Noch zweimal schlafen, dann ist Raceday.
Wie geil ist das, oder?
Irgendwann Ende Februar hat’s ‚flutsch‘ gemacht, dieser Wille und diese Freude auf diesen Wettkampf haben sich damals das erste Mal in ihrer ganzen Pracht gezeigt und sind mir glücklicherweise bis heute nicht von der Seite gewichen.
Jetzt endlich ist es so weit und ich freu’ mich, wie ein Kind auf den Weihnachtsmann.
Was kann ich also als Gesamtresümee feststellen?
Ich hatte ab meinen Einstieg in den Sport 2001 folgende Hauptprobleme, die ich meist nur teilweise lösen konnte:
- Rüssel
- Magen
- Auf dem Rad zu wenig gegessen
- Beim Laufen zu viel und falsch getrunken
Rüssel
Darum bin ich zwei Wochen vorher nach Lanza gefahren, darum laufe ich hier mit Schal, Hoody und Jacke rum - jetzt soll der Rüssel mal Ruhe geben.
Magen
Meiner Ansicht/Erfahrung/Introspektion nach liegt dem Magenproblem in erster Linie eine falsche Interpretation der Signale meines Körpers zugrunde.
Oft hatte ich ein Bedürfnis als Durst verstanden und nur Wasser getrunken, anstatt Flüssigkeit UND Essen zu mir zu nehmen.
Ganz einfach deshalb, weil ich kein klassisches Hungergefühl verspürt und keinen Appetit hatte.
Hier rächt sich meine im Alltag sehr sinnvolle Haltung, dass ich nur esse, wenn ich Hunger habe …
Das habe ich im Training bei den Überlängen-Ausfahrten ein bisserl optimiert und hoffe, das auch im WK umzusetzen.
Zu wenig essen auf dem Rad
Daraus resultierten häufig WKs, die ich in der retrospektiven Betrachtung und im Vergleich mit anderen Athleten mit eindeutig zu wenig Energie AUF DEM RAD bestritten habe, was natürlich zu Folgeproblemen beim Laufen geführt hat, vor allem, wenn ich dort zu viel getrunken habe (anstatt zu essen, siehe Magen)
Das werde ich am Samstag so umsetzen:
Gleich nach dem Schwimmen viel essen, denn im Training kann ich auch völlig problemlos mit voller Wampe losradeln.
Danach alle 15min/20min was aufnehmen, also die übliche Empfehlung.
Und in der Wechselzone zum Laufen werde ich zwei Birkenkohletabletten einwerfen, die mir meine Frau eingepackt hat - die sollen den Magen/Darm beruhigen …
Zu viel und falsch trinken beim Laufen
Den besten Lauf hatte ich beim IM Südafrika, als sie das Wasser in kleinen, praktischen Tütchen ausgaben, die Du Dir mit den Zähnen ein kleines Stück aufgerissen hast und die Du dann Schluck für Schluck während des Laufes zwischen der einen und der anderen Station auszuzeln konntest - genial.
Außerdem: Ich habe dort kaum Cola getrunken, sondern meine Energie über Gels bezogen.
Konsequenz: Dauernd, aber nicht viel zu trinken - keine Cola, und wenn, dann erst auf den allerletzten Kilometern.
Ausblick auf das Rennen:
Ich hoffe, ich kann halbwegs gut schwimmen, denn ich bin ein wenig irritiert, dass meine Schulter sich im Bereich des Schlüsselbeins in den letzten Tagen so stark bemerkbar gemacht hat, aber grundsätzlich passt das (Danke an HaFu für die kompetenten Worte!).
Danach hoffe ich, dass die Beine da sind, allerdings idealerweise nicht von Beginn an, sonst verpfeffere ich unter Umständen meine Power zu früh, sondern am besten Stück für Stück ab den Feuerbergen.
Sollte das der Fall sein, kann es sein, dass ich meine Renntaktik alles einem für mich geilen Radsplit unterordne, denn ich behaupte mal, dass ich auch danach noch irgendwie unter 3.37 beim Marathon kommen sollte.
Wenn ich „normal“ radle, dann möchte ich eine ordentliche Laufzeit erzielen (vorausgesetzt, mein linkes Knie macht mit), sofern ich eben es schaffe, dass sich mein Magen erst gar nicht aufregt. Denn der war beim Laufen bei jedem WK ab KM10-20 der Limiter (ab HM wird’s ja generell anstrengend), es waren weniger die Beine (bei halbwegs guter Vorbereitung natürlich)
Im Training konnte ich diese Begrenzung schon allein durch das Essen eines Apfels (ohne Schale) ein Stück weit verschieben - hier werde ich versuchen, mich an die „Taktik“ aus Südafrika zu halten.
Ein kleines Thema gibt es noch: Meine Laufschuhe.
Ich überlege mir, nach dem Halbmarathon die Schuhe zu wechseln, denn die einen Free (3.0) bin ich bisher nur über kürzere Strecken gelaufen, die anderen (5.0) haben bei meinen „langen“ Läufen recht gut funktioniert. Aber das ist nur eine Minute „Verlust“ beim Laufen bei KM22 - da tut mir eine kleine Pause sicherlich gut.
Zusammengefasst kann man sagen: Ich bin ein wenig der „Stadler für Arme“.
Wenn „alles“ passt, wird’s super, aber wehe, es fehlt was, dann geht’s in die Hose…
In diesem Sinne: Samstag wird super!
