Na ja das ist doch eher anders rum. Wenn es einen erklecklichen Teil von Menschen gibt die kein Schweinefleisch isst, bietet die Kantine was anderes an. Und das gerade hat mit Islam so gut wie nix zu tun.
Wenn es so ist, ist es Marktwirtschaft - aber ich finde nicht, daß man erwarten darf, daß es grundsätzlich koscheres/vegetarisches/sonstiges Sonderessen gibt; man darf sich freuen, wenn der Markt es hergibt. Ich dachte auch eher an Erlebnisse mit empörten muslimischen Arbeitskollegen, die es als Frechheit empfanden, daß beim Frühstücksbuffet nur eine Gabel für Wurstwaren lag, und sie damit evtl. ein paar Moleküle Schinken an ihr Putensalami hatten - diesen Erwartungen entgegenkommen muß man nicht - es wird aber zunehmend auch getan, und dafür fehlt mir das Verständnis.
Zitat:
Zitat von MattF
...Dem würde ich zum Teil zustimmen, falls der jenige tatsächlch freiwillig hier lebt. Ein Asylbewerber z.b. lebt nicht unbedingt freiwillig hier.
Als Asylbewerber kann ich froh sein, Zuflucht gefunden zu haben. Bin selber als Flüchtling aus Osteuropa vor 35 Jahren hergekommen; es wäre mir damals nie im Traum eingefallen, besondere Rücksicht zu fordern auf persönliche Sonderwünsche; ich habe geschaut, wie man hier lebt und tat mein Bestes, mich einzufügen, da ich länger hier bleiben wollte. Müßte ich wegen Lebensgefahr nach Arabien flüchten, würde ich auch nicht verlangen, daß meine Tochter im Bikini rumlaufen darf - oder wenn mir das wichtig ist, würde ich schleunigst ein Land suchen, wo das geht.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Duschgel-Design mit in Europas üblicher Darstellung um Exotik zu vermitteln wird nicht an "Kunden", angepaßt, sondern an die Empfindlichkeit einer sehr kleinen Minderheit, nicht weil nicht gekauft wurde, sondern weil die Minderheit Druck erzeugt. Andere Hinter der Bekleidung bei Schwimmunterricht oder oft Befreiung von Teilnahme steckt ein Frauenbild, das nicht der Gleichberechtigung entspricht - Akzeptanz heißt auch stillschweigende Akzeptanz, daß sich muslimische Mädchen dem Mann/Vater unterwerfen müssen. Und kein Staat kann parallele Gerichstbarkeit dulden - das führt die Allgemeingültigkeit der Gesetze ad absurdum. Und keine Religionsgemeinschaft treibt solche Sachen so konsequent auf die Spitze, wie die Muslime (bsi auf vielleicht die Zeugen Jehovas, die aber in der Öffentlichkeit deutlich weniger präsent sind).
Das stimmt zwar, macht es aber um nichts besser - auch Millionen Fliegen können irren, finde ich. In solchen Parallelwelten hat z.B. ein muslimischer Bürgermeister einer englischen Kleinstadt eine öffentliche Bücherverbrennung veranstaltet wegen Salman Rushdie - m.W. ohne ernsthafte Konsequenzen.
Wenn von Grundwerten die Rede ist, denke ich an die in der Verfassung in Grundrechten ausformulierten Grundwerte, denen Deiner Ansicht nach die Duschgel Geschichte widersprach. Leider gibst Du dazu keine Begründung und ich kann Deine Verknüpfung nicht nachvollziehen. Sorry.
Ich hatte beruflich Jahrzehnte auch mit Konflikten von Mädchen mit ihren Eltern aus muslimischen Familien, christlich-aramäischen (meist sehr patriarchalischen), jüdischen, sinti, jehovas, asiatischen, afrikanischen, deutschen, binationalen (!) usf. zu tun und die Mädchen in ihren Emanzipationswünschen aktiv unterstützt bis hin zum zeitweiligen Schutz in entsprechend sicheren Unterkünften. Aber wenn eine Jugendliche Kopftuch tragen will und sich in Gegewart von Jung´s beim Schwimmen bedecken möchte, musste ich ihre Entscheidung akzeptieren, auch wenn sie mir nicht gefiel. Dadurch werden keine Grundrechte verletzt, genauso wenig wie wenn eine deutsche Frau zum Islam konvertiert und ein Kopftuch in der Öffentlichkeit trägt. Man würde Grundrechte verletzen, würde ich die Jugendliche gegen ihren Willen zwingen wollen, eine andere Bekleidung zu tragen, genauso wie Eltern diese verletzen, wenn sie ihre Jugendliche zwingen wollen. In der Schule machen weibliche Jugendliche dann halt mit Kopftuch ohne Haarspangen (Verletzungsgefahr) beim Sport mit. So what. Diese Problematiken kennen die schon lange hier lebenden religiös-praktizierenden muslimischen Migrantenfamilien doch alle aus dem FF.
Verzichtet jemand freiwillig auf Rechte in einer Ehe und konvertiert als Protestant(in) zum Katholizismus, um katholisch-kirchlich zu heiraten, widerspräche das auch nicht den Grundrechten.
Noch vor 50zig Jahren war in der Schweiz der Mann der gesetzliche Haushaltsvorstand, trotzdem verwaltete und entschied meine Mutter alle Finanzen. Widersprach das den Grundwerten??? Während meiner Schulzeit kamen, ich erwähnte das schon mal, die Kinder aus jüdischen Familien am Samstag nicht zur Schule. Das war normal! Ich selber möchte niemals in einer "gleichgeschalteten" Gesellschaft leben, wo solche Fragen, Themen eng normiert sind. Wäre ein echter Horror für mich.
