Interessant.
Ich habe aber das Glück - und das ist wirklich keine Arroganz, sondern halt auch von der Natur geschenkt - , dass mir sehr vieles sehr einfach fällt:
Das kann aber auch daran liegen, daß Du eine sehr positive Grundeinstellung zu fast allen Dingen hast (Seilspringen mal ausgenommen ). Ich glaube Deine Gläser sind eher halb voll als halb leer.
Auch wenn Deine sportlichen Leistungen in ganz anderen Gefilden liegen als bei mir. ich versuche an die Dinge ähnlich heranzugehen.
Gerade das, was Du über Kundenbeziehungen schreibst, klingt für mich sehr vertraut. Und ich sage mir auch immer, daß bei dem wenigen Training, das ich so mache, ne durchgezogene LD schon ne sehr gute Leistung ist. Da ist die Zeit und Platzierung erstmal nebensächlich.
meinem typischen Aufwand-/erstedrittel-Profil entsprachen. Dieses innere Programm in mir habe ich eigentlich erst im 'Alter' erkannt.
Bewusst wurde es mir schon vor Jahren im Sport. Das das eigentlich in allen Bereichen so ist, wurde mir sehr spät klar.
Das kann natürlich sein, dass man unbewusst die Aktivitäten wählt, von denen das System "weiß", dass man die ohne größeren Aufwand zumindest ordentlich bewältigen kann.
Ist ja auch nur clever, was das Überleben betrifft, denn wäre ich auf Seilhüofen für den Broterwerb angewiesen, wäre der Ofen ganz schnell ausgegangen.
Das kann aber auch daran liegen, daß Du eine sehr positive Grundeinstellung zu fast allen Dingen hast (Seilspringen mal ausgenommen ). Ich glaube Deine Gläser sind eher halb voll als halb leer.
Ich habe es ja schon mal in diesem Thread geschrieben, dass ich mich als eine Kombination aus Hans im Glück, Don Quichotte und Sisyphos bezeichnen würde, daher ist das mit der positiven Grundhaltung nicht unkorrekt - ABER:
Eigentlich bin ich ein fürchterlicher Pessimist oder sagen wir mal so, ich bin extrem gut im Ausmalen von allen möglichen Szenarien.
Das ist übrigens eine ziemlich brauchbare Eigenschaft im Business, weil man da schön verschiedene Möglichkeiten mit seinen Kunden durchspielen kann - und auch im Privaten hat das durchaus seinen Nutzen, denn auch wenn ich hier ironisch immer auf meine "PLÄNE" verweise, so sind sie fast immer Teil von mehreren möglichen Plänen = Szenarien.
Es kommt ja dann lediglich auf die Wahrscheinlichkeit an, die man den einzelnen Szenarien zuschreibt - und da entscheide ich mich als eigentlicher Pessimist lieber für die optimistischen Pläne.
Denn sonst macht man sich das Leben ja permanent madig und muss schlecht gelaunt durch selbiges laufen, weil man dauernd nur das Schlimmste erwartet.
Da halte ich es lieber nach meinem Motto:
Bis zum eventuellen GAU happy sein, danach hat man immer noch genug Zeit Trübsal zu blasen ...
Einen schönen Feiertag an einem kühlen See wünscht: Michel
Ups, habe ganz vergessen, die gestrige Aktivität nachzureichen; man kann sie nicht wirklich Training nennen, denn:
Die gute Stunde auf dem MTB war eigentlich eine Dinge-erledigen-Runde, die ich ein wenig ausgebaut habe, weil das Wetter so schön war.
Und das Schwimmen war selbst für meine Begriffe zu kurz, weil das Freibad um 18.00 Uhr noch so voll war, dass der Feierabendtarif (den ich nicht mal voll bekam, weil der Bademeister mir nicht rausgeben konnte .... ) immer noch zu teuer war:
3,- € für 10min Querfeldeinschwimmen zwischen rasenden Kindern, springenden Jugendlichen und hochschwangeren Frauen - das ist mal ein Wucher!
Immerhin habe ich danach noch mal 10min geduscht, dann war das budgetmäßig ok ...
Heute entspanne ich bzw. widme mich der totalen Eliminierung eines Käsekuchens, den ich gestern gebacken habe - ein Rezept, das ich nun so perfektioniert habe, dass ich ihn in aller Bescheidenheit als besten Käsekuchen der Welt betiteln darf...
Ist nicht meine Meinung, sondern die führender Gourmets der Welt ....
DAS stört mich persönlich enorm, was den Sport betrifft.
Das kann ich auch nur gut nachvollziehen.
Ich denke, in dem was der Captain schreibt, steckt viel wahres drin.
Ein Kumpel von mir ist Moutainbiker und der kann sich so ausbelasten, bis er vom Rad fällt. Wär für mich ausgeschlossen, da ich, bzw. mein Hirn, vorher sagt "STOP- es reicht".
Ich dachte immer, solch eine "Fähigkeit" hat man, oder hat man nicht. Mittlerweile denke ich, dass eine solche Fähigkeit schon damit zusammenhängt, ob man in frühen Jahren schon derart an seine Grenzen gehen musste. Bei Ihm war das der Fall.
Ich kann zwar unheimlich konsequent sein, was mein Training betrifft, sprich es ist mir egal, obs draußen -10 Grad hat, regnet oder schneit. Ich bin heuer im Winter auch schon mal um zwei Uhr früh zu einer Radeinheit aufgebrochen (ob schlau war, sei dahingestellt), da es sich sonst nicht ausgegangen wäre. Jedoch diese Härte zu sich selbst, sich so richtig reinzuhauen und alles aus sich raus zu holen, sei es nun im Training oder Wettkampf, fehlt mir.
