Beispiel: Bloß weil viele Einbrüche nicht aufgeklärt werden, heißt es nicht, sich mit Einbrechern arrangieren zu müssen (soll keinen Bezug zu Muslimen oder sonstigen Fremden haben). Genauso: auch wenn Parallelwelten nicht ganz zu verhindern sind, kann man sich bemühen, entgegenzuwirken. Mindestanforderungen wie Spracherwerb, normale gesellschaftliche Teilnahme und Einschränkung alles Religiösen auf die privaten vier Wände konsequent durchzusetzen wären schon ein großer Schritt - auch wenn erst mal vielleicht nur 5 % weniger in die Parallelwelt abdriften.
Das ist ja auch richtig. Also mehr Geld in die Bildung.
Es ist aber ein Unterschied, ob ich Menschen dauernd damit konfrontieren, du darfst dies oder das nicht (Kopftuch tragen usw.), das ist hier nicht gerne gesehen, ....
oder ob ich es den Menschen selber überlasse, bzw. in ihre bildung inverstiere als Staat, dass sie irgendwann selber drauf kommen, dass Patriachat doof ist.
Dass es dann immer noch 5% der dritten Generation gibt, die wieder einen Rückschritt macht, das ist auch ganz normal. Die vielleicht wieder konservativer als ihre Eltern oder Großeltern sind, das hat aber auch wieder mit Islam nichts zu tun, diese Menschen gibt es auch unter Christen oder sonstigen REgligionen, Weltanschauungen oder was auch immer.
Was PEGIDA macht ist zu sagen: "Ihr seit Scheiße, Euch will hier keiner, (mal sehr überspitzt ausgedrückt) "und das ist nicht der richtige Weg, mit dem Problem zu Rande zu kommen.
Wenn von Grundwerten die Rede ist, denke ich an die in der Verfassung in Grundrechten ausformulierten Grundwerte, denen Deiner Ansicht nach die Duschgel Geschichte widersprach. Leider gibst Du dazu keine Begründung und ich kann Deine Verknüpfung nicht nachvollziehen. Sorry.
O.k., die Beispiele waren sicher ohne Begründung. Es geht mir aber auch um mehr als die Grundrechte in der Verfassung. Der Grundwert der Toleranz ist für mich grundsätzlich beidseitig, und beinhaltet auch Respekt vor dem Anderen, und eine Bescheidenheit, die es verbietet, seine Werte als Minderheit der Mehrheit aufzuzwingen, bzw. zu erwarten, daß die Mehrheit im öffentlichen Leben alle Werte einer Minderheit berücksichtigt. Wenn ich irgendwo in der Fremde leben will, muß ich mich an die Grundregeln des Umgangs in der Öffentlichkeit anpassen, und habe kein Recht zu fordern, daß die empfangende Gesellschaft alle meine Befindlichkeiten berücksichtigt. Als Nichtraucher gehe ich halt nicht in voll verrauchte Kneipen - kann aber nicht verlangen, daß mir zuliebe alle eine Stunde lang in der Kneipe nicht rauchen. Zu Hause kann ich aber sehr wohl die Gäste, die rauchen wollen, rausschicken.
Wenn die Mehrheit anfängt, solchen unberechtigten Forderungen nachzugeben, gibt es seine Grundwerte auf - im Falle des Duschgels z.B. die Freiheit, ein Produkt nach Belieben zu dekorieren. Es klingt vielleicht überzogen, aber Selbstzensur ist ein erster Schritt, der den Weg in eine unfreie Gesellschaft ebnet.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Mir fehlt das Verständnis, wieso man keine 2. Gabel da hin legen kann.
Wenn es so einfach ist, dass sich alle Menschen wohl fühlen, durch ein 2. Gabel.
