Nachdem meine Saisonziele ja ziemlich höhenmeterlastig aussehen und ich letztes Jahr die Erfahrung gemacht hab, dass man sich an die leicht angepasste Fahrweise am Berg ggf auch mal etwas gewöhnen sollte, hab ich mir vorgenommen min ein Programm in der Woche entsprechend zu machen. Gestern war es dann soweit.
Morgens war es nass, also wollte ich es nach der Arbeit angehen. Der Plan war 1000HM zu machen, was in Berlin ja nicht so einfach ist und am Stück natürlich garnicht geht. Der höchste Anstieg ist rd. 80HM hoch, ist allerdings ein schmaler, ausgewaschener Lehmpfad auf einer Wiese und bis zu 30% steil. Bei Nässe also unbefahrbar.
Natürlich fing es nachmittag an zu regnen.
Also musste ich den Konkurrenzhügel befahren. Den, den man auc bei der BerlinerWinterDuathlonWeltmeisterschaft überfahren muss. Allerdings nicht einmal, sondern 23mal.

Immer hoch, direkt drehen, runter und sofort den nächsten. Machte rd. 2min Last und 1min Pause. Der Boden war gut durchgeweicht, aber wenigstens von oben trocken. Ich sah also scho nach dem ersten aus wie ein Schwein.
Habs so gemacht, dass ich beim ersten Maß genommen hab und einen Gang suchte, mit dem ich rd. 350W im Mittel fahren musste bei einigermaßen gleichmäßiger Fahrt. Passte ganz gut, also musste ich für das gesammte Programm nicht mehr schalten. Nicht auf die Uhr schauen, nicht auf den Wattmesser... Nur ab und zu auf den Höhenmesser, wie der Fortschritt Richtung der 1000HM Marke war.
Nach rd. 10 Wdh wurde es dann dunkel im Wald. Besonders also bei der Abfahrt dann "spannend" in Verbindung mit "nass". Irgendwann roch es auch massiv nach Wildschwein... kein Wunder, wo die in der Nähe der Piste ihre Lieblingswühlstellen haben (nicht umsonst heißt eine Badestelle in der Nähe "Saubucht").
Aber der Gang tritt sich gut den Berg hinauf, wobei so einer RunterrollPause irgendwie nicht so cool ist. Gefühlt lockern sich die Beine in der Pause immer besser, wenn man locker weitertreten kann.
Beim letzten dachte ich dann, dass ich Regentropfen im Scheinwerferlicht sehe. Bevor ich mir darüber Gedanken machen konnte wurden die Tropfen weiß und reichlich so dann ich dann im Hagel/Schneesturm heimfahren konnte und innerhalb von Sekunden nicht nur dreckig war, sondern auch komplett durchnässt. Vermutlich dachte die Wildschweine ich gehöre zu ihnen und haben mich deshalb schön weiterfahren lassen.
Auswertung daheim: 358W im Mittel für die Anstiege, die in Summe rd. 46min dauerten. Im Zusammenhang mit der kurzen Pause fand ich das ganz gut. Zumal der Anstieg nicht gleichmäßig ist, sondern "etwas" mit der Steigung variiert, so dass da auch einige Passagen "Überlast" dabei sind.
Heute Nachmittag dann der Versuch von 90min SST - Also sogenanntes Sweetspottraining, wo man versucht so um die 90% der Schwellenleistung zu fahren, was angeblich einen besonders guten Trainingseffekt auf die Schwelle hat. Schaun wir mal. So um die 290W sollten es also sein.
Die Zeitfahren letztes Jahr hab ich übrigens bei Dauern um die 45min mit unter 300W gewonnen. Je nach Strecke ergab das aufm TT Bike dann so knappe 45-46kmh auf profilierter Strecke. Jetzt also 90min lang im Training. Ich bin ja schon gespannt, wie das so aufm TT Bike läuft wenn das Wetter irgendwann mal wieder danach ist.