Im Training hilft mir hier der Wattmesser am Rad doch sehr um dem etwas beizukommen. Wenn ich einen FTP Test absolviere, dann lass ich einen Kumpel hinten im Windschatten fahren, damit ich mich so richtig ausbelasten kann. Im Training sagt mir dann der Wattmesser, was ich bei Intervallen drauf habe und dies ziehe ich dann durch. Da kann ich mich richtig pushen, um die Werte zu erreichen. Wenn ich nur nach Gefühl gehen würde, würde ich zu luschig trainieren. Das nötige Gefühl, wann man wirklich mal nen schlechten Tag hat und eine Einheit mal lieber sein lässt, braucht man natürlich, eh logisch.
Bei langen Läufen, wo es gegen Ende hin schon schmerzhaft wird, such ich mir immer wieder selbst Ausreden, um kurz stehenzubleiben. Sprich ich drück den letzten Tropfen aus der Blase, damit ein kurzer Stopp drinnen ist. Mit dem hab ich konsequent aufgehört. Klar, piss ich mir nicht in die Hosen, aber wenns nicht wirklich sein muss sag ich mir "Alter, wenn du jetzt stehen bleibst, dann wanderst du auch im Rennen, also durchziehen!".
Im Rennen kann ich mich auf kürzeren Distanz mittlerweile sehr gut pushen, indem ich mich einfach durch Gegner motiviere.
Auf der Langdistanz überleg ich mir schon im Vorhinein motivierende Sprüche oder Gedankengänge, welche ich dann rauskrame, wenns richtig hart wird. Was das ist, muss jeder für sich beantworten. Bei mir persönlich funktioniert folgendes ziemlich gut: Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann hab ich sicherlich die ein oder andere Trainingseinheit absolviert, und habe Frau und Kind zu Hause gelassen. Wenns dann hart wird, werf ich mir das dann vor und sag mir "Wenn du jetzt nicht durchziehst, war das alles umsonst".
Ich hab auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, zu einem Mentaltrainer zu gehen, da war/ist mir jedoch ums Geld zu schade, das werf ich lieber meinem Sohn in die Spardose.
Naja, da waren in meinem Geschreibsel zwar keine wirklichen Tipps drinnen, jedoch kann ich dich beruhigen, du bist nicht allein :-) Und der Nik ist ja scheinbar auch so ein Kandidat.
Naja, da waren in meinem Geschreibsel zwar keine wirklichen Tipps drinnen, jedoch kann ich dich beruhigen, du bist nicht allein :-) Und der Nik ist ja scheinbar auch so ein Kandidat.
Och, ich finde schon, dass da überall was drinsteckt, was man für sich selbst nutzen kann, und sei es nur die Tatsache, dass es noch mehr davon gibt ...
Da fällt mir ein Junge ein, den ich in seinem Alter von 16 für zwei Jahre ein bisserl "betreut" habe:
Der ist immer mal wieder fast vom Spinningbike gefallen, weil er die Intervalle so derart VOLLEKANNE gefahren ist, bis ihm schlecht wurde und er kalkweiß war.
Das waren so Momente, in denen ich erkannte, dass man nicht JEDEM die Vorgabe "All out" machen darf, denn es gibt ein paar, die nehmen das wörtlich und können es auch.
Noch mal zu Wattmesser & Co.:
Weil es mir allgemein darum geht, genau zu spüren, was in mir vorgeht und ich keine Messgeräte dazwischen schalten möchte, habe ich ja schon vor langem den Pulsmesser ausrangiert.
Mit dem Wattmesser bin ich nun ein bisserl hin- und hergerissen, nach dem, was der Captain, Du und andere hier und anderswo geschrieben haben, denn ich versuche eher, eine bestimmte Situation aus dem Training als Benchmark zu nehmen, so wie letzten Sonntag:
Da bin ich auf dem einzigen flachen Stück in meiner Umgebung (ca. 11-12km) 3x acht, 2x 10 und 1x14min gedüst und es war richtig gut, so dass ich das gleich fix memoriert habe.
Das habe ich vor allem hinsichtlich Linz gemacht, da es dort ein Stück auf der großen Straße gibt, wo man sowohl Zeit gewinnen als auch verlieren kann, je nachdem, wie man sich konzentriert.
Diese Sonntagseinheit am Samstag abzurufen, also Gangeinstellung, Trittfrequenz, Belastungsgefühl, ist unsicherer als einem neutralen Wattwert zu folgen; ob es schlechter ist, kann ich mangels Erfahrung mit einem Messgerät nicht beurteilen.
Es ist halt nur so, dass ich beim Schwimmen und Laufen keinen Wattmesser dabei habe, also muss ich hier auch einen "Gefühlswert" aus dem Training als Referenzwert für den WK nehmen, dann kann ich mir das beim Radeln gleich sparen.
Und: Es heißt ja von einigen guten Athleten, dass sie die Wattmesser-Anzeige im WK abdecken, sich also gerade nicht nach einer Zahl, sondern ihrem Körper richten wollen.
Wenn ich allerdings lese, was der Captain damit anstellt, kommt es wahrscheinlich wie immer bei Technik darauf an, wer die Technik wie einsetzt.