Für mich liegt der wesentliche Unterschied darin, dass, anders als bei den bekannten Dopingmethoden, eben kein Stoff in den Körper eingebracht wird, der die Reaktion bewirkt. Nach den aktuellen Erkenntnissen beruht die Wirkung auf der Reduzierung des Sauerstoffs. Es wird also kein Stoff in den Körper eingebracht, sondern es wird ein Mangelzustand erzeugt, auf den der Körper reagiert.
Richtig. Habe auch nichts anderes behauptet. Es wird eine äußere Situation geschaffen.
Zitat:
Zitat von Matthias75
Soweit ich das bei Höhentraining verstehe, wird zwar ein Prozess im Körper ausgelöst. Den Prozess an sich muss für Körper ohne Hilfe hinbekommen, d.h. es wird eben kein Einfluss auf die menschliche Physiognomie genommen.
Sehe ich anders. Der Körper reagiert auf das verminderte Sauerstoffangebot mit vermehrter Produktion von Erythrozyten. Ansich ein normaler physiologischer Prozess. Hier wird dieser, wie gesagt, jedoch durch künstliche Bedingungen ausgelöst. Ein physiologiyscher Prozess wird initiiert, der sonst nicht stattfinden würde.
Richtig. Habe auch nichts anderes behauptet. Es wird eine äußere Situation geschaffen.
Dann sind wir uns da ja einig .
Zitat:
Zitat von achnee
Sehe ich anders. Der Körper reagiert auf das verminderte Sauerstoffangebot mit vermehrter Produktion von Erythrozyten. Ansich ein normaler physiologischer Prozess. Hier wird dieser, wie gesagt, jedoch durch künstliche Bedingungen ausgelöst. Ein physiologiyscher Prozess wird initiiert, der sonst nicht stattfinden würde.
Ein Prozess, der auf Meereshöhe nicht ausgelöst werden würde, das ist richtig. Sobald man sich aber entsprechende Höhenlagen begibt, laufen diese Prozesse auch in der Natur ab.
Für mich ist Doping eine Methode oder ein Mittel, dass eben im Körper Prozesse anstösst, auslöst oder bewirkt, die in der Art, in der Geschwindigkeit oder in der Intensität nicht ablaufen würden. Die Prozesse, die durch EPO, Anabolika etc. ablaufen, laufen, bis zu einem gewissen Maß, auch in einem normalen Körper ab. Nur in wesentlich geringerem Maß, in einer deutlich langsameren Geschwindigkeit oder nicht in der Intensität. Die Dopingmethoden, die mir auf Anhieb einfallen, zielen alle darauf ab, diese Prozesse im Körper derart zu manipulieren, dass sich der Körper schneller an eine höhere Belastung anpassen kann, schneller Muskel aufbauen kann, den Hämatokritwert auf ein unnormales Maß anzuheben etc.. Es wird also direkt in die physiognomischen Prozesse eingegriffen, teilweise auf sehr gefährliche Weise, weil die körpereigenen Prozesse und Schutzmechanismen außer Kraft gesetzt oder gestört werden.
Und hier sehe ich den Unterschied: Der Anpassungsprozess im Körper wird zwar durch das Höhenzelt ausgelöst. Zwar auf nicht ganz natürliche Weise, sonder auf eine "naturähnliche" Weise, aber er wird lediglich ausgelöst. Soweit sind wir uns ja auch einig. Anschließend wir der Prozess aber in keiner Weise gestört, gefördert oder manipuliert. Der Körper wird also nicht bei seinem Anpassungsprozess gestört, da kein Eingriff in die Anpassungsprozesse des Körpers erfolgt. Und daher sehe ich es nicht als Doping an.
Klar ist es eine sehr seltsame Trainingsmethode, mit der sich viele nicht anfreunden können. Allein das klassische Höhentraining ist vielen suspekt, weil der Erfolg zweifelhaft ist. Man kann sich sicher fragen, ob der Aufwand nicht etwas zu weit geht v.a. für Hobbysportler. Vielleicht sieht man die Teile aber auch in Zukunft öfter in den Zimmern der Triathleten rumstehen....
Das sehe ich anders, das gleiche gilt für Alkohol, der in bestimmten Sportarten trotzdem verboten ist.
Auch in diesen bestimmten Sportarten gibt es kein völliges Verbot, sondern nur im Wettkampf, und dort mit einem vernünftig erscheinendesn Grenzwert (0,1 Promille), der mit einem Bier zum Abendessen am Vortag wohl nicht kollidiert, aber gleichzeitig keine relevante Wirkung erwarten lässt.
Wenn ein Koffeingrenzwert den Kaffee zum Frühstück vor dem Wettkampf und auch etwas umfangreicheren Kaffeekonsum am Vortag zulassen soll (und ich denke, das sollte er), wird er aber verhältnismäßig etwas höher liegen müssen. Dabei ist eine gewisse Wirkung wohl nicht auszuschließen. Ich finde das aber nicht schlimm.
Ich habe die Argumente beider Seiten verfolgt
...
