Wieder zu hause! Es war ein wirklich TRAUMHAFTES Wochenende!
Am Donnerstag war ich bereits nach Rügen gefahren. Donnerstag war das Wetter einfach nur ein Traum. Am Abend habe ich noch das lauhe Lüftchen genossen, war lecker Fisch essen ...
Nachts wurde ich irgendwann wach, weil das Meeresrauschen doch arg laut war. Ich wunderte mich. Freitag früh dann der Grund für den wirklich hohen Geräuschpegel

Der Wind hatte sich gedreht. Es gab heftigen Wind, hohe Wellen bis zu 2 Meter hoch. Ab da fing ich eigentlich dauerhaft an zu lachen.
Samstag gab es wie eine Art Vorbote pünktlich zur WK-Besprechung den ersten Regen.
Sonntag: Früh. Regen. Nein... es war kein Regen... es waren ganze Sturzbäche. 8 Uhr die Bestätigung, dass es kein Schwimmen geben wird. Es wurde natürlich bereits in der WK-Besprechung so gesagt.
Also ein Run-bike-run. Natürlich für mich die große Katastrophe!
Die erste Laufrunde über knapp 5km lief sich aber gut. Es schüttete, es gab knöcheltiefe Pfützen... Ich bin sehr bewusst sehr ruhig angegangen. Es wird ja immer gern am Anfang überzockt. Die Mädels sind natürlich alle losgerannt.
Der erste Wechsel dauerte recht lange. Die WZ war sehr lang. Es klappte aber super.
Der Radpart: Am Anfang rollte es gar nicht. Ich spürte durchaus die 5km. Es war irgendwie schwer. In Bergen gab es eine sehr schwere und echt heftige Kopfsteinpflasterpassage. Kurz vor mir ist ein Teilnehmer gestürzt. Das hat mich aber nicht weiter behindert. Leider hatte ich an der Stelle meinen ersten Platten. Ich lachte nur noch. Den ersten konnte ich mühsam noch selbst beheben. Dann ging es um die Ecke, eine kleinte Abfahrt... da hörte ich nur ein lautes PFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFF FFF. Platten Nummer 2.
Ein Ordner kam zu mir und meinte, er ruft an. Ein Auto kommt. Es schüttete und schüttete... Mit mir standen einige tapfere Zuschauer, die anfeuerten, ihre Witze machten (gehört dazu) und im Großen und Ganzen sichtlich beeindruckt waren. Als die Spitze vorbei raste, waren die Leute sichtlich beeindruckt. Ich stand da und wartete. Und wartete und fing an zu frieren.
Eine Anwohnerin brachte mir dann plötzlich eine Decke. Das war echt seeehr süß.
Der Reparaturwagen kam, zog mir einen neuen Hinterreifen auf und weiter gings. Ich wollte zu dem Zeitpunkt eigentlich nur noch in die Wechselzone rollen und dann aussteigen. Ich hatte so extrem viel Zeit verloren, dass ich zu dem Zeitpunkt schon wusste, dass ich den Halbmarathon selbst an einem für mich perfekten Tag nicht mehr innerhalb der Cut off Zeit schaffen kann. Irgendwie gab ich dann aber doch noch mal Gas. Vielleicht hätte ich ja noch etwas Zeit gut machen können. Anfang der zweiten Runde rollte es auch richtig super. Ich war richtig gut unterwegs.
Der Wind leider auch. Die ganze Zeit war der wirklich heftig. In meiner zweiten Runde frischte der Wind auch noch einmal so richtig auf. An manchen Passagen stand ich regelrecht. Nichts ging mehr vorwärts. Der Kurs war eigentlich relativ flach. Es gab jedoch ein paar ziemlich steile Wellen. Die Anstiege waren halt kurz, aber steil. Viel gesehen habe ich nicht von der schönen Strecke bei dem Regen.
Ich kam jedenfalls sehr spät in die WZ. Da ich ja zu dem Zeitpunkt ganz sicher aussteigen wollte, hatte ich es auch nicht mehr eilig. Ich hielt ein Schwätzchen hier und da, traf gute Freunde... und ich beschloss dann einfach mal eine Runde locker zu laufen. Auch hier hielt ich das eine oder andere Schwätzchen. Ich wollte ja sowieso aussteigen.
Anfangs kam ich gar nicht rein. Ich hatte schwere Atemprobleme, bekam keine Luft. Nachdem ich mich auf dem Boden gelegt und meine Brustwirbel wieder etwas begradigt hatte (ja die Leute um mich herum waren ernsthaft besorgt und wollten nen Notarzt holen... ich hab nur ne Blockierung gelöst), atmete es sich wieder frei. Es dauerte aber noch etwas, bis ich laufen konnte. Ich lief denn den ganzen Rückweg tatsächlich durch. Es lief gut. Ich beschloss noch einmal um den Wendepunkt zu laufen. Dann fragte ich jemanden, wo man sich denn melden müsse, wenn man aussteigen will. Die Helfer wussten es (zum Glück) nicht. Ich soll mal da hinten gucken und weiter laufen. Das tat ich dann. Runde 2 wurde eine recht ausgewogene Mischung aus Gehen und Laufen. Es war stark windig auf der Laufstrecke. Der Wind kam schräg von der Seite.
Am Ende der zweiten Runde nahm ich bewusst Leute wahr, die ne Medaille um den Hals trugen. Das war das erste Mal, dass ich darüber nachdachte, dass ich auch so ein Ding haben will.
Runde drei ging dann leider sehr schlecht. Ich bekam erneut Atemnotprobleme. Egal was ich tat, ich bekam es nicht in den Griff. Ich lief an, hatte SOFORT heftige Seitenstechen, bin ein paar Meter gelaufen... bekam keine Luft mehr. So quälte ich mich bis zur Verpflegungsstelle. Ein Helfer guckt mich an und meinte... "Wir sehen uns aber noch einmal, oder!!!?" Ich: "Äh ja! Klar!" Die Jungs wollte ich nicht enttäuschen. Sie hatten schließlich mit einer Laola auf mich gewartet (und mit Verpflegung). Ich bekam wirklich extrem viel Zuspruch von Außen. Zwei gute Freunde (einer selbst gestartet) standen auch noch am Rand und redeten auf mich ein, dass ich die letzte Runde noch machen soll. Ich wusste ja, dass die Cut off Zeit nicht mehr schaffen kann. Klar wollte ich, denn ich wollte ja die blöde Medaille haben. Ich wusste nur nicht, ob ich so ein Teil bekomme. Egal. Am Moderator vorbei... der meinte nur... "Wir warten hier alle auf Dich!" Da war klar, ich muss die Runde noch machen. Ich hatte WAAAHNSINNIGEN Hunger. Richtig schlimm. An der ersten Station haben sie mir dann noch ne Banane angeboten. Die habe ich genommen. Wahrscheinlich hat die mich gerettet

Naja... ich habs ja irgendwie geschafft. Mit den Helfern am Wendepunkt noch eine Laola gemacht, habe mich echt riesig über die Jungs gefreut
Ich bin also irgendwie ins Ziel gekommen. Es hat riesen Spaß gemacht. Sportlich war es eher ... *hüstel* nicht optimal.
Muskulär war es sehr ok. Aber ich denke, dass ich definitiv noch nicht so weit bin eine MD ordentlich zu finishen. Das ist eine gute und wichtige Erkenntnis. Ich werde also weiter trainieren, ein paar Dinge ändern, aber trotzdem sehr gelassen bleiben. Triathlon ist nur mein Hobby und es soll Spaß machen. Es macht aber doch etwas mehr Spaß, wenn man doch noch etwas fitter ist.
