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Alt 09.07.2015, 11:20   #137
vherzo
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Registriert seit: 02.05.2010
Beiträge: 186
Zitat:
Zitat von ErikT Beitrag anzeigen
Was ich für mich praktisch mitnehme:
1. Trinken nach Durst
2. (I.d.R.) dazu auch Salz nehmen, z.B. als Tablette. Weiteres Natrium sollte in Gels, Isodrinks etc. drin sein
3. Keine Medikamente nehmen (insbes. keine die die Nierenfunktion beeinträchtigen könnten)
4. Wasser lassen ist ein gutes Zeichen

Vielleicht können die Experten wie Harald und Arne dieses wahrscheinlich stark vereinfachte "Kochrezept" ggf. noch korrigieren und/oder verfeinern - vielen Dank?!

Erik
Ich schlage vor, das zu ergänzen, zusätzlich der Versuch einer absteigenden Gewichtung:

1. Mindestens jeder, der eine Langdistanz plant, sollte sich frühzeitig und regelmäßig (jährlich? oder bei Änderungen des Gesundheitszustandes) ärztlich untersuchen lassen, mindestens Nieren- , Herz- und Lungenfunktion
2. Vor allem vor und während des Rennens keine Einnahme von Medikamenten, die die Nierenfunktion stören können
2. Trinken nach Durst
3. Im Training bei längeren Einheiten unter verschiedenen klimatischen Bedingungen Erfahrungswerte für den eigenen Flüßigkeitsverlust sammeln und sich im Rennen daran orientieren (Wiegen vorher und nachher, Zufuhr und Ausfuhr berücksichtigen)
Ein gewisser, vermutlich zwischen den Individuen unterschiedlicher Gewichts- und Flüssigkeitsverlust im Verlauf einer Langdistanz ist unproblematisch, wenn er zu extrem wird, folgen natürlich Leistungseinbußen

4. Salzzufuhr kalkuliert, zuviel Salz führt zu vermehrtem Durst und damit erst recht zu einem Zuviel an Flüssigkeitszufuhr und damit dem Risiko der gefährlichen Hyperhydratation!!

Wie die Erfahrungsberichte einiger Athleten hier
http://www.slowtwitch.com/News/Athle...furt_5190.html

und hier

http://forum.slowtwitch.com/forum/Sl...rt_P561 2322/

zeigen, und auch Hafu hier schon erwähnt hat, sind auch die Veranstalter in der Pflicht, enstprechend geschultes medizinisches Personal und eine Vor-Ort-Bestimmung der Elektrolyte vorzuhalten. Das können wir Athleten ja durchaus im Vorfeld unserer Wettkämpfe beim Veranstalter abfragen. Fälle von hyponatriämischer Hyperhydratation gab es auch schon bei Wettkämpfen unter eher kühlen Bedingungen!

Eine weitere Möglichkeit wäre das Wiegen aller Athleten vor dem Start um im Notfall schnell eine übermäßige Flüßigkeitszufuhr erkennen zu können.

Eine theoretische Denkmöglichkeit wäre zusätzlich das Aufstellen von Waagen unterwegs für die Athleten, das sehe ich wegen der zu erwartenenden Meßabweichungen bei unterschiedlichen Modellen und falscher Auftsellung eher kritisch.

Der Vollständigkeit halber: das Anlegen eines venösen Zugangs und das Anhängen einer Infusionsflasche ist auch bei überwässerten Athleten richtig - der Zugang dient der Notfallversorgung mit Medikamenten, die langsam tropfende Flüssigkeit sorgt für keinen echten Volumenzuwachs, sondern hält den Zugang offen.

Ohnehin erfüllt m.E. nicht jeder venöse Zugang mit Anlegen einer Infusion gleich den Tatbestand des Doping! In der Notfallversorgung unklarer schwerer akuter Gesundheitsstörungen ist das rasche Anlegen eines venösen Zugangs Standard, um ggf schnell mit Akutmedikamenten reagieren zu können.