Man kann eine zweite Gabel hinlegen - als Gefälligkeit, wenn einer drum bittet. Mir geht es aber darum, daß der Kollege nicht darum bat, sondern empört war, das es nicht automatisch gemacht wurde; er hat gefordert. Letzteres ist anmaßend und unverschämt in meinen Augen. Wenn er ein Problem hat, holt er sich halt eine zweite Gabel - dann sind auch alle glücklich.
Zitat:
Zitat von MattF
Da deine Tochter aus aber nicht aus religiösen Gründen, nur im Bikini rum läuft, hinkt der Vergleich.
Ob die persönlichen Gründe religiös oder geschmacklich oder praktisch motiviert sind, ist in diesem Kontext egal; religiöse Motivation für rational nicht begründbare Wünsche ist nicht höher zu bewerten, als andere persönliche Beweggründe. Religion hat Privatsache zu sein, und in der Öffentlichkeit hinter Anforderungen für ein angepaßtes Verhalten zurückzustehen. Die Pastafarianer zeigen die volle Absurdität solcher religiöser Begründungen.
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Das ist ja auch richtig. Also mehr Geld in die Bildung.
Es geht nicht so sehr um Geld, sondern darum, daß alle Kinder die gleiche Bildung bekommen - und das ist nicht gegeben, wenn einige mit religiösen Vorwänden aus Teilen des Unterrichts herausgenommen werden, oder Sonderbehandlung beanspruchen.
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O.k., die Beispiele waren sicher ohne Begründung. Es geht mir aber auch um mehr als die Grundrechte in der Verfassung. Der Grundwert der Toleranz ist für mich grundsätzlich beidseitig, und beinhaltet auch Respekt vor dem Anderen, und eine Bescheidenheit, die es verbietet, seine Werte als Minderheit der Mehrheit aufzuzwingen, bzw. zu erwarten, daß die Mehrheit im öffentlichen Leben alle Werte einer Minderheit berücksichtigt. Wenn ich irgendwo in der Fremde leben will, muß ich mich an die Grundregeln des Umgangs in der Öffentlichkeit anpassen, und habe kein Recht zu fordern, daß die empfangende Gesellschaft alle meine Befindlichkeiten berücksichtigt. Als Nichtraucher gehe ich halt nicht in voll verrauchte Kneipen - kann aber nicht verlangen, daß mir zuliebe alle eine Stunde lang in der Kneipe nicht rauchen. Zu Hause kann ich aber sehr wohl die Gäste, die rauchen wollen, rausschicken.
Wenn die Mehrheit anfängt, solchen unberechtigten Forderungen nachzugeben, gibt es seine Grundwerte auf - im Falle des Duschgels z.B. die Freiheit, ein Produkt nach Belieben zu dekorieren. Es klingt vielleicht überzogen, aber Selbstzensur ist ein erster Schritt, der den Weg in eine unfreie Gesellschaft ebnet.
"Wenn ich irgendwo in der Fremde leben will, muß ich mich an die Grundregeln des Umgangs in der Öffentlichkeit anpassen, und habe kein Recht zu fordern, daß die empfangende Gesellschaft alle meine Befindlichkeiten berücksichtigt."
Nun, die hiergeborenen Kinder der muslimischen Migranten leben nicht mehr in der Fremde. Deutschland ist ihr zuhause wie Deines oder meines, sie sind Bürger dieses Staates mit den gleichen Rechten und Pflichten wie alle anderen. Und holen Medaillen für Deutschland im Sport.
Inwiefern jetzt religiös-kulturelle Minderheiten Dir bzw. der Mehrheit etwas aufzwingen, verstehe ich absolut nicht.
Ob beim Essensangebot in Lokalen auf die Bedürfnisse religiöser Minderheiten in einer Gesellschaft Rücksicht genommen wird oder nicht, ist doch "aushandelbar", ändert sich im Laufe der Zeit und kann jeder Dienstleister selbst entscheiden. So gab es z.B. in manchen Gegenden oft kein Fleisch in den Menüs am Freitag in Esslokalen wegen der katholischen Minderheit.
Wir druckten unsere Flyers selbstverständlich auch in türkisch.