Folgendes Fazit sehe ich für mich persönlich:
5. Ich schätze aims als fairen Sportsmann. Ich freue mich darauf, mehr über die Erfahrungen zu lesen, die er mit dem Zelt machen wird (falls sich überhaupt spürbare Effekte ergeben). Von Doping ist er mit oder ohne Zelt so weit entfernt, wie man nur sein kann. Er verwendet das Zelt im gleichen Sinne, wie wir koffeinhaltige Gels, Latex-Schläuche und schnelle Reifen verwenden. Wäre so ein Zelt verboten, würde er es niemals verwenden, da bin ich ganz sicher.
Bis hierher stimme ich dir zu. Ab 5 ist alles Spekulation. Ich kenne aims nicht und sehe das Höhenzelt eben auf einer anderen (legalen) Stufe als Reifen oder Koeffeingels. Und warum sollte ich glauben, dass er das auch nicht machen würde, wenn es verboten wäre? Weil er aims ist? (no offense) Ich sehe das einfach differenzierter und schaue genauer hin und nicht nur "verboten/nicht verboten".
Aber der Thread war lehrreich, da ich ja eben nicht die Meinung der Mehrheit teile (s. Umfrageergebnis)
Ich komme noch mal auf meine Frage zurück, die meines Erachtens eine sehr einfache Beurteilung eines Mittels in Bezug auf seine Kompatibilität mit dem "Spirit of the Sport" ermöglicht.
Ich hatte zunächst gefragt: Was wäre, wenn alle Triathleten das anwenden würden?
Dabei hatte ich noch offen gelassen, wie das mit den Kosten aussieht, und ob/wie man alle dazu bringt, dieses Mittel tatsächlich anzuwenden.
Jetzt habe ich die Frage präzisiert: Was wäre, wenn alle Athleten einer Sportart (z.B. Triathlon) das Mittel kostenlos zur Verfügung gestellt bekämen und nach Belieben anwenden (oder auch nicht anwenden) dürften?
(Das ist natürlich rein hypothetisch. Wer das bezahlt und evtl. Ressourcen- und Energieverschwendung bleiben unberücksichtigt.
Finanzieller Nutzen durch Weiterverkauf/-Vermietung wird ausgeschlossen.)
Normalerweise kann man ja eigentlich nichts dagegen haben, wenn man etwas umsonst zur Verfügung bestellt bekommt.
Wenn wir (mehrheitlich) aber trotzdem bei der einen oder anderen Sache ein Problem damit hätten, dass sie jeder anwenden kann, muss wohl etwas an der Sache gehörig stinken.
Ich denke, bei allen aktuell unzweifelhaft als Doping eingestuften Sachen wären wir uns ziemlich einig, dass es ziemlich ungut wäre, wenn die jeder einfach so nutzen könnte.
EPO für alle?
Lieber nicht!
Bluttransfusionen bis zum Abwinken?
Nein danke!
Lecker Xenon einatmen?
Lass mal!
Echtes Höhentraining?
Warum nicht? Ist doch schön in den Bergen.
Höhenzelt / Unterdruckkammer in jedem Schlafzimmer?
Was soll der Scheiß?
Ich lobe mich nur ungern, aber ich finde, die Frage funktioniert prima!
Ich sehe das einfach differenzierter und schaue genauer hin und nicht nur "verboten/nicht verboten".
Ich denke, Du kannst getrost davon ausgehen, das die anderen Diskussionsteilnehmer ebenso differenziert und vielschichtig abwägen, wie Du das für Dich in Anspruch nimmst.
Dass Du genauer hinschaust als die anderen hier: Das glaube ich nicht, denn Du kennst weder aims persönlich noch kennst Dich mit Hypoxiezelten aus. Insider- oder Detailwissen war in Deinen Postings zu Hypoxiezelten bisher für mich nicht erkennbar. Du hast einfach nur Deine persönliche Meinung vertreten, das ist alles.
Wenn wir (mehrheitlich) aber trotzdem bei der einen oder anderen Sache ein Problem damit hätten, dass sie jeder anwenden kann, muss wohl etwas an der Sache gehörig stinken.
Es bedeutet lediglich, dass manche diese Sache nicht nutzen wollen. Mehr nicht. Daraus lässt sich in meinen Augen nicht ableiten, dass es sich um eine sportlich unanständige Sache handelt.
Würde zum Beispiel jedem kostenlos ein Walser-Rad mit 30 Zentimeter Überhöhung vor die Tür gestellt, würde viele trotzdem gern darauf verzichten, weil ihnen diese Sitzposition zu anstrengend ist. Das bedeutet aber nicht, dass man diese Räder verbieten müsste.
Es bedeutet lediglich, dass manche diese Sache nicht nutzen wollen. Mehr nicht. Daraus lässt sich in meinen Augen nicht ableiten, dass es sich um eine sportlich unanständige Sache handelt.
Würde zum Beispiel jedem kostenlos ein Walser-Rad mit 30 Zentimeter Überhöhung vor die Tür gestellt, würde viele trotzdem gern darauf verzichten, weil ihnen diese Sitzposition zu anstrengend ist. Das bedeutet aber nicht, dass man diese Räder verbieten müsste.
Dachte mir schon, dass wieder irgendwelche absurden Gegenbeispiele kommen.
Passender wäre hier:
Jeder der will, bekäme kostenlos eine Zeitfahrmaschine seiner Wahl - natürlich perfekt auf seine Bedürfnisse eingestellt.