dann mit einigen hundert steuerfreien Euro nach Hause fuhren um dann nur einen Halbtags- Job schieben zu müssen in dem sie nur ganz normale Menschen waren und nicht die bewunderten Sieger bei den Dorfkriterien. Lass das Wort "arme" in Deiner Beschreibung weg, dann bist Du richtig mit dem Begriff...
Gruß,
Loretta
Loretta, in Deinem letzten Posting ist aus meiner Sicht wirklich jeder einzelne Satz falsch. Ich gebe mich in dieser Abnutzungsschlacht geschlagen und verzichte darauf, alles richtig zu stellen. Es ändert ohnehin nichts.
Um kein schlechter Verlierer zu sein, bin ich gerne bereit, einen Deiner obigen Sätze zu beantworten. Suche Dir einen aus, der Dir besonders wichtig ist. Ich beantworte ihn dann abschließend gerne, aber vor den anderen kapituliere ich.
Loretta, in Deinem letzten Posting ist aus meiner Sicht wirklich jeder einzelne Satz falsch. Ich gebe mich in dieser Abnutzungsschlacht geschlagen und verzichte darauf, alles richtig zu stellen. Es ändert ohnehin nichts.
Um kein schlechter Verlierer zu sein, bin ich gerne bereit, einen Deiner obigen Sätze zu beantworten. Suche Dir einen aus, der Dir besonders wichtig ist. Ich beantworte ihn dann abschließend gerne, aber vor den anderen kapituliere ich.
Lieber Arne, Du kannst nichts "richtig stellen", denn Deine Sichtweise ist auch einfach eine andere.
Dass Du alles richtig stellst, setzt voraus, dass ich alles falsch darstelle/ weiß, etc. und das ist etwas sehr gönnerhaft von Dir formuliert.
Es geht mir auch nicht darum zu gewinnen und Dich als Verlierer darzustellen, immerhin freue ich mich meine Meinung durch eine Diskussion mit Dir darzustellen und vielleicht einige andere auch davon zu überzeugen, dass es immer eine Wahl gibt!
Und das man letztendlich den größten Anteil an einer Entscheidung hat.
Solltest Du wirklich aber eine Punkt von mir "richtig stellen" wollen, dann nimm den mit den armen Schweinen und dem "Armeleutesport Radfahren".
Wenn Du aber z.B. auch mal in Radfahrerkreisen unterwegs gewesen wärst- als Aktiver-, dann würdest Du wissen, dass Radsport kein "Armeleute" Sport mehr ist. Da kannst Du mir aber gerne das Gegenteil beweisen...aber bitte nicht mit Fahrradfahrergeschichten aus den Büchern der Jahrhundertwende oder von absoluten Einzelgängern wie einem Obree...
Eigentlich musst Du nur mal bei einem Radrennen mit Junioren und A/B und C- Klassevor Ort sein, dann siehst Du was ich meine.
Solltest Du wirklich aber eine Punkt von mir "richtig stellen" wollen, dann nimm den mit den armen Schweinen und dem "Armeleutesport Radfahren".
Wenn Du aber z.B. auch mal in Radfahrerkreisen unterwegs gewesen wärst- als Aktiver-, dann würdest Du wissen, dass Radsport kein "Armeleute" Sport mehr ist. Da kannst Du mir aber gerne das Gegenteil beweisen...aber bitte nicht mit Fahrradfahrergeschichten aus den Büchern der Jahrhundertwende oder von absoluten Einzelgängern wie einem Obree...
Eigentlich musst Du nur mal bei einem Radrennen mit Junioren und A/B und C- Klassevor Ort sein, dann siehst Du was ich meine.
Ich sprach davon, dass etliche Radprofis arme Schweine seien. Was darunter zu verstehen sei, habe ich an einem Beispiel erläutert. Du machst daraus die Behauptung, ich würde das Radfahren für einen Armeleutesport halten. Als Gegenbeispiel nimmst Du Junioren, die ihr Material, ihren Wohlstand und dessen Absicherung vom Papa haben. Das ist alles komplett verdreht.
Ein "armes Schwein" ist nicht notwendigerweise jemand, der finanziell arm ist. Im Fall von Paul Kimmage, der mein Beispiel war, habe ich kein Wort über sein Bankkonto verloren. Ich meinte damit jemanden, der sich fortwährend in einer subjektiven Notlage sieht. Vielleicht ein junger Mensch, der ohne vernünftige Berufsausbildung alles auf die Karte Radsport gesetzt hat, und der nach der zweiten miesen Profisaison spürt, dass er keinen Vertrag mehr bekommen wird; der aber kämpft und sich den Arsch aufreißt. Der vielleicht der einzige in seiner Mannschaft ist, der sauber fährt, weil er als einziger noch nicht so lange dabei ist. Der als Helfer für die anderen rödelt und keine Chance hat.
