@3-Rad
Dito! Schon wieder ein Forennamen mit nem netten Kerl dahinter...
@Michel
Ich verstehe und teile ja Deinen Punkt, dass viele im Rennen zu viel trinken. Diesen Punkt unterstüzt Timothy Noakes (Menschen sind keine Kamele) ja auch.
Jetzt gibt es einen Punkt, den ich bei Noakes nicht finde und einen, wo ich Dir widerspreche. Der eine ist die Verknüpfung von Kalorien und Flüssigkeit, der andere die Konditionierung dafür im Training.
Zum ersten: Noakes redet primär vom Marathon. Das ist ne sehr intensive Kiste, wo man nicht so unglaublich lange unterwegs ist. Der Magen ist stark gestresst und kann gar nicht viel aufnehmen. Über die 3h trinke ich irgendwas zwischen 1l und 1,5l. Das heißt, eine leichte Dehydration tritt auf, aber keine leistungsschwächende.
Nun geht man beim Marathon auch in ein sattes kalorisches Defizit. Vor allem die Top-Leute nehmen ja kaum Kalorien zu sich und ballern ihre Speicher leer.
Das unterscheidet sich radikal vom Ironman. Hier ist Nahrungsaufnahme das A und O. Und mit der Nahrungsaufnahme kommt nun mal auch eine Flüssigkeitsaufnahme. Wenn man jetzt dazu nimmt, dass Athleten zwischen 10 und 16 Litern ausschwitzen muss man trinken. Und das nicht zu knapp.
Natürlich, und da stimme ich Dir zu, trinken viele zu viel. Ich habe selber beim ersten Ironman viel zu viel getrunken. Mittlerweile trinke ich nur noch in Verbindung mit der Nahrungsaufnahme. Sprich: Jeder Schluck macht Sinn, denn je mehr Gels ich zu mir nehmen kann, desto besser.
Zum zweiten: Ich teile schlichtweg nicht Deine Ansätze, das Trinken und Dursten im Training zu simulieren. Ich habe Trainingsfahrten, da trinke ich etwas mehr und welche, da trinke ich etwas weniger. Im Frühjahr muss ich öfter pinkeln, im Sommer weniger. Das Dehydrieren im Training beeinflusst aber die Regeneration derart heftig, dass ich damit nicht rumspiele. Zumal es für mich schlichtweg keinen Sinn für das Rennen macht. Ich habe im Rennen weder ein Problem mit Durst noch ein Problem mit der Nahrungsaufnahme.
Bei den Koppeleinheiten komm ich immer in ne leichte Dehydration rein. Man kommt angeknockt vom Rad und beim Laufen hab ich nun mal keine Verpflegungsstellen. So lerne ich relativ schnell, wie mein Körper auf welchen Mangel reagiert.
Fazit: Ich trinke so wenig wie möglich und so viel wie nötig, also immer nur Wasser in Verbindung mit Kalorien oder bei leichtem Durstgefühl. Das trainiere ich nicht spezifisch, weil ich einerseits alle nur erdenklichen Trinkzustände bei 600 Trainingsstunden finde und andererseits keine nennenswerten Anpassungvorgänge des Körpers auf Trinktraining sehe. Die Anpassungvorgänge sind eher beim Salzgehalt des Schweißes zu finden.
Ist aber ne interessante Diskussion, die meines Erachtens für die Vieltrinker besonders relevant ist.
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