Ich bin mal mit einer Gruppe Leichtbaufreaks auf Mallorca gewesen. Die Sub6-Bikes waren allesamt eine Katastrophe.
Dem einen ist während der Fahrt ein Bremsschuh abgefallen, weil das winzige Titanschräubchen der 1000-Euro Carbonbremse dann doch einen Gewindegang zu wenig hatte. Wegen der ohnehin sehr heiklen Bremseigenschaften der verbleibenden Bremse auf den Carbonfelgen suchten wir dann gemeinsam die Küstenstraße ab, bis wir den verdammten Bremsschuh wieder fanden.
Dem anderen ist ständig die Sattelstütze immer weiter ins Sitzrohr gerutscht, weil die aus Kohlefäden geflochtene "Klemme" nicht klemmte. Deshalb hatte er eine zweite Stütze in der Trikottasche, die einen Tick schwerer war, aber dank Übermaß etwas satter im Sitzrohr steckte (kein Witz).
Bei einem Ortsschildsprint riss einem der Umwerfer ab, weil dank windelweichem Tretlager oder Kurbel sich da was verhakte. Bergab jammerten die Bremsen aller Bikes wie kranke Katzen auf den Carbonfelgen, bergauf schliffen die Hinterräder an den Kork-Bremsklötzchen. Ist mir wirklich schleierhaft, wie man sich solche Heulbojen antun kann.
Wegen der Reifen ohne nennenswertem Pannenschutz trugen die Burschen ihre Räder die 10 kiesigen Meter von der Straße zum Kiosk. Ich konnte es irgendwann echt nicht mehr sehen. Gute Räder sind in erster Linie steif, zuverlässig, haben gute Bremsen und Schaltungen. Radrennfahrer sieht man nie mit so SubIrgendwas-Kisten.
So. Jetzt ist es raus.
Arne
Dann sag ich jetzt mal was Böses: Wenn Die Leute weder passende Teile auswählen können, noch der Montage mächtig sind, dass ist das halt schon blöd, aber kein Beweis dafür, dass man Sub6 Räder nicht fahren kann.
Ich bin mal mit einer Gruppe Leichtbaufreaks auf Mallorca gewesen. Die Sub6-Bikes waren allesamt eine Katastrophe.
Dem einen ist während der Fahrt ein Bremsschuh abgefallen, weil das winzige Titanschräubchen der 1000-Euro Carbonbremse dann doch einen Gewindegang zu wenig hatte. Wegen der ohnehin sehr heiklen Bremseigenschaften der verbleibenden Bremse auf den Carbonfelgen suchten wir dann gemeinsam die Küstenstraße ab, bis wir den verdammten Bremsschuh wieder fanden.
Dem anderen ist ständig die Sattelstütze immer weiter ins Sitzrohr gerutscht, weil die aus Kohlefäden geflochtene "Klemme" nicht klemmte. Deshalb hatte er eine zweite Stütze in der Trikottasche, die einen Tick schwerer war, aber dank Übermaß etwas satter im Sitzrohr steckte (kein Witz).
Bei einem Ortsschildsprint riss einem der Umwerfer ab, weil dank windelweichem Tretlager oder Kurbel sich da was verhakte. Bergab jammerten die Bremsen aller Bikes wie kranke Katzen auf den Carbonfelgen, bergauf schliffen die Hinterräder an den Kork-Bremsklötzchen. Ist mir wirklich schleierhaft, wie man sich solche Heulbojen antun kann.
Wegen der Reifen ohne nennenswertem Pannenschutz trugen die Burschen ihre Räder die 10 kiesigen Meter von der Straße zum Kiosk. Ich konnte es irgendwann echt nicht mehr sehen. Gute Räder sind in erster Linie steif, zuverlässig, haben gute Bremsen und Schaltungen. Radrennfahrer sieht man nie mit so SubIrgendwas-Kisten.
So. Jetzt ist es raus.
Arne
Zitat:
Zitat von Meik
Stand da irgendwas von "muss billich sein"?
