Mit Anfang / Mitte 20 fährt man regelmäßig Top 10 Platzierungen ein bei IM und Challenge Rennen Ein. Man weiß, dass man weiter kommen könnte, wenn man die Möglichkeiten hätte. Die Jungs lieben den Sport.
Top10 im Ironman kann man teilweise erreichen, wenn man 30+ Minuten hinter dem Sieger ins Ziel kommt.
Wer gerne Vollzeittriathlet sein will, soll es eben probieren.
Wen ich einen Radshop eröffnen will, muss ich entweder die Kohle dafür haben, oder einer Bank plausibel erklären können, warum sie mir das Geld dafür vorstrecken sollen. So ist das Leben.
Vielen Dank, Flachy, dass du die Langeweile hier im Forum vertrieben hast!
Deine Wortwahl zu benutzen hätte ich mich ehrlich gesagt nicht getraut (und hab' auch schon geahnt, welche Reaktionen dies hervorruft), aber inhaltlich steckt in den Aussagen mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit.
Natürlich hat auch Arne Recht, wenn er schreibt, dass es kaum einen Beruf gibt, in dem das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag so schlecht sind, wie bei Triathlonprofis, obgleich mir schon einige Berufe mit schlechteren Arbeitsbedingungen und ähnlich schlechter Bezahlung einfallen würden (Altenpflegerin, Krankenschwester im Schichtdienst, Erzieher, Physiotherapeuten im Angestelltenverhältnis (zu letzteren hatten wir doch erst einen Thread hier)).
Allerdings: jeder kann frei entscheiden, womit er sein Geld verdient!
Daher ist Mitleid sowohl für den Triathlonprofi ebenso wie für die Altenpflegerin eigentlich fehl am Platz.
Viele Triathlonprofis aus der zweiten Reihe machen das, wofür Age-Grouper wie Flachy oder ich zum Teil sogar Geld ausgeben und unsere Freizeit "opfern" müssen (Ich habe "opfern" in Anführungszeichen gesetzt, weil es ja kein Opfer ist, wenn der Sport einem Spaß macht)
Auch die Athleten, die Arne im Las Playitas beschrieben hat, die im Morgengrauen losrennen (vermutlich trotzdem immer noch zwei Stunden später aufstehen und mit dem Training beginnen, als es Flachy zu tun pflegt ) machen es letztlich aus Spaß und Leidenschaft. Wenn manche Spnsoren auch noch bereit sind, dafür Geld auszugeben: umso besser für sie (wenngleich es für viele von Ihnen eine Einbahnstraße ist und die Aufwandsentschädigung ihrer Sponsoren ein langfristig gefährlicher Verstärker in der persönlichen Wohlfühlzone zu bleiben mit Trainingscamps in den schönsten Regionen der Welt, statt sich einzugestehen, dass das perönliche Talent letztlich für eine Karriere als Triathlonprofi nicht ausreicht.)
Ich sehe hier auf Fuerteventura morgens um 7 Uhr die mageren Athleten im ersten Licht ihren 20 km Nüchternlauf absolvieren, mittags sind sie auf dem Rad, nachmittags beim Schwimmen und danach im Kraftraum. Um 20 Uhr kommen sie ausgemergelt zum Abendessen und fallen danach ins Bett. Das ist der Alltag.
Um ehrlich zu sein, hält sich mein Mitleid dabei auch sehr stark in Grenzen, wenn ich so etwas lese.
Natürlich ist es ein "hartes Brot", wenn man versucht, aus seinem sportlichen Hobby seinen Beruf zu machen. Das kann und wird natürlich nicht jeder schaffen. Aber die meisten, die sich drauf einlassen, sollten wissen was es bedeutet. Man ist nur einer von vielen, die es versuchen, und nur die Besten schaffen es dann auch.
Da können doch die Jungs von der Power Horse Truppe froh sein, dass sie 2 Jahre einen solventen Sponsor an ihrer Seite hatten.
Wenn dieser sich dann (aus welchen Gründen auch immer) aus dem Sponsoring zurückzieht, dann kann man es ihm doch nicht noch übel nehmen. In der "freien Wirtschaft" verhält es sich doch nicht anders, im Gegenteil.
Und dieses Gejammer, dass die Triathleten doch immer so viel leisten müssen und unterm Strich doch nichts dafür bekommen.