Die Notwendigkeit der regelmäßigen ärztlichen Untersuchung sehe ich auch unbedingt in Zeiten der Propaganda "jeder kann eine Langdistanz finishen". Welche physiologische Belastung damit verbunden ist, ist hier schön zusammengefasst:

http://triathlete-europe.competitor....YjBvoqv0w2k.01
__________________
vherzo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.07.2015, 13:43   #138
harryhirsch77
Szenekenner
 
Benutzerbild von harryhirsch77
 
Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 2.057
Zitat:
Zitat von LidlRacer Beitrag anzeigen
@Harry
so lange der Link da steht, empfinde ich so, wie ich's beschrieben hab.
Homo homini lupus.

Hau rein!
__________________
-----------------
Geschichten aus dem Empire - London Calling Blog

-----------------
harryhirsch77 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.07.2015, 15:15   #139
CaraDelevigne
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von dude Beitrag anzeigen
Noakes war mE der Erste, der auf die Problematik hingewiesen hat und dazu auch das Buch "Waterlogged" verfasste.

Vor zwei Jahren schrieb er einen lesenswerten Artikel fuer GFNY:

www.gfny.com/hydration.pdf
genau auf das Buch wollte ich auch noch hinweisen!
Er ist sicher DER Spezialist auf dem Gebiet....!

Er brachte das Hyperhydratationsproblem mit den Marketing Interessen von Gatorade in Zusammenhang! Sehr lesenswert.
  Mit Zitat antworten
Alt 09.07.2015, 15:17   #140
CaraDelevigne
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Uli, das stimmt so nur für kürzere Belastungen und entsprechend kleinere Wassermengen.

Im Kern geht es um Folgendes:

Innerhalb der Zellen befindet sich nur sehr wenig Natrium, außerhalb der Zellen dagegen relativ viel. Das Konzentrationsgefälle zwischen diesen beiden Reservoirs versucht der Körper aufrechtzuerhalten um funktionieren zu können.

Durch das Schwitzen verringert sich die Menge an Flüssigkeit und Salz, die außerhalb der Zellen vorhanden ist. Man nennt es das extrazelluläre Volumen, das hier angezapft wird (Blut, Zellzwischenräume). Die Salzkonzentration in diesem Volumen bleibt dabei ungefähr gleich, weil sowohl Wasser als auch Natrium durch das Schwitzen verloren gehen.

Trinkt der Athlet nun größere Mengen Wasser, erhöht sich die Wassermenge im extrazellulären Volumen wieder, nicht jedoch die Natriummenge. Dadurch sinkt die Natriumkonzentration. Der Körper gleicht das aus, indem er das überschüssige Wasser aus dem extrazellulären Volumen entfernt. Zum Teil über die Nieren, zum Teil aber auch, indem er das Wasser in die Zellen hinein drückt. So wird die Natriumkonzentration im extrazellulären Volumen wieder in den grünen Bereich gebracht.

Allerdings um den Preis, dass in diesem extrazellulären Volumen nun relativ wenig Wasser vorhanden ist. Paradoxerweise führt übermäßiges Wassertrinken zu einem Wassermangel in denjenigen Reservoirs, die für die Schweißbildung zuständig sind.

Kommt der Athlet nun ins Ziel, wie es bei Belastungen von einigen Stunden typisch ist, ist alles okay. Der Körper hat den Salzverlust durch Wasserverschiebungen so ausbalanciert, dass die Salzkonzentration einigermaßen konstant geblieben ist. Problematisch wird es, wenn das Rennen nun weiter geht.

Denn das extrazelluläre Volumen ist nun bereits stark vermindert. Kippt der Athlet nun weiteres Wasser nach, ergibt sich ein starker Verdünnungseffekt für das Natrium. Dadurch wird in hohem Maße Wasser in das Gewebe gedrückt, was man als Hyponatriämie bezeichnet und zu den bekannten Schwellungen des Gewebes führt.

Aus diesem Mechanismus sollen drei Aspekte hervortreten:

1. Der Körper kann über das Durstgefühl Natrium- und Flüssigkeitsschwankungen gut ausgleichen.

2. Dies gelingt jedoch nur bis zu einer gewissen Grenze, die bei langen Belastungen und entsprechend großen Schweißverlusten und Trinkmengen erreicht werden kann.

