Zum Video:
Wir kennen die Wettkampfordnung jetzt nicht. Ich kann jetzt aber nur von meinen bisherigen Wettkämpfen. In Höchstadt wurde in der Ausschreibung explizit auf die Einhaltung der STVO hingewiesen ( http://www.medwork-triathlon.de/wett...ausschreibung/ ) und in Gera war die Radstrecke komplett abgesperrt (eine Autospur der B2). Okay, habe eben geguckt, in Roth wird auch darauf hingewiesen ( http://www.challenge-roth.com/files/...h_ vFINAL.pdf auf dt.). Sieht also erstmal nach Hauptschuld beim Radfahrer aus, der die Strecke durch das Schneiden der Kurve verkürzen wollte und damit aufs Auto draufgeknallt ist. Allerdings fehlen uns für genauere Einschätzungen zuviele Infos.
Zu der Roth-Geschichte: ich bin mir nicht sicher, ob ich die Story richtig verstehe. Eine andere Teilnehmer ist ihm ans Hinterrad gefahren und sie ist deswegen gestürzt? Er hat dann angehalten und ihr geholfen? Das ist wirklich ein interessanter Punkt, wie sich da die STVO verhält. Allerdings müsste man auch hier die Umstände genauer kennen. Da ja Windschattenfahren nicht erlaubt ist, stellt sich die Frage, wie konnte die Fahrerin hinter ihm überhaupt auf sein Hinterrad auffahren? Zeugen gibt es ja offenbar genug. Hat er unerwartet gebremst? Falls ja, Schuld der Auffahrerin, denn sie muss entsprechend fahren, um ausweichen oder bremsen zu können. War sie einfach unachtsam und ist aufgefahren? Auch ihre Schuld. Dass die Polizei das untersucht, okay. Das muss sie auch. Aber dass die Frau - die dem ersten Anschein nach die Hauptschuld trägt - ihn auch noch belangen will, ist lächerlich. Aber vermutlich muss sie es aus eigenem finanziellen Interesse tun. Was dann wiederum traurig ist, denn genau aus dem Grund hat man ja seine Versicherung...
Wenn beide verletzt sind wird gegen beide Ermittelt. Da er nicht verletzt war wird nur gegen ihn ermittelt ob er Verursacher ist.
In Polizei-Sprache oder Juristendeutsch ist das aber dann schon direkt mit dem Vorwurf einer Straftat verknüpft. Das klingt dann für juristische Laien in keinem Fall mehr nach "in dubio pro reo". Emotional ist das alles andere als lustig.
Es ist ausserhalb von Deutschland völlig üblich, dass die WK Strecke nicht (komplett) gesperrt ist und das Rennen im Strassenverkehr läuft. Das schlägt sich teilweise direkt in recht günstigen Startgebühren nieder. Sieht aus als hätte der bedauernswerte Kamerad bei der Wettkampfbesprechung geschlafen.
Hierzulande gilt in der Regel bei Strecken mit Begegnungsverkehr.
"Überfahren der Fahrbahnmitte" - "Rote Karte"
Es ist ausserhalb von Deutschland völlig üblich, dass die WK Strecke nicht (komplett) gesperrt ist und das Rennen im Strassenverkehr läuft. Das schlägt sich teilweise direkt in recht günstigen Startgebühren nieder. Sieht aus als hätte der bedauernswerte Kamerad bei der Wettkampfbesprechung geschlafen.
Hierzulande gilt in der Regel bei Strecken mit Begegnungsverkehr.
"Überfahren der Fahrbahnmitte" - "Rote Karte"
Bei der WK-Besprechung aufzupassen wäre schon wichtig...
Es handelt sich ja auch nicht um irgendeinen AK-Starter...
Der Knabe heißt Gaël Le Bellec...der startet nicht zum ersten Mal bei einem Duathlon...Duathlon-Langdistanz-Weltmeister 2014 beim Powerman in Zofingen
In Zofingen darf man die Fahrbahnmitte auch nicht überqueren, aber macht man ja doch schon mal.
Viel komischer finde ich warum er die Kurve schneiden will, obwohl es gerade aus geht
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
Das Auto kommt zwar recht plötzlich und unvermutet daher. Das täuscht aber glaube ich da man nicht damit rechnet das ein Auto kommt. Wäre es eine ganz normal Verkehrssituation fährt das Auto ganz normal und alltäglich um die Kurve.
Schau dir das Video mal in Einzelbildern an, dann wirst du sehen dass das Auto beim Aufprall so gut wie steht. Der Autofahrer also sogar auf Sicht gefahren ist und sein Fahrzeug rechtzeitig zum stehen gebracht hat, was man vom Radfahrer nicht behaupten kann.
So gesehen ist der Radfahrer in ein "stehendes" Hindernis geprallt, wie man da die Schuld bei anderen suchen kann verstehe ich nicht ganz?!
Ich behaupte nicht, dass der Radfahrer unschuldig an der Situation ist, meine aber dennoch, der Autofahrer hätte umsichtiger sein können. Aus Sicht des Radfahrers handelt es sich eben nicht um eine normale Verkehssituation, sondern um Wettkampf. Oder soll ich jetzt tatsächlich glauben, dass die Mehrzahl der Zeitfahrer stets brems-und reaktionsbereit in jede Kreuzung oder Kurve bügelt. Dann würden wir ja alle ständig aufrecht fahren. Mein Erleben ist ein anderes. Ich zähle mich als mehrfacher Familienvater zu den eher vorsichtigen Fahrern. Im Training riskiere ich nichts und rechne immer mit Fehlern anderer Verkehsteilnehmer. Im Wettkampf aber bremse ich nicht an jeder Kreuzung und schaue, ob von rechts jemand kommt. Und wenn ich mich so umsehe, verhalten sich die Protagonisten um mich herum im Wettkampf sehr ähnlich.
Noch mal zum Video. Der Autofahrer fährt sicher nicht verkehswidrig in den Verlauf der Straße, allerdings hat er doch sicher vorher den Motorradfahrer und den vorausfahrenden Radfahrer gesehen. Die sind ja kurz vor dem Unfall ebenfalls durch die Kurve gefahren. Ein vorausschauender Fahrer hätte ggf. vorher auf der Bremse gestanden und hätte sich vergewissert, dass nichts mehr nachkommt.
Aber wie auch immer, formal gesehen trägt der Radfahrer die Hauptschuld. Ich persönlich mag mich aber nicht davon freisprechen, dass mir das nicht passiert wäre. Allerdings wäre ich lange nicht so schnell gewesen :-)