Ich werde hier niemanden rechtfertigen und verurteilen, weil ich seinen Job nicht kenne. Ich (Physiklehrer) weiß aber, warum viele Kollegen mit ihrem Studium etwas anderes machen. Oder warum haben wir wohl zu wenig davon?!
Wie so oft bei unsrer Top Journalistenschaft hat der Artikel mit der Überschrift allerdings wenig zu tun.
Alle dort vorgestellten arbeiten als Lehrer, nur halt nicht in Festanstellung oder an Privatschulen.
Nur zur Info, hier die Gehaltstabelle für Lehrer in Ö. Ich habe 3 Jahre Pädagogische Akademie (Bachelor) und dann berufsbegleitend 2 Jahre selbstfinanziertes Masterstudium, welches aber nicht in Anrechnung kommt, da in Beamtentum nicht die Person sondern der Posten entlohnt wird:
Ich bin Entlohnungsgruppe l2a2, Entlohnungsgruppe 8 (dort ist man nach ca 15 Dienstjahren, wenn man, wie ich mit 22 angefangen hat zu unterrichten)
Von Brutto wird bei uns in Ö dasselbe abgezogen wie bei anderen Angestellten, deswegen kann man zur Berechnung des Nettogehalts den Brutto-Netto-Rechner des Finanzamtes anwerfen.
Was man deutlich sieht: ich muss durchhalten. In ein paar Jahren wird's erheblich besser ( Vorrückung alle 2 Jahre). Da die Lehrerschaft in Ö allerdings reichlich überaltert ist und somit das System sauteuer, wurde eben ein neues flacher Besoldungsschema beschlossen.
So und wenn man jetzt davon ausgeht, dass das Leben in Ö etwa gleich teuer ist wie in D, dann bleibt wenig Mitleid für das Gejammere der deutschen Lehrer. Bzgl der Mehrarbeit bei gleicher Entschädigung IST das bei uns übrigens ähnlich - neue Direktoren, oder solche die wegen Ausfalles des ursprünglichen Leiters diesen Posten erstmal nicht definitiv übernehmen, bleiben erstmal in der alten Entlohnungsgruppe. Erst bei Bestätigung der Definitivstellung gibt's auch den vollen Gehalt. Weiß man aber vorher... - zumindest diejenigen, die sich informieren.
Übrigens werden österreichische Lehrer gerne nach Bayern abgeworben, da dort scheinbar Mangel herrscht...
Lg Nik
__________________
Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Zum Thema , ob sich ein Studium lohnt, bestätigen das eigentlich alle Studien diesbezüglich, sowohl was das Gehalt angeht als auch das Risiko von Arbeitslosigkeit.
So und wenn man jetzt davon ausgeht, dass das Leben in Ö etwa gleich teuer ist wie in D, dann bleibt wenig Mitleid für das Gejammere der deutschen Lehrer.
Mal unabhängig dass ich immer noch überzeugt bin, dass nicht "der" deutsche Lehrer jammert, sondern hier nur der OP seinem persönlichen Unmut Ausdruck verlieh, dann verstehe ich das aber richtig, dass man in AT "nur" den Bachelor braucht als Lehrer?
(Mal unabhängig davon ob man nun wirklich eine Master braucht um ein bessere Lehrer zu sein.)
Von Niksfiadi bin ich auch bessere Statements gewohnt. Fast alle, die sich hier als Lehrer geoutet haben, sind überhaupt nicht am Jammern. Die meisten sind mit ihrer Arbeit zufrieden und finden die Bezahlung angemessen. Kritisiert wurden nur die Punkte Bezahlmoral bei Veränderungen, geringe Anreize Schulleiteter zu werden (A13+ statt A12) und eine lange Ausbildungszeit, in der Andere schon lange gutes Geld verdienen. Ansonsten sah ich nur Rechtfertigungen gegen Behauptungen man würde zu viel Geld bekommen, bzw. zu wenig Arbeit leisten (das Übliche). Das als Gejammer und Geheule abzutun find ich keine Zusammenfassung der vielen Posts.
__________________
OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Mal unabhängig dass ich immer noch überzeugt bin, dass nicht "der" deutsche Lehrer jammert, sondern hier nur der OP seinem persönlichen Unmut Ausdruck verlieh, dann verstehe ich das aber richtig, dass man in AT "nur" den Bachelor braucht als Lehrer?
(Mal unabhängig davon ob man nun wirklich eine Master braucht um ein bessere Lehrer zu sein.)
MfG
Matthias
Nun, vielleicht ist es jetzt passend, wenn man die Runde mit 9 Minuten Kabarett auflockert und trotzdem etwas dazu beiträgt. Aber bitte bis zum Schluss anhören!