Als Asylbewerber kann ich froh sein, Zuflucht gefunden zu haben. Bin selber als Flüchtling aus Osteuropa vor 35 Jahren hergekommen; es wäre mir damals nie im Traum eingefallen, besondere Rücksicht zu fordern auf persönliche Sonderwünsche; ich habe geschaut, wie man hier lebt und tat mein Bestes, mich einzufügen, da ich länger hier bleiben wollte. Müßte ich wegen Lebensgefahr nach Arabien flüchten, würde ich auch nicht verlangen, daß meine Tochter im Bikini rumlaufen darf - oder wenn mir das wichtig ist, würde ich schleunigst ein Land suchen, wo das geht.
Die allermeisten Flüchtlinge machen das doch auch so. Und glaubst du nicht, dass es vor 35 Jahren "Ausreißer" gab und es deutsche "Ausreißer" in anderen Ländern gibt? Ich selbst habe schon entsprechende Deutsche im Ausland erleben dürfen. Man schämt sich dann echt...
Wie willst du so was steuern? Willst du mischen oder trennen?
Ich verstehe natürlich, was du sagen willst, aber die Realität ist halt oft komplizierter.
Klar, ich bin Idealist, weil ich glaube, daß man die komplizierte Welt nur beeinflussen kann, wenn man sich hohe Ziele steckt und konsequent dazu steht, auch wenn nur kleine Schritte möglich sind.
Beispiel: Bloß weil viele Einbrüche nicht aufgeklärt werden, heißt es nicht, sich mit Einbrechern arrangieren zu müssen (soll keinen Bezug zu Muslimen oder sonstigen Fremden haben). Genauso: auch wenn Parallelwelten nicht ganz zu verhindern sind, kann man sich bemühen, entgegenzuwirken. Mindestanforderungen wie Spracherwerb, normale gesellschaftliche Teilnahme und Einschränkung alles Religiösen auf die privaten vier Wände konsequent durchzusetzen wären schon ein großer Schritt - auch wenn erst mal vielleicht nur 5 % weniger in die Parallelwelt abdriften.
Übrigens konkret zur Frage: Trennen ist nie gut, mischen ist immer die bessere Alternative.
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Klar, ich bin Idealist, weil ich glaube, daß man die komplizierte Welt nur beeinflussen kann, wenn man sich hohe Ziele steckt und konsequent dazu steht, auch wenn nur kleine Schritte möglich sind.
Beispiel: Bloß weil viele Einbrüche nicht aufgeklärt werden, heißt es nicht, sich mit Einbrechern arrangieren zu müssen (soll keinen Bezug zu Muslimen oder sonstigen Fremden haben). Genauso: auch wenn Parallelwelten nicht ganz zu verhindern sind, kann man sich bemühen, entgegenzuwirken. Mindestanforderungen wie Spracherwerb, normale gesellschaftliche Teilnahme und Einschränkung alles Religiösen auf die privaten vier Wände konsequent durchzusetzen wären schon ein großer Schritt - auch wenn erst mal vielleicht nur 5 % weniger in die Parallelwelt abdriften.
Das sehe ich genauso! Es klang für mich aber nach dem Versuch einer allgemeinem Gleichmachung.
Die allermeisten Flüchtlinge machen das doch auch so. Und glaubst du nicht, dass es vor 35 Jahren "Ausreißer" gab und es deutsche "Ausreißer" in anderen Ländern gibt? Ich selbst habe schon entsprechende Deutsche im Ausland erleben dürfen. Man schämt sich dann echt...
Klar, kein Einwand.
Ich schäme mich als Ungare auch für vieles, was für dieses Volk in großer Breite charakteristisch ist, und ebenso für Deutsche, die Grund dafür geben. Trotzdem, oder gerade deshalb kann ich zumindest meine Vorstellungen äußern darüber, was ich als "richtig" ansehe, und diese Vorstellungen z.B. meinem Sohn vermitteln - damit habe ich einen kleinen Beitrag zu einer (nach meiner Sicht) besseren Welt gemacht. Die Welt retten kann ich eh nicht.
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Wenn es so ist, ist es Marktwirtschaft - aber ich finde nicht, daß man erwarten darf, daß es grundsätzlich koscheres/vegetarisches/sonstiges Sonderessen gibt; man darf sich freuen, wenn der Markt es hergibt. Ich dachte auch eher an Erlebnisse mit empörten muslimischen Arbeitskollegen, die es als Frechheit empfanden, daß beim Frühstücksbuffet nur eine Gabel für Wurstwaren lag, und sie damit evtl. ein paar Moleküle Schinken an ihr Putensalami hatten - diesen Erwartungen entgegenkommen muß man nicht - es wird aber zunehmend auch getan, und dafür fehlt mir das Verständnis.
Mir fehlt das Verständnis, wieso man keine 2. Gabel da hin legen kann.
Wenn es so einfach ist, dass sich alle Menschen wohl fühlen, durch ein 2. Gabel.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Als Asylbewerber kann ich froh sein, Zuflucht gefunden zu haben. Bin selber als Flüchtling aus Osteuropa vor 35 Jahren hergekommen; es wäre mir damals nie im Traum eingefallen, besondere Rücksicht zu fordern auf persönliche Sonderwünsche; ich habe geschaut, wie man hier lebt und tat mein Bestes, mich einzufügen, da ich länger hier bleiben wollte. Müßte ich wegen Lebensgefahr nach Arabien flüchten, würde ich auch nicht verlangen, daß meine Tochter im Bikini rumlaufen darf - oder wenn mir das wichtig ist, würde ich schleunigst ein Land suchen, wo das geht.
Da deine Tochter aus aber nicht aus religiösen Gründen, nur im Bikini rum läuft, hinkt der Vergleich.