Nummer günstiger kann man sich bei Lenker und Vorbau auch mal bei Syntace umgucken, das Zeug ist auch recht leicht bei vertretbareren Kosten. Und bei Tuningteilen wie sie z.B. im teuren Segment B-T-P verkauft muss man ja auch nicht gleich alles auf einmal machen. Aber hier ist mit Schnellspannern, Schaltzügen usw. schon einiges rauszuholen. Wer von Lightweight-Laufrädern, Zipp und Co. spricht ist aber eher nicht auf dem Geiz ist geil Trip.
Viel bringen beispielsweise Schnellspanner, wer nicht unbedingt den Hebel haben muss für den geht sehr viel mit den Tune Skyline. Das sind ultraleichte Schraubspanner. Sehr günstig und auch ziemlich leicht wären da auch die Lite-Axles für 5er-Inbus, deutlich leichter als die meisten üblichen Schnellspanner
Sattel ist ein Thema für sich, da geht sehr viel, nur passt nicht unbedingt jeder Leichtbausattel zu jedem Hintern. Teuer und sehr leicht AX-Lightness, Tune ist schon vertretbar vom Preis und erheblich komfortabler. Hier ist austesten angesagt. Und vor allem beim Sattel Waage mit in den Laden nehmen, die Schwankungen beim selben Modell sind teilweise recht groß.
Bremsen kann man sich auch mal angucken, neben den sündteuren von AX-Lightness gibt es auch in günstigeren Klassen Teile die leichter als die der Standartgruppen sind. Hier beispielsweise mal KCNC genannt. Bei Carbonbremsflanken geht bei Bremsen alleine einiges mit den Corima-Belägen auf optimierten Haltern. Mit das leichteste auf dem Markt.
Ganz böse wird es - wenn es zum Rahmen passt - mit der THM Scapula-Gabel mit integrierter Bremse. Aerodynamisch. superleicht - leider sauteuer.
Alles eine Frage was man will. Bei extremem Leichtbau auch die Frage wie weit man in Richtung Haltbarkeit und Steifigkeit kompromissbereit ist.
Aber letztlich ist es eben auch viel Kleinzeug was in Summe einiges bringt. Hier ein leichterer Flaschenhalter mit Leichtbauschrauben, Schaltzüge, Kettenblattschrauben, Lenkerband, ...
Einfach mal die vorhandenen Teile auswiegen und gucken wo sich gegen welche anderen Komponenten mit der geplanten Ausgabe am meisten rausholen lässt.
Ich habe mal einen seeeeehr passenden Beitrag aus einem anderen Thread dazu gepackt
Man kann ein Sub 6kg Rad auch sehr stabil, steif und Haltbar aufbauen wenn man auf idiotischen Schnickschnack ala Carbonschrauben, leichte Züge, Leichtbaukette etc verzichtet.
Das bringt evtl 250g und versaut das ganze Rad.
@Arne: Solche Erfahrungen habe ich auch gemacht und finde das immer sehr lustig wenn denen dann die Räder beim normalen Training zerbröseln
...ich hätte von Dir aber erwartet, dass du das etwas relativierst. Es gibt zweifelsohne Räder Sub6 die ohne eine Schwachstelle oder Bastellösung auskommen. Das Radl vom Wiezcorek und meines sind solche Beispiele. Wenn man auf den sinnfreien Kleinkram verzichtet ist das relativ einfach möglich.
Das Erlebnis ist auch schon ne Weile her, im Frühjahr 2007
Ich war damals mit der Firma Carbonsports, die die Lightweight-Laufräder herstellt, auf Mallorca. Ich saß jeden Morgen und jeden Abend beim Essen am Tisch von Heinz Obermayer, seiner Frau Traudel und seiner Enkelin. Er hielt mir immer einen Platz frei. Wir haben uns die ganze Zeit unterhalten, das war wirklich sehr kurzweilig.