Spitzensportler kommen im Schnitt auf ein Bruttoeinkommen von 1919 Euro im Monat. Nach Abzug von Steuern und Ausgaben für ihren Sport bleiben ihnen durchschnittlich 626 Euro zum Leben. Quelle
Bei den Radprofis kommen die Neoprofis EUR 25.300 Jahresgehalt plus Preisgelder. Das ist sehr wenig, macht sie aber nicht zu armen Schweinen. Sondern die Tatsache, dass sie in der Regel nur eine einzige Chance bekommen. Wenn Du als Jungprofi am Jahresende kein Team hast, dann war’s das mit Deiner Profikarriere, außer Du bist einer der Stars. Es gibt genug andere, die gerne Deinen Job machen, ohne querzutreiben.
Das alles hat nichts damit zu tun, ob der Radsport nun ein Armen- oder Reichensport sei. Es muss nichts mit Geld zu tun haben. Es kann, muss aber nicht. Dabei geht es stets um den Einzelfall, und nicht ob der Sport als Ganzes insgesamt mehr von Reichen oder Armen ausgeübt wird.
Um dem nächsten Missverständnis vorzubeugen. Ich sagte nicht, Jan Ullrich war ein armes Schwein (teils war er es, teils war er es nicht). Es ging allein um das Argument, gedopt würde allein aus Gier oder Geltungssucht. Ich hielt dem entgegen, dass viele arme Schweine am unteren Leistungsspektrum des Radsports aus subjektiv empfundener Notlage heraus dopen, weil sie Angst um ihre Existenz haben (ganz gleich, was man in Schwarzafrika unter einer Existenz versteht). Aus diesem Grund konnte man zumindest in den Neunzigerjahren als sauberer Athlet in der Regel nicht einfach sauber am unteren Rand mitschwimmen. Die Einstiegshürde lag bereits zu hoch.
Wenn Du mir also sagst, ich solle Dir bezüglich des "Armeleutesports" einen Beweis liefern, dann lautet meine Antwort, dass es sich hier um ein Missverständnis handelt. Ich sprach von etwas anderem. Wenn ich beispielsweise sagte, mancher deutscher Hauptschullehrer sei arm dran, dann kannst Du mir nicht entgegenhalten, Deutschland sei doch ein reiches Land. Wir reden da aneinander vorbei. Egal, Schwamm drüber.
Ich habe zwar kein Verständnis für das Doping von Profis, aber dafür ein original Zitat eines ziemlich erfolgreichen Oesi Radpros aus einen Gespräch mit einer Journalistin, die ihn nach dem Rennen aufs D Thema ansprach "lass mich mit der Schei...sse in Ruhe, ich habe eine Familie zu ernähren und meine Kreditraten zu bezahlen ". Das macht es nicht besser oder schlechter, er hätte ja nicht Profi werden müssen und er wusste es sicher auch schon vorher, dass es so laeuft. Wenn es darum geht, dass man quasi zum dopen gezwungen wird, weil es die anderen tun, dann ist es um so wichtiger, dass noch weniger Gnade gezeigt wird und die Strafen noch härter ausfallen. Weil dann zwingt man auch mit seinem eigenen tun wieder andere dazu ebenfalls Waffengleichheit zu schaffen um ne Chance zu haben. Egal wie man es dreht und wendet. Das mit dem Verständnis für diese Jungs wird nicht besser dadurch.
Ich war übrigens nach der Wende bei den entsprechenden Dynamo Leuten in Betreuung und kann gesichert berichten, dass da nach der Wende garantiert nix mehr pauschal an Kinder und Jugendliche gegeben wurde. Ich habe nämlich nicht eine einzige fragwürdige Substanz konsumiert in meiner Zeit dort. Meine Eltern hatten anfangs so eine sorge, dass jedes Medikament von dort vorab von einem befreundeten Apotheker geprüft wurde.
Wieso hast Du überhaupt Medikamente von den Trainern angenommen? Ich frage aus ganz naivem Interesse, ohne Dir etwas unterstellen zu wollen.
Wenn es bei ner Knochenhautentzuendung Diclo gibt, ist das glaube ich nicht ungewöhnlich. Es waren keine Trainer. Grundsätzlich haben da die Sportaerzte und Diagnostiker den Hut auf. Kennst du dich in solchen Strukturen eigentlich aus? Ich frage nur aus naiven Interesse.