In manchen Golfstaaten ist übrigens Hindu die am meisten gesprochene Sprache oder englisch und in Abu Dhabi sind Bikinis am Strand erlaubt.
"Wenn die Mehrheit anfängt, solchen unberechtigten Forderungen nachzugeben, gibt es seine Grundwerte auf - im Falle des Duschgels z.B. die Freiheit, ein Produkt nach Belieben zu dekorieren." .
Wer sein Produkt in DE verkaufen will, richtet sich a) beim Design nach den Marktumfragen und b) nach ethischen und Gender-Richtlinien, also z.B. keine Mohrenköpfe oder keinen Sarotti-Mohr mehr etc.. Freiheit nach Belieben bietet nur die Kunst. ;-) .
Es geht nicht so sehr um Geld, sondern darum, daß alle Kinder die gleiche Bildung bekommen - und das ist nicht gegeben, wenn einige mit religiösen Vorwänden aus Teilen des Unterrichts herausgenommen werden, oder Sonderbehandlung beanspruchen.
Dadurch dass die jüdische Kinder am Samstag keine Schule besuchten, machten sie kein schlechteres Abitur wie andere Mitschüler, nach meiner Erfahrung.
Die Probleme mit den religiös-musmlimischen jugendlichen Mädchen beziehen sich doch ausschliesslich auf den Sport in koedukativen Gruppen und das koedukative Schwimmenlernen.
Die soziale Herkunft bei der Bildung entscheidet IMHO sowieso eher über die Chancen bei der Bildung als die religiöse.
.... sie sind Bürger dieses Staates mit den gleichen Rechten und Pflichten wie alle anderen.....
Genau, aber das letztere haben nicht alle so genau vor Augen, finde ich.
Zitat:
Zitat von qbz
Inwiefern jetzt religiös-kulturelle Minderheiten Dir bzw. der Mehrheit etwas aufzwingen, verstehe ich absolut nicht.
Ob beim Essensangebot in Lokalen auf die Bedürfnisse religiöser Minderheiten in einer Gesellschaft Rücksicht genommen wird oder nicht, ist doch "aushandelbar", ändert sich im Laufe der Zeit und kann jeder Dienstleister selbst entscheiden.
wie weiter oben schon geschrieben: wenn um Rücksicht gebeten wird, ist es in Ordnung; wenn es (wie schon erlebt z.T. agressiv) eingefordert wird, ist es nicht in Ordnung. Es gibt kein Anrecht auf religiös gefärbte Menüangebote, wie es auch kein Anrecht auf das unbedingte Vorhandensein von laktosefreien oder glutenfreien Menüs gibt - es ist aushandelbar -dann soll man auch verhandeln, und nicht fordern. Und Verhandeln heißt auch mal nachgeben - von beiden Seiten!
Zitat:
Zitat von qbz
Wer sein Produkt in DE verkaufen will, richtet sich a) beim Design nach den Marktumfragen und b) nach ethischen und Gender-Richtlinien, also z.B. keine Mohrenköpfe oder keinen Sarotti-Mohr mehr etc.. Freiheit nach Belieben bietet nur die Kunst. ;-) .
Das mit den Mohrenköpfen und Sarotti-Mohren ist absolut lächerlich, wie auch die Überempfindlichkeit auf sonstige mehr oder weniger belastete Begriffe (Neger, Zigeuner). Es kommt auf den Kontext an, nicht auf das Wort. Hier beginnt für mich schon die gefährliche Selbstzensur unter dem Druck von überempfindlichen Minderheiten; das mit dem Duschgel ist eine weitere Steigerung, indem man lächerlichen Kleinigkeiten hohe Symbolkraft zuspricht.
Freiheit heißt auch, daß man einiges vertragen muß - besonders wenn es nicht gezielt gegen einen gerichtet ist. Man kann sich Feinde schaffen, wenn man sucht - auch wo vorher keine waren.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)