Du schreibst voller Begeisterung und scheinst total motiviert zu sein. Das gefällt mir. Ich werde die nächsten Tage freudig mitlesen was Du zu berichten hast. Der Blick aus Deinem Zimmer ist ja schon mal Bombe, aber darum geht es ja in einem Trainingslager eigentlich nicht.
Na klar, das Camp ist die Schlüsseleinheit zu meinem IM-Traum. Es war auch nicht so ganz umsonst und ich habe mich lange gefreut. Jetzt will ich trainieren- und genießen! Da gebe ich dann auch noch gern das Couvert für den Mehrblick. Aufstehen, raussehen, freuen.
Aber das Wichtigste hast Du vergessen: Temperaturen?
Heute um 7.45 h beim Frühstückslauf hatte es 12 Grad, mehr Details erspare ich Dir lieber. Übrigens, Fitchigogeler, Iggy Pop, ich lach mich schlapp, sah ich vor ein paar Jahren mal im Stadtpark, Freier Oberkörper, total ausgemergelt, da konnte ich schön mal an das Leben zurückdenken, das ich früher mal geführt hab. I´m a passenger...
Heute begann der Tag mit einem Morgenlauf (Wendepunktstrecke), auf die Promenade (16 km, wow!), 3,5 km und zurück. Las Americas ist eine Badestadt. Hotel en Masse, von bis. Es gibt alles, von edelsten Uhrenläden bis zu übelstem Ramsch, Burgerschmieden bis Guide Michelin. Die Promenade ist morgens schon ganz schön von Läufern frequentiert, 7.45 ist zum Start fast zu spät, allerdings ist der Start schon in der Dämmerung. Die 7 km erfrischen gut, es geht auch kurz - kurz. Nach dem Frühstück dann die heutige Radrunde, 70 km 800 hm ´nach San Miguel. Dort wird gebraut! Jeder (Achtung, ich oute mich jetzt) Trinker wie ich hat die Plürre mal im Glas gehabt. Mein lieber Schwan, ich bin sonst ja nur Autobahnbrücken gewohnt, der höchste Berg in SH hat 169 m und 800 hm sind für mich schon sehr viel. Mein Rekord sind Huerzelers Küstenklassics mit 2350 hm, Werte, über die Jungs mit den Alpenpässen natürlich nur lachen können. Jedenfalls
klettern wir 2 h für diesen Blick über die Tomatenplantagen. Geil! Allerdings hat die Königsetappe am kommenden Donnerstag 2.500 hm, die mir jetzt etwas Sorgen machen. Nachher geht es zum Schwimmen, dabei bin ich gestern ganz schön abgekackt, ich springe aber trotzdem wieder rein.
Die Strategie von T3 und Holger Lüning ist, die Camps bei 15 Teilnehmern zu deckeln. In unserem Kurs sind ca. 9, davon eine Frau. Das ist super beim Schwimmen, weil die Trainer richtig für dich Zeit haben und gut korrigieren können. Also ich glaube ich lerne Schwimmen (damit meine ich Freestyle ohne Neo) nicht mehr. Gestern eine Einheit und schlimmste Krämpfe. Dabei gleite ich zu Hause im Neo im Winter so locker, ich denke, 1:15 h in Klagenfurt sollten möglich sein, ohne Körner zu verschießen und hier? Beinah hätten sie mich gerettet. Dieses frühe Deckeln, dazu noch bei nicht ausgebucht, hat aber auch Grenzen: die Radgruppe zerfällt schon stark. Und wenn Teilnehmer warten müssen, potenziert das die Differenz noch, denn die stärksten Fahrer haben auch die meiste Pause. Es ist wie beim Schwimmtraining: sagt der Trainer 8x100 m erster - letzter, ruhen sich ebenfalls die schnellsten Schwimmer am längsten aus. Mal sehen, wo wir landen, denn am Donnerstag am Teide sprechen wir von 50 km Aufstieg, da kann die Differenz schon mal ne Stunde sein. Ich bin gespannt.
Die T3 ist ansonsten ganz gut gebucht. Suiss Swimming Team mit Gast Ian Thorpe. diverse Gruppen aus ganz Europa. Norwegische Schwimmerinnen, Du glaubst, Du wirst blind. Profifußballteams, eigentlich alles. Es gibt auch Schwimmcamps, die man buchen kann wie ich das Tricamp, im Grunde genauso, ein Profitrainer (Ex-Pro) lässt sich buchen und unterrichtet. Auch spanend, komisch, dass mir sowas noch nie über den Weg gelaufen ist, Laufreisen kenne ich ja auch, z.B. Greif.