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Zitat von NBer
mich würde halt nur interessieren, ob es wirklich versicherungsalternativen gibt.
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Theoretisch ja, praktisch nein.
Ich habs zu Zeiten, als der ADAC so unflexibel war und für jedes Fahrzeug nen eigenen Schutzbrief verlangte, probiert.
Während beim ADAC alles seinen Gang geht und man sich mehr oder weniger um nix kümmern (oder sorgen!) muss, hat mein HDI-Schutzbrief (einer für alles, sprich: alle Fahrzeuge) zwar immer alles hübsch gezahlt, aber frag mich keiner, was das stellenweise fürn Terz war.
Sonntag in der Weltstadt Leipzig versucht, nen Transporter aufzutreiben, ums Motorrad heimzukarren: aussichtslos.
Chef angerufen, Montag Urlaub genommen, da dann nen 7,5Tonner am Flughafen gekriegt und mit dem heimgeschippert;- man hat ja Zeit...
Die Krönung war ein Getriebeschaden mitm geliehenen Wohnmobil in Ungarn.
Pannenhilfe kam, fragt, ob ich nen ADAC-Schutzbrief hätte und fährt weiter, nachdem ich verneint hab.
Wanderung von der Autobahn (wir standen zum Glück direkt an ner Ausfahrt) ins nächste Kaff, vonner Tanke die HDI-Hotline angerufen, dreizehn Mal weiterverbunden, bis jemand zuständig war, dann wieder zum Auto retour und gewartet.
Panne passierte morgens gegen halb Sieben.
Nachdem wir ein Motorrad abgeladen und damit erneut zu der Tanke gefahren waren und wieder angerufen hatten, kam gegen Elf der gleich Hansel vom Automobilclub Magyar und schleppte uns von der Autobahn zu der Tankstelle hin.
Ab da bin ich ein wenig mit ihm rumgefahren, ne Werkstatt suchen. Stets die gleiche Frage: "ADAC?"
"Nee", anschliessend immer Schulterzucken.
Zurück am WoMo (der Automobilclubtyp iss alleine weiter auf die Suche gegangen/gefahren) das Beste: aus dem Restaurant nebenan kam ein Kellner rübergelaufen und bedeutet uns, dass wir ans Telefon kommen sollen.
Ich gehe mit ihm;- es ist ein Typ vom ADAC dran, der mir mitteilt, er hätte von unserer Misere erfahren und hätte drei Alternativen, um das Getriebe zu tauschen.
Müssten wir halt selbst bezahlen oder zumindest vorstrecken, mitm HDI (und dem Partner von denen, 'Europe Assistance') würden sie nicht abrechnen.
Zwischenzeitlich hatte ich natürlich auch mitm HDI und dem Verleiher des Wohnmobils n halbes Vermögen vertelefoniert, als der Automobilclubtyp zurückkommt (womit ich nimmer gerechnet hatte) und mir zu verstehen gibt, ich solle mit ihm kommen.
Er bringt mich in ne 'Werkstatt', für die nach unseren Massstäben der Begriff 'Schrottplatz' extrem schmeichelnd gewesen wär.
Die könnten ein Getriebe auftreiben, dauert aber drei Tage.
Und billig wars auch (n Drittel vom ADAC-Kurs), ausserdem: es war mittags knapp Fünfe und ich hatte noch nix gegessen, war den Tag über unter ungarischer Sonne gargekocht und zu allem bereit, solange was voranginge.
Der Laden liess mich sogar wiedermal den HDI anrufen, die die volle Kostenübernahme zusagten.
Darauf stellten die ne 'Betreuerin' ab, die mit mir zum Hauptpostamt fuhr, n paar Faxe hin- und herjagen, bis der Deal für die unter Dach und Fach war und wir das Ding da hin schleppten.
Für uns gabs derweil nix. Kein Ersatzfahrzeug, kein Ticket nach nirgendwo, kein Hotel.
Wir haben daher die Motorräder abgeladen und sind mit denen und obwohl wir keine Rucksäcke oder Packtaschen hatten und die Kisten rein für Geländebetrieb (immerhin zugelassen!) ausgelegt waren (sprich mit gutem Zureden und hoher Leidensfähigkeit seitens des Aufsassen gerademal 80Sachen liefen), weiter nach Rumänien gefahren, haben den Aufenthalt dort abgekürzt, um das WoMo abzuholen (ging nur bis Freitag 18Uhr, Samstag/Sonntag gar nedd), mittlerweile mitten in der Nacht noch n paar Schluck Benzin für die Kisten aufgetrieben und erstmal ne Runde im Acker gepennt.
'Bett im Kornfeld' könnte man natürlich auf die Habenseite schreiben;- wer hat schon n Zelt dabei, wenner mitm Wohnmobil verreist...?
Lustig wars derweil nicht, zumal wir dann weiterhin natürlich wieder ordentlich für die Übernachtungen abdrücken durften, währends Wohnmobil inklusive allen Proviants in Ungarn zurückblieb.
Die Aktion hat etwas Nerven gekostet. Und Zeit.
Nur eins von den Girls war halbwegs ausser Rand und Band;- da war ich aber schon knapp davor, zum Meuchelmörder zu werden.
Nachdem ich mir ausmalte, wie die Aktion gelaufen wär, wenn auch noch quengelnde Kinder an Bord gewesen wären, hab ich meinen Schutzbrief wieder beim ADAC abgeschlossen.
Da hat mich zwar n paar Jahre später n Partnerbetrieb/Vertragspartner auch tüchtig abgekocht nachdem mir n Pleuel ausm Motor geflogen war, ansonsten aber alles knorke.
Ach ja, Edith meint noch, das Getriebe hätte aufm Heimweg nichtmal bis zur österreichischen Grenze gehalten. Bis wir dann in Deutschland waren, ging auch die Kupplung nimmer.
Ich hab den Koffer (mit Anhänger) die letzten 400km dann ohne Kupplung und im dritten/vierten Gang heimgefahren. Tolle Wurst, grad in der Schlange an der Grenze...
(Hatte aber noch die Nerven, auf noch nem Abstecher zuerst den Anhänger zuhause abzukuppeln unds WoMo auszuräumen, ehe ich dem Verleiher das Ding aufn Hof stellte...

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Also: Pannendienst könnense, das muss man ihnen lassen.
Hätte noch so n paar mehr Geschichten, auch mit Ersatzteilversand nach Afrika, Krankenrücktransport im Flieger und so, das kann man wohl mit jedem anderen Versicherer mehr oder weniger vergessen.
Ich würde das mal 'Kernkompetenz' nennen und hätte nix dagegen, wennse sich darauf konzentrieren würden, statt mir alle naselang irgendne Versicherung anzupreisen und verkaufen zu wollen.
Das Hefterl landet eh immer ungelesen in der Tonne.