3. Sind die Grenzen der Regulationsfähigkeit des Körpers erreicht, kann die Balance schnell kippen. Ein bereits stark verringertes extrazelluläres Volumen kann nicht mehr viel "abpuffern". Verdünnungseffekte können sich entsprechend schnell einstellen.

Der Körper enthält ca 180 Gramm Kochsalz. Pro Liter Schweiß können 2 Gramm davon verloren gehen. Manch einer schwitzt 2 Liter pro Stunde. Es liegt auf der Hand, dass bei einer zwölfstündigen Belastung bei 40°C im Körper die Post abgeht.

Grüße,
Arne
Vielen Dank für die Zusammenfassung.

Quelle? Wikipedia?
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Alt 09.07.2015, 15:31   #141
niksfiadi
Szenekenner
 
Benutzerbild von niksfiadi
 
Registriert seit: 11.06.2010
Beiträge: 4.126
Zitat:
Zitat von schoppenhauer Beitrag anzeigen
Wenn es eventuell bei den Ärzten Informationsdefizite gibt, so habe ich Hafu's erste Beiträge verstanden, dann sollte man alles daran setzen, diese möglichst schnell zu beheben. Und wenn durch solche Diskussionen hier der eine oder andere hinzu lernt, ist das hilfreich.

Man sollte das ganze aber nicht zu sehr dramatisieren. 3000 Menschen setzen sich bei einem Wetter, bei dem andere den ganzen Tag die Wohnung nicht verlassen, einem enormen körperlichen Stress aus. Einer hats nicht überlebt. Das ist die ganze Geschichte. So etwas und schlimmeres passiert hundertfach tagtäglich.
Meine Worte Schoppi

Ironman ist nunmal ein Extremsport. So wie Freeriden, Fallschirmspringen, Paragleiten, Wildwasserkajak usw. Ironman ist kein Volkslauf. Und bei Hitze ist das Risiko eben nochmal höher.

Muss ja keiner.

Unabhängig von dieser meiner Meinung tut es mir unendlich leid für die Angehörigen. Dazu möchte ich mich bei Hafu und Arne für die Aufklärung bedanken.

Welche Rolle spielt in dem ganzen denn nun der Zucker und das Kalium (Na-K-Pumpe)? Könnte eine Kaliumzufuhr dazu beitragen, das Na aus der Zelle zu bekommen und Energie rein?

Nik
__________________
Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
niksfiadi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.07.2015, 16:20   #142
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von niksfiadi Beitrag anzeigen
...

Welche Rolle spielt in dem ganzen denn nun der Zucker und das Kalium (Na-K-Pumpe)? Könnte eine Kaliumzufuhr dazu beitragen, das Na aus der Zelle zu bekommen und Energie rein?

Nik
Zucker und Natrium nutzen ein gemeinsames Transportprotein, d.h. eine moderate Natriumkonzentration erleichtert dem Darm die Glucose (also KH-) Aufnahme.

Kalium ist eher ein intrazelluläres Mineral, man schwitzt nur sehr wenig davon raus und es muss nach meinem Kenntnisstand im Sport nicht substituiert werden.
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Alt 09.07.2015, 16:31   #143
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.560
Zitat:
Zitat von CaraDelevigne Beitrag anzeigen
Vielen Dank für die Zusammenfassung.

Quelle? Wikipedia?
Nein, das ist Grundwissen für unsere Sendungen. Da thematisieren wir das hin und wieder. Wenn Du mal im Filmarchiv schaust, findest Du etliche Sendungen zu diesem Thema.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 09.07.2015, 17:18   #144
Road_Runner
Szenekenner
 
Benutzerbild von Road_Runner
 
Registriert seit: 23.11.2009
Beiträge: 837
LINK: Tragedy as young Scot dies after collapsing at end of Ironman contest
Road_Runner ist offline   Mit Zitat antworten
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