Am liebsten wird dann auch noch auf die Fußballprofis verwiesen, die dagegen im Schlaraffenland leben und im Gegensatz zu Triathleten fast gar nix leisten müssen. Habt ihr ne Ahnung, wie viele hier durchs Raster fallen?? Zig-Tausende die es versuchen, vielleicht sogar Hunderttausende (weltweit), denn bis nach ganz oben schaffen es doch auch hier nur die wenigsten. Und der große Rest, der es nicht schafft? Von denen hört und sieht man nix und die müssen es auch irgendwann einsehen und versuchen auf andere Art ihre Brötchen zu verdienen. That's life!
Allerdings: jeder kann frei entscheiden, womit er sein Geld verdient!
Ja. Von den Leuten aus dem Powerhorse-Team hat sich auch niemand beschwert, oder hast Du dazu etwas gelesen? Es geht wohl eher darum, dass flachy sinngemäß sagt, dass diese Möchtegerns und "Freizeitoptimierer" kein Sponsoring verdient haben, oder mit anderen Worten, keine echten Profis seien.
Dem halte ich entgegen, dass es sich aus meiner Sicht sehr wohl um Profis im besten Wortsinn handelt. Im Fußball würden wir auch nicht nur die besten 20 Bundesligaspieler als Profis anerkennen, und alle anderen als als Freizeitoptimierer bezeichnen.
Ich gehe davon aus, dass Du nichts darüber weißt, wie solvent der Sponsor war oder nicht war.
Haha, da muss ich dir ausnahmsweise mal recht geben. Hab keine Ahnung wie solvent der Sponsor war und ich weiss auch nicht was er für seinen Namen hat springen lassen.
Aber wenn ich 2 Jahre mit ein paar anderen Jungs zusammen unter der Flagge von "Power Horse reite" und sogar mein Team danach benenne, dann würde ich das nicht umsonst (im monetären Sinne) machen. Auch wenn du mir das hier gerade suggerieren willst.
Und wenn dem so ist bzw. war, muss ich leider noch mehr an ihnen zweifeln.
Nette Darstellung der Sportler aus den olympischen Disziplinen und deren Geldsorgen bzw. Problematik.
Ein größeres Problem im Triathlon ist die sehr hohe Leistungsdichte im "Amateur-Bereich", welche enorm viele Aspiranten auf die Sponsoren präsentiert. Somit entsteht ein Teufelskreis bzw. Dumping was Sponsoring angeht. Des weiteren die inflationäre Entwicklung der IM bzw. Challenge Rennen - vor 2000 gabs grade mal 10 IM Rennen pro Jahr, 2015 sind es 41. Und dann noch 7 Challenges lang. Die 70.3 bzw. Mittelstrecke noch gar nicht gezählt.
Power Horse hin oder her - ich halte die Teams in einer Individualisten-Sportart für wenig sinnvoll. Siehe Commerzband, später Dresdner Kienbaum etc. Außer gemeinsam trainieren machen die ja wenig was zusammen bzw. gibts ja keine Team-Wertung oder sonstiges.
Ich denke, es gibt eine klare Reihenfolge. Mindestens gute Leistung bringen und dann nach Sponsoren suchen. Wenn ich die zahlreichen Versuche aus der zweiten, dritten oder vierten Reihe sehe, die vollkommen unbekannt sind und mit einem Top 10 Platz beim Dorftriathlon glauben, dass sie jetzt zur Werbeikone werden und sich doch Sponsoren locker finden lassen, dann haben sie leider den Schuss nicht gehört. Das interessiert schlicht niemanden.
Jeder, der nicht extreme talentiert ist, sollte immer noch ein "normales" berufliches Standbein aufbauen. Ansonsten kann man auch Roulette spielen.
Letztlich bleibt auch die Frage, was ein echter Profi auf der Langdistanz bieten muß. Durch die Zahl der Rennen ist eine top 10 Platzierung auch für fleißige und durchschnittlich talentierte Sportler noch erreichbar. Wenn darüber das lokale Käsblatt berichtet, ist es schon toll. Werbewirksamkeit für einen Sponsor ist fast gleich Null. Das wird bei einer Gruppe Triathleten in einem Team nicht unbedingt besser.