Sicher hat sich seit 2007 viel getan, die Grenze des Sinnvollen hat sich verschoben. Für Heinz Obermayer waren übrigens Steifigkeit und tadellose Funktion viel wichtiger als geringes Gewicht. Für ihn war so ziemlich alles Pfusch, was nicht mindestens 10 Jahre hält. Die Profis verlangten nach immer steiferem Material, die Amateure nach immer leichterem.
Das ist alles richtig. Der Beitrag liest sich halt nur so, als ob jedes Sub6kg Rad nicht funktionieren würde, und um Sub6 geht es hier ja auch.
Die "Leichtbauer" mit denen du unterwegs warst haben aber viel Mist verbaut, und das muss bei einem 6kg Rad nicht der Fall sein.
Dass Profis kein leichteres Zeug wollen ist doch klar...die Räder müssen sie halt jeden Tag wieder sicher nach hause bringen und die 6,8kg Grenze der UCI verhindert eh alles andere.
Heinz ist schon einer derjenigen die vernünftig an das Thema Haltbarkeit und Stailität heran gehen...allein deswegen war er schlecht gelaunt als Marcus Burkhardt eines seiner Obermayer Vorderräder an einem Hund schrottete...ohne dass an dem Hund auch nur ein Kratzer war
...das VR hatte danach nen 90° Winkel in der Flanke
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das Erlebnis ist auch schon ne Weile her, im Frühjahr 2007
Ich war damals mit der Firma Carbonsports, die die Lightweight-Laufräder herstellt, auf Mallorca. Ich saß jeden Morgen und jeden Abend beim Essen am Tisch von Heinz Obermayer, seiner Frau Traudel und seiner Enkelin. Er hielt mir immer einen Platz frei. Wir haben uns die ganze Zeit unterhalten, das war wirklich sehr kurzweilig.
Sicher hat sich seit 2007 viel getan, die Grenze des Sinnvollen hat sich verschoben. Für Heinz Obermayer waren übrigens Steifigkeit und tadellose Funktion viel wichtiger als geringes Gewicht. Für ihn war so ziemlich alles Pfusch, was nicht mindestens 10 Jahre hält. Die Profis verlangten nach immer steiferem Material, die Amateure nach immer leichterem.
1. UCI Limit. Einem Profi bringt das alles garnix, bei 6,8kg ist Schluss. Demzufolge wird man da das leichte Zeug immer in Richtung mehr Steifigkeit und mehr Komfort und noch mehr Stabilität ausrichten.
2. Ein Profi fährt was man ihm hinstellt. Und wenn man sich mal anschaut, das da oft noch nichtmal mehr die Topteile eines Herstellers gefahren werden... :-)
3. Profis haben dazu ne ganz spezielle Einstellung. Sagen wir mal eher praktischer Natur. Die verstehen eh nicht, wie man als Hobbysportler soviel Geld für soein Arbeitsgerät wie ein Fahrrad ausgeben kann.
4. Schonmal Straßenrennen gefahren? Da wird halt auch schonmal gefallen. Und so richtig schönes Zeug schrottet man dann doch eher nicht.
5. Anlassbezogen verwenden auch Profis solches Material. Ich kann jedem mal einen Besuch eines gut besetzten Uphillrennen empfehlen. Da kann man sich bei richtig starken Jungs mal sachdienlichen und haltbaren Leichtbau anschauen.
5. Anlassbezogen verwenden auch Profis solches Material. Ich kann jedem mal einen Besuch eines gut besetzten Uphillrennen empfehlen. Da kann man sich bei richtig starken Jungs mal sachdienlichen und haltbaren Leichtbau anschauen.
Und ich glaube genau DAS Material ist es doch, was uns alle hier interessiert, oder ?
Also: Her mit den Infos !
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prepare for the worst - and enjoy every moment of it
Bei denen die das ernsthaft betreiben am "nicht vorhandenen", da hast Du Recht.
Kannst Dir ja mal von Coparni ein paar Infos besorgen und ne Sendung dazu machen. Ich glaub der hat nen guten Überblick darüber, was kontruktiv vertretbar ist und was nicht. Und besonders: was die zu berücksichtigenden Faktoren dabei sind.