Guten Tag.
Oder eher: Kein guter Tag.
Die Arztbesuche und die dort gewonnen Erkenntnisse sind doch eher unangenehm. Also:
Die Ärzte hatten damals recht, als sie vor knapp vier Jahren prognostizierten, dass der Bandscheibenvorfall so massiv war, dass er sich wohl nicht nennenswert zurückbilden wird. Das MRT gestern zeigt, dass er absolut unverändert ist. Im Befund steht also nach wie vor: "In den transversalen Sequenzen medialer und rechtslateraler Bandscheibenprolaps im Segment L5/S1 mit deutlicher Bedrängung der rechtsseitig austretenden Nervenwurzel und deutlicher Einengung des knöchernen Spinalkanals." Vor vier Jahren war letzteres übrigens noch nicht der Fall, damals war der Spinalkanal ausdrücklich nicht betroffen.
Der Orthopäde sagt aber, wie der Hausarzt übrigens auch von Anfang an sagte, dass er nicht der Meinung ist, dass die Schmerzen vom BSV ausgelöst werden, sondern dass die ebenfalls im Befund erwähnte "Osteochondrose Modic Typ II" die Ursache dafür ist.
Er hat mir das als eine Art Entzündung im Wirbelkörper oberhalb des BSV erklärt. Das sei oft sehr langwierig und man müsse Geduld haben. Behandelt wird das ab morgen wieder mit Kortison, diesmal deutlich höher dosiert als anfangs durch den Hausarzt. Dazu: Ruhe. Nur so viel Belastung wie schmerzfrei möglich ist. KEIN Sport, nicht mal schwimmen. Er meinte dann noch, dass er denke, dass ich eine Tendenz zu süchtigem Verhalten in Bezug auf Sport habe. Ich denke das nicht, habe aber einfach mal den Mund gehalten, als er - dass er sich noch daran erinnert! - darauf hinwies, dass ich nach dem BSV vor 4 Jahren ja auch noch einen Marathon gelaufen sei. (Sonst hätte ich ihn vielleicht noch korrigieren müssen, dass es sich nicht um einen Marathon, sondern um einen Langdistanztriathlon handelte.

) Ich denke nicht, dass ich "sportsüchtig" bin, aber sicherlich gab es in der Vergangenheit auch mal Aktionen, die nicht so schlau waren und wo ich ein Risiko eingegangen bin.
Es ist ja auch jetzt nicht so, dass ich es so schlimm finde, nicht zu schwimmen, sondern es ist nur so, dass ich am 10. August 26 km durch den Zürich-See schwimmen will. Ich werde nachher keko mailen und ihn um eine Einschätzung bitten, ob es Sinn macht, daran festzuhalten. Ich will ja auch nicht nur durchkommen, sondern ich will richtig gut vorbereitet sein.
Der Orthopäde jedenfalls meinte, dass ich das Thema Sport erst dann wieder ansprechen muss, wenn ich wieder ganz normal arbeitsfähig bin, also den Alltag mit Arbeit und Freizeit völlig schmerzfrei über die Bühne kriege. Wenn's ganz gut läuft, kann ich das Thema also in ein bis zwei Wochen wieder anbringen.
Ich bin echt frustriert und frage mich, was mein Sportverhalten der letzten Jahre dazu beigetragen hat, dass die Situation nun deutlich schlechter ist als damals. Also zu einer Verschlechterung der Bandscheibensituation und zu dieser Entzündung. Nachdem ich ja erst eine längere Sportpause eingelegt hatte, bin ich dann immerhin wieder Marathon gelaufen und habe dafür recht intensiv trainiert. Ich war da schmerzfrei, aber ich werde mit dem Orthopäden sprechen müssen, ob solche Sachen in Zukunft noch Sinn machen. Ich fürchte mich vor dem, was er sagt, denn er hat damals schon gesagt, dass 30 Jahre, teilweise intensiver Sport die Ursache für meine degenerativen Probleme sind und dass die Zeit des "Leistungssports" vorbei sein sollten. Ich erinnere mich noch, dass ich mich an dem Begriff Leistungssport stieß, den ich nicht mit mir und mit dem, was ich tue, in Verbindung brachte, weil er für mich an bestimmte Leistungsklassen und Erfolge geknüpft sind, aber er hat damals schon gesagt, dass das Quatsch ist, sondern dass ausschlaggebend das Maß der Belastung sei.
Ich hoffe, dass er mir das Schwimmen lässt. Also mehr als nur "Genussschwimmen". Während ich das schreibe, kriege ich Angst und mir schießen Tränen in die Augen wie damals, als der BSV diagnostiziert wurde und mir klar wurde, dass ich vielleicht nicht mehr Sport machen kann wie ich möchte. Ich mein', ich laufe im Moment nicht. Aber im Herzen bin ich immer eine Läuferin geblieben und ich bin fest davon ausgegangen, dass auch wieder Zeiten kommen, in denen ich intensiv und leistungsorientiert (im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten) laufen will. Ob das tatsächlich noch möglich sein wird, bzw. ob es vernünftig ist und wie ich damit umgehe, wenn es nicht vernünftig ist, wird sich wohl in den nächsten Gesprächen mit dem Orthopäden zeigen.
Heute, jetzt, bin ich jedenfalls sehr unglücklich.
Das Fasten habe ich noch nicht gebrochen. Heute Morgen wollte ich mit einem Smoothie in den Tag starten, aber ich war kein Stück hungrig und als ich einen Schluck davon nahm, war mir das zu süß und zu "mächtig", nachdem ich jetzt eine Woche lang nur stark verdünnte Säfte getrunken habe.
Ich warte jetzt einfach mal ab, bis der Hunger einsetzt oder eher die Lust zu essen. Ich will mich nicht zwingen, denn genau das will ich ja in Zukunft vermeiden, also essen, nur weil's gerade Zeit dafür ist, ohne dass ich Hunger verspüre.
Eben telefonierte ich mit Björn, dem es genauso ergeht: Auch er hat noch keinen Hunger und noch nichts gegessen.
Eigentlich wollte ich euch heute noch die neuen Bikinis präsentieren, die ich sehr hübsch finde, weil ja jetzt gerade mal wieder Shakira-Shape angesagt ist, aber ich habe es heute irgendwie mit den Fotos nicht hinbekommen und genervt aufgegeben. Vielleicht probiere ich es nachher noch mal oder morgen.
Frustrierte Grüße:
J.