Sind nicht alle in der Pflicht? Oder was bringt es, wenn Deutschland und die USA ihre Emissionen auf 0 senken, Indien aber nicht?
Es sind alle in der Pflicht, aber nicht in gleichem Maße. Das steht so im Pariser Abkommen.
Wenn Deutschland und die USA ihre Emissionen auf Null senken, die Inder aber zunächst auf einen Wert größer Null, bringt das extrem viel für das Klima. Selbst wenn die Inder länger für die Null brauchen als hoch entwickelte Länder.
Was man bei Deinem Strohmann-Argument vielleicht übersieht:
Die Pro-Kopf-Emissionen der Inder sind viermal niedriger als unsere und achtmal niedriger als die der USA. Die Inder sind damit relativ nah an der Senkenleistung der Natur. Bis Deutschland oder die USA pro Kopf eine derart niedrige CO2-Emission erreichen wie die Inder, haben wir noch sehr viel zu tun. Es stellt die wahren Verhältnisse auf den Kopf, wenn wir beim Klimaschutz auf die Inder zeigen.
Dann haben wir wohl eine unterschiedliche Vorstellung von „in erster Linie“.
Den Senken der Natur ist es nämlich völlig egal, wie viele Menschen in Indien leben.
Wenn du in deinen Einstellungen die Seitenansicht auf 7 statt derer 20 Beiträge setzt, schon.
Sorry, grad gesehen: heute gibt es 5, 10, 20, 30 oder 40 zur Auswahl.
7 nicht mehr.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Dann haben wir wohl eine unterschiedliche Vorstellung von „in erster Linie“.
Den Senken der Natur ist es nämlich völlig egal, wie viele Menschen in Indien leben.
Was mich an so einem Argument stört: Natürlich hast Du in einem Recht: wenn 1 Mrd Menschen in Indien CO2 einsparen würden, macht das mehr aus, als wenn die 100 Reichsten einsparen. Allerdings bin ich da vollkommen bei Arne und sage, dass die 100 Reichsten viel mehr in der Pflicht stehen als die vielen ärmeren.
Das bedeutet auch, dass wir in D, obwohl vergleichsweise klein, aufgrund unseres Reichtums dennoch mehr tun müssen als das große Indien.
Wir haben unseren Richtum nur, weil wir früher mit Umweltverschmutzung angefangen haben (oder, böse ausgedrückt, mit Ausbeutung der Erde). Und nun, wo es uns gutgeht, sollen aber die ärmeren mindestens genauso sparen? Das ist doch widersinnig. Dann können Musk, Bezos, und wie sie alle heißen, weiterhin mit Jachten und Privatjets um sich werfen, weil es eben nur einige 100-1000 sind und nicht 1 Mrd wie die Inder?
Ich gebe dir grundsätzlich recht. Wobei ich noch anmerken möchte, dass es neben sparen und nicht sparen auch das Gegenteil gibt, nämlich jedes Jahr mehr CO2 zu produzieren. In Indien waren das 2024 immerhin knapp 5% mehr als 2023.
Es geht ja nicht darum, etwas zu sparen im Sinne von „irgendwann ist das Sparschwein voll und dann können wir uns was schönes davon kaufen. Da können die Reichen ruhig etwas mehr geben.“ sondern:
Egal wieviel wir (Industriestaaten) sparen, es bringt gar nichts, wenn anderen Großemittenten nicht mitziehen.
Ich möchte vor allem die Widersprüche einzelner aufzeigen.
An anderer Stelle habe ich auch schonmal darauf hingedeutet, dass die „historische Schuld“ auch in Relation zur „historischen Errungenschaft“ gesehen werden sollte. Sonst gäbe es in Indien heute nämlich vermutlich weder Autos, noch Klimaanlagen, noch bezahlbare PV-Module, noch Medikamente, noch Internet usw.
Dann haben wir wohl eine unterschiedliche Vorstellung von „in erster Linie“. Den Senken der Natur ist es nämlich völlig egal, wie viele Menschen in Indien leben.
Das ist das alte "Wir Deutschen emittieren doch nur 2%"-Argument.
Für meinen Geschmack nimmst Du ganz schön lange Anlauf für so ein schwaches Argument, das zigmal diskutiert wurde.
Zitat:
Zitat von Johannespopannes
Ich möchte vor allem die Widersprüche einzelner aufzeigen.
Klingt ambitioniert. Warum liegt Dir